Animation Runner Kuromi 1

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Bildcopyright: Yumeta Company, Dax International, Anime House

Wer schon immer wissen wollte, wie kompliziert es ist, in einem japanischen Animationsstudio zu arbeiten, kann dies nun. Witzig wird uns durch „Anime House" in „Animation Runner Kuromi 1" die verrückte und hektische Welt der Animation geschildert.

Inhalt

Mikiko Oguro hat es geschafft. Sie wurde aus einer Masse an Bewerbern ausgewählt und hat nun das Glück direkt nach ihrem Abschluss an einer der besten Animatorenschulen Japans in ihrem Traumberuf im Studio Petit zu beginnen. Voller Vorfreude stürzt sie sich am Morgen ihres ersten Tages aufs Rad und kommt mit rasender Geschwindigkeit im Studio an.
Doch was ist das? Anstatt ein Team von geschäftigen Animatoren zu begegnen, findet sie leere Produktionsräume vor. Davon wieder umzudrehen hält sie letztlich nur Produktionsleiter Opama ab, der kurz nach Mikikos Eintreffen aus seinem Versteck hinter einem Schreibtisch hervorhuscht und ihr eine Führung durchs Studio spendiert. Doch als die Führung beendet ist, bricht der Vorgesetzte zusammen und übergibt Mikiko nur noch schnell die Unterlagen zur Produktion der zweiten Episode der Anime-Serie „Time Journeys". Dann ist es mit ihm aus und er wird von einem Krankenwagen abtransportiert.
Vom Studiopräsidenten bekommt sie dann noch einmal explizit erklärt, dass sie ab sofort die Produktionsleitung der zweiten Episode von „Time Journeys" übernimmt und bekommt sogar noch extra angefertigte Visitenkarten in die Hand gedrückt. Ab sofort muss Mikiko, die den Spitznamen Kuromi von Herrn Opama erhalten hat, sich darum kümmern, dass die Episode fertig wird. Und das in einem knappen Zeitrahmen. Dabei ist bisher nur sehr wenig geschafft und auch die Mitarbeiter des Studios sind wenig motiviert, ihre Arbeit ernsthaft zu betreiben. Trotz ihrer anfänglichen Schwierigkeiten gibt sie nicht auf und hat felsenfest vor, die verlangte Episode innerhalb einer Woche herzustellen. Doch bis dahin ist es ein harter und steiniger Weg.

Details

„Animation Runner Kuromi 1" kommt mit einer halbstündigen Episode aus, die uns zeigt, wie hart die Arbeit in einem Animationsstudio sein kann. Vor allem wenn man für eine komplette Episode nur noch eine ganze Woche Zeit hat. 2001 produziert, ist der satirisch witzige Blick auf eine doch ernste Arbeit dieses Jahr durch Anime House herausgebracht worden. Akitaro Daichi, Schöpfer von Kuromi hat unter anderem schon bei „Fruits Basket" und „Die letzten Glühwürmchen" mitgearbeitet.
Sehr witzig kommen in der OVA die Gelassenheit der Mitarbeiter und Kuromis Reaktionen darauf rüber. Die Mitarbeiter des Studios sind nämlich alles andere als unproblematisch. Herr Tanonaka ist zwar schnell, zeichnet dafür aber nicht besonders gut. Herr Haryuu ist spielsüchtig, während Frau Fukami aufgrund ihrer Ehe kaum etwas zustande bekommt. Es ist erfrischend zu sehen, dass selbst Animatoren auch nur Menschen sind, die eigene Probleme und Sorgen haben.
Letztlich hält die OVA einen zwar überspitzten, aber dennoch lohnenswerten Blick in die Welt der Zeichentrickanimation für uns bereit und ist damit sogar ein Stück weit lehrreich.

Yumeta Company, Dax International, Anime House

Umsetzung

Nach sieben Jahren ist das Bild der OVA noch so strahlend wie zuvor. Bildrauschen oder andere gravierende Fehler sind nicht zu erkennen. Ab und an verändert sich die Zeichenqualität, was aber zum Charakter der Episode passt.
Die Tonspuren sind in Dolby Digital 2.0 in original- und deutscher Fassung gehalten. Dabei ist der Ton gut zu verstehen. Die japanische Synchronfassung ist sehr gelungen, aber auch die Synchronfassung für uns Deutsche ist ein Leckerbissen, der kaum zu erwarten war. Durch die perfekt ausgewählten Sprecher und die Nachbearbeitung von im Original nicht synchronisierten Teilen der OVA wirkt die Episode noch witziger. So zum Beispiel hört man es, wenn Kuromi mal wieder entsetzt ist, wenn ihre Kollegin sie davor warnt, zu sterben, bevor sie einen Ersatz für sich gefunden hat. Zu guter Letzt wurde sogar ein deutsches Ending auf der Grundlage des Originals angefertigt.
Die Untertitel, die in gelb mit schwarzen Outlines gehalten sind, unterscheiden sich ab und an stark von der Synchronisation, was aber zu keinerlei inhaltlichen Unterschieden führt. Das gute Timing lässt es zu, die OVA im Original ohne Abstriche zu sehen.

Yumeta Company, Dax International, Anime House

Packung

„Animation Runner Kuromi 1" ist in einer weißen, halbdurchsichtigen Amaray-Hülle käuflich. Das Cover wird von einer motivierten Kuromi im Vordergrund und einigen Bildern der OVA im Filmstreifenstil im Hintergrund geziert. An der oberen linken Seite findet man den DVD-Titel. Auf der Rückseite sieht man weitere Screenshots und kann den Inhalt, Staff, FSK, Audio, Untertitel und die sonstigen technischen Details nachlesen. Auch eine Kurzrezension, sowie eine Information zum Schöpfer sind zu finden. Das Layout ist dabei komplett im Filmstreifenstil gehalten. Der DVD ist ein Programmheft von Anime House beigelegt, in dem nicht nur weitere DVDs angeboten werden, sondern auch Hintergrundinformationen und Interviews zu verschiedenen Veröffentlichungen zur Verfügung stehen. Weitere Zugaben gibt es nicht.

Yumeta Company, Dax International, Anime House

Extras

Als Beigabe wurde ein wortloses Making of hinzugefügt, dass sich direkt an die Episode anschließt und im Menü nicht extra angegeben ist. Eine weitere Zugabe im Punkt Extra ist die Karaokeversion des Endings, dass Wahlweise auf Deutsch und Japanisch mit oder ohne zugehörige Vocals singbar ist. Zu diesem Extra gesellt sich eine 20-seitige und sehr textlastige Beschreibung zum Thema „Wie entsteht ein Anime?" und ein kurzer Trailer zu „Animation Kuromi 2".

Fazit!

Wolltet ihr schon einmal sehen, wie die Arbeit in einem japanischen Animationsstudio aussieht? Dann habt ihr jetzt die Möglichkeit dazu. Anime House ermöglicht euch mit „Animation Runner Kuromi 1" den nicht zu ernsten Blick auf ein hartes Geschäft, in dem es gilt, die Mitarbeiter zu motivieren und kurze Fristen einzuhalten.
Eine sehr gelungene deutsche Lokalisierung und die Beigabe weniger prägnanter Extras macht die halbstündige OVA noch einprägsamer und vor allem noch witziger. Ein gelungener DVD-Release erwartet euch.

Inhalt
4
Bild
2
Ton
3
Synchronisation
3
Untertitel
3
DVD-Menü
6
Extras
6
Preis-/Leistungsverhältnis
8
Gesamt
8

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