Poison City

Geschrieben von Bettina
Bildcopyright: Tetsuya Tsutsui, Carlsen Manga, Ki-oon, AC Media

„Ich merkte nicht, wie sich die Welt veränderte. Vielleicht hatte ich es aber auch nicht bemerken wollen. Aber als mir das bewusst wurde, war die Welt eine andere als zuvor.“

Inhalt

Wir schreiben das Jahr 2020. Tokyo blickt den Olympischen Spielen entgegen und versucht sich nach außen beispielhaft und vorbildlich zu geben. Da darf es in Japan nichts geben, was anstößig ist. Immerhin soll die Ausrichtung der Spiele perfekt werden und ganz allgemein schadet es schließlich nicht, wenn die Jugend gut erzogen wird. So verstärkt sich nach und nach die Macht der sogenannten „Säuberungsfront“; einem Komitee, das entscheidet, welche Manga anstößig und welche für die Jugend und Gesellschaft akzeptabel sind. Dabei wollen sie natürlich nur markieren, was schädlich ist. Zunächst…

 

In dieser Zeit versucht sich der junge Mangaka Mikio Hibino durchzuschlagen und endlich eine Serie in einem Magazin zu ergattern. Er schafft es tatsächlich, mit seiner Horror-Idee „Dark Walker“ seinen Redakteur zu überzeugen. Doch nach und nach muss er einsehen, dass er nicht so frei zeichnen kann, wie zuerst angenommen. Bei seiner Katastrophengeschichte kommen zu viel Gewalt und Blut vor – sagt sein Redakteur, dem es nicht gefällt, Hibino einzuschränken, der aber an dessen Karriere und die Säuberungsfront denkt. Diese wird letztlich auf „Dark Walker“ aufmerksam und verlangt, das Manga-Magazin zurückzurufen. Ein Schock – nicht nur für Hibino, der sich bei all den anderen Mangaka des Magazins entschuldigt. Dabei muss er erfahren, dass ihn nicht alle verstehen. Doch aufgeben will er nicht. Was hat es für einen Sinn zu zeichnen, wenn man es nach Regeln anderer tut anstatt nach seinem eigenen Willen und Empfinden? Außerdem: Übertreibt es das Komitee nicht langsam? Beinahe an jedem Manga haben sie etwas auszusetzen und wer einmal in kompletten Verruf gerät, hat keine Chance mehr im Mangageschäft.

Fazit!

Tetsyua Tsutsui wurde vor allem durch seinen Manga „Manhole“ bekannt und hat auch bei diesem zweibändigen Thriller wieder ein ernstes Thema im Angebot: Zensur bei Mangazeichnern. Klingt simpel? Kein Stück.
Was anfangs wie eine Zukunfts-Fantasy-Zombie-Geschichte zu beginnen scheint, wird zunehmend realer und erschreckender, je weiter man liest. Denn der Anfang ist ebenso, wie viele der zwischengeschalteten Szenen, aus dem Manga des Zeichners, der in dieser Geschichte als Hauptfigur fungiert. Verblüffend, wie gut sie in eine reale Geschichte passen, die es in der Zukunft wirklich geben könnte. Was wohl das erschreckendste an der Idee ist. Jeder Künstler wird diese Geschichte mit Schrecken und Interesse verfolgen.

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