Japanische Namen

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Jeder Mensch braucht einen Namen und natürlich hat jede Kultur eine andere Art und Weise, Namen zu geben. Das für viele Manga-, Anime- und Japanfans so überaus Interessante an japanischen Namen ist, dass japanische Eltern ihren Kindern mit einem gut gewählten Namen etwas auf den Weg geben. Sie wählen die Namen ihrer Kinder nicht nur nach der Akustik, sondern auch nach der Schönheit der Schriftzeichen und nach der Bedeutung.

Inhalt

Heutzutage besteht ein japanischer Name aus dem Familiennamen und dem Vornamen, wobei die ostasiatische Namensordnung besagt, dass nicht wie hier zuerst Vor- und dann Nachname kommt, sondern das genaue Gegenteil der Fall ist. Daher kommt es des Öfteren zu Verwechslungen mit Menschen aus anderen Teilen der Erde, schließlich ist es für unkundige Menschen nicht einfach, Vor- und Nachnamen zu unterscheiden. Für die Japaner gilt natürlich dasselbe!

Die Entstehung der Namen
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war es für niedrigrangige Personen, also Händler, Bauern und Standlose verboten, einen Familien und einen traditionellen Zusatznahmen zu tragen. Erst im Jahr 1970 trat das heimin-myōji-kyoyō-ryō, das Gesetz zur Erlaubnis von Familiennamen für das Volk, in Kraft.
Vorher hatte man zur besseren Unterscheidung nur irgendetwas Einprägsames angehangen. Meistens war dies etwas, das mit dem Wohnort oder der Beschäftigung der Leute zu tun hatte. Doch in der Meiji-Periode sah die Regierung die Notwendigkeit eines Systems zur Registrierung der Personen und daher war es notwendig, Menschen auch mit Familiennamen zu benennen.

Wie sind Familiennamen aufgebaut?
Die in Japan zehn häufigsten Familiennamen sind Satō, Suzuki, Takahashi, Tanaka, Watanabe, Itō, Yamamoto, Nakamura, Kobayashi und Katō. Die meisten Familiennamen werden einfach aus mehreren Elementen zusammengesetzt. Die Bestandteile wurden meistens durch z. B: Positions- und Lageangaben wie Norden (kita), Osten (higashi), oben (ue) oder unten (shita), geografischen Gegebenheiten, wie Berg (yama) oder Reisfeld (da/ta), Farben wie rot (aka) oder blau (ao), Pflanzen wie Bäume (ki) oder Wald (mori) oder sonstiges bestimmt.
Ausschlaggebend war, wo die Menschen wohnten, was sie arbeiteten, ob es geografische Besonderheiten in der Gegend gab oder in welchem Teil von Japan sie lebten. Daher haben viele japanische Namen eine Bedeutung, die oft noch gut hergeleitet werden kann. So heißt zum Beispiel „Meitantei Conan“-Erfinder Gosho Aoyama „blauer Berg“, „ao“ für blau und „yama“ für Berg. Die Tanakas haben früher einmal inmitten (naka) eines Reisfeldes (ta/da) gewohnt oder zumindest dort gearbeitet.

Vornamen
Vornamen werden ebenso des Öfteren aus Bestandteilen zusammengesetzt, die man in vielen Namen wieder finden kann. Bei Jungen ist z.B: -ichi/-kazu im Sinne von „erster Sohn“ sehr gebräuchlich. So ist z.B. Shūichi der erste Sohn von Shū und Ryūichi der erste Sohn von Ryū. Oft hören Männernamen auch mit rō auf, z.B. Shinichirō. Weibliche Vornamen enden oft mit ko, was Kind bedeutet oder sie enthalten die Silbe mi, was für Schönheit steht. Geben Eltern ihren Kindern solche Namen, möchten sie, dass sie einmal schön werden oder Glück haben, je nachdem, welche Zeichen sie noch im Namen des Kindes verwenden.
Für Mädchen benutzt man auch gerne Namensbestandteile, die etwas mit Blumen zu tun haben, wie z.B. Orchidee (ran). Zahlen im Namen sind auch gerne gesehen, wie z.B. schon im Fall von Shinichi die eins, Ryūji, die zwei oder auch die Zahl sieben bei Nanako.
Grundsätzlich kann man an einigen charakteristischen Silben gut erkennen, ob es ein Männername (oft mit rō, ichi, kazu, ya, hito, yoshi, toshi etc.) oder ein Frauenname (ko, mi) ist. Allerdings gibt es auch Namen, die für beide Geschlechter benutzt werden können. Das wären Namen wie Chihiro, Makoto oder Chiaki.

Der Vornamentrend
Seit den 1980er Jahren sind Namen, die auf ko enden, zunehmend aus der Mode gekommen. Heutzutage greifen viele Eltern auf alternative Schreibweisen zurück, in denen sie die verrücktesten Wörter mit ziemlich schwierigen Kanji schreiben und viele dieser Namen anerkannt werden, man nehme beispielsweise das Wort für Palme und schreibe es in Schriftzeichen, um es später „Coconut“ zu rufen. „Pikachu“ soll angeblich auch schon vorgekommen sein. Die Schwierigkeit bei solchen Namen ist, dass es oft unmöglich ist, die Kanji ohne Hilfs-Hiragana, so genannte Furigana, lesen zu können. Ansonsten geben Eltern ihren Kindern auch verstärkter Namen, die in Hiragana geschrieben werden. Beliebt ist hier der Name „Sakura“.
Da sollten die Japaner lieber bei ihren herkömmlichen Namen bleiben, denn die klingen auch sehr schön. Und so manch ein Animefan würde auch liebend gern wirklich so heißen!

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