Inhalt
20 Jahre nach einer nuklearen Katastrophe ist die ehemals blühende Metropole Tokyo noch immer eine Geisterstadt. Kein Mensch kann in dem verseuchten Gebiet ohne Schutzkleidung überleben – bis auf drei besondere Mädchen. Ibara, Aoi und Taeko gehören einer Sondereinheit des Militärs an. Sie sind sogenannte „Coppelion“, deren Körper durch genetische Manipulation immun gegen die radioaktive Strahlung gemacht wurde. So können sie ohne Einschränkungen in der Stadt nach Überlebenden suchen. Dabei begegnen ihnen die unterschiedlichsten Schicksale und nicht immer können sie die Menschen retten, die sie finden.
Eines Tages treffen sie auf die „Versorger“, eine Gruppe von Menschen, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Überlebenden mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Ihr Anführer, so stellt sich heraus, ist kein geringerer als der ehemalige Leiter des Kraftswerks, das für die Verseuchung der Stadt verantwortlich war! Erhalten die Coppelion jetzt einige Antworten?
Details
Basierend auf dem gleichnamigen Manga von Tomonori Inoue erzählt „Coppelion“ eine durchaus interessante Geschichte. Genetisch manipulierte Mädchen suchen in den Ruinen einer verseuchten Stadt nach Überlebenden einer atomaren Katastrophe und decken dabei das eine oder andere Geheimnis auf. Diese Grundidee hat durchaus Potential, doch nach den ersten vier Folgen kommt die Befürchtung auf, dass dieses nicht voll ausgeschöpft wird. Ein Problem sind die flachen Charaktere, die nach dem Schema „burschikos/draufgängerisch – weinerlich/ängstlich – zurückhaltend/intelligent“ aufgebaut sind. Die Serie verwendet zu Beginn keine wirkliche Zeit auf die Einführung der Figuren, sondern prescht gleich mitten in die Handlung vor. Das soll vermutlich die Spannung steigern, führt aber auch dazu, dass sich die Figuren nur durch die eben genannten, typischen Charaktereigenschaften voneinander unterscheiden. Man kann nur hoffen, dass sich das im weiteren Verlauf der Serie ändert und die Figuren mehr Tiefe erhalten.
Ein wenig störend sind auch die Schuluniformen der Mädchen. Fanservice hin oder her, auch unsere genetisch veränderten Heldinnen sind nicht vor Verletzungen und anderen Gefahren gefeit. Eine etwas praktischere Bekleidung hätte dem Realitätsfaktor daher gut getan.
Umsetzung
Grafisch ist die 13-teilige Serie wirklich wunderschön in Szene gesetzt. Die verlassene Stadt sowie die Umgebung wurden sehr realistisch animiert. Besonders eindrucksvoll sind die Lichtspiele, wenn beispielsweise die Abenddämmerung hereinbricht oder der Wind Wolken über den Himmel jagdt. Die Blu-ray bringt diese Szenen mit ihrem gestochen scharfen Bild eindrucksvoll zur Geltung. Auch der Ton der Blu-ray ist störungsfrei, sodass die coolen und eingängigen Melodien der Band angela, die den Opening- und Endingsong beisteuerte, in voller Gänze genossen werden können.
Die deutsche Synchronisation ist – wie bei Kazé mittlerweile Standard – sehr gur gelungen. Die Stimmen passen zu den Charakteren und wirken sehr natürlich gesprochen. Die gelben Untertitel mit der schwarzen Umrandung sind gut lesbar, fehlerfrei und haben ein angemessenes Einblende-Tempo. Sie sind untrennbar mit der japanischen Originalsynchronisation verbunden, weshalb wir in unserem Test einen halben Punkt in der Wertung abziehen.
Packung
Die blaue Blu-ray Hülle steckt noch einmal in einem schönen Überkarton, der dasselbe Covermotiv zeigt. Auf der Rückseite der Hülle und des Kartons befinden sich Inhaltsangabe und technische Daten. Das Cover der blauen Hülle kann gewendet werden, um das FSK-Zeichen zu verbergen (auf dem Schmuckkarton wurde es nicht angebracht).
Extras
Im Innern der Blu-ray findet der Zuschauer ein 24-seitiges Booklet. Dieses enthält neben vielen Bildern, ausführlichen Erklärungen zu den Hauptcharakteren und Hintergründen der Serie auch eine Beschreibung der einzelnen Folgen des ersten Volumes.
Fazit!
Gute Idee, mittelmäßige Umsetzung: „Coppelion“ hätte durchaus das Zeug zu mehr. Allerdings bremsen die flachen Charaktere den möglichen Tiefgang der ersten Episoden. Spannend bleibt es dennoch, da die Folgen von einem Ereignis zum nächsten preschen. Optisch ist der Anime wunderschön geraten und auch die Blu-ray-Umsetzung von Kazé ist qualitativ hochwertig. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Serie weiter entwickelt.
(Anmerkung der Redaktion: Wir bemühen uns bei unseren Tests stets einheitliche, objektive Wertungen abzugeben. In diesem Fall gingen die Meinungen innerhalb unserer Redaktion aber so weit auseinander, dass wir auf keinen einheitlichen Nenner kamen. Eine mildere Bewertung des Inhalts findet ihr daher in unseren DVD-Tests)
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