Kagrra,

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Bildcopyright: Kagrra,

Traditionelle Musik und Gewänder gepaart mit moderner Rockmusik und Stylings – das machte Kagrra, die „göttliche Musik“ aus. Bis zu ihrem Ableben bereicherten sie die japanische Musikwelt mit ihrer einzigartigen Mischung und melodischen Songs.

Profil

Die Anfänge der Band liegen bereits im Jahre 1998, als Sänger Isshi, Schlagzeuger Izumi und Bassist Nao nach geeigneten Gitarristen suchten, um eine Band zu gründen. Mit Shin und Akiya waren diese schnell gefunden – Crow war geboren. Zunächst beim Label Key Party unter Vertrag, hielten sich ihre Aktivitäten allerdings noch eher in Grenzen, bevor sie 2000 neben Dué le quartz als eine der ersten Bands bei dem heute sehr berühmten Visual Kei Label PS Company unterkamen. Dort änderten sie ihren Namen auch von Crow zu Kagrra was so viel bedeutet wie „Musik, die so gut ist, dass sie die Götter glücklich macht“, oder kurz „göttliche Musik“.

 
Auf ihr zweites Demo-Tape folgte auch ein halbes Jahr später bereits das erste Minialbum „Nue“, das schnell ausverkauft war und neu aufgelegt werden musste. Der 3. März 2001 war für die Band ein besonderer Punkt ihrer Karriere: Nicht nur war ihr erstes One-Man-Konzert im Shibuya O-West ausverkauft, sie veröffentlichten auch ihr zweites Minialbum „Sakura“ und eröffneten ihren Fanclub „Auga“. Eine Verschnaufpause gab es für Kagrra nicht, sie veröffentlichten die folgenden Monate vier Singles, die jeweils mit einer Jahreszeit verbunden sind, bevor das dritte Minialbum „Irodori“ folgte. Mit Due’le quartz und Kagerou schnupperten sie im Herbst auch zum ersten Mal die Luft des Auslandes, als sie in Hongkong auftraten. 
 
2002 wurde rege weiter veröffentlicht, neben diversen Singles und einem weiteren Minialbum erschien auch ihr erstes full-length Album „[gozen]“, wobei sie natürlich wie „nebenbei“ noch auf Konzerttouren gingen. Das darauffolgende Jahr verlief ähnlich, mit zwei weiteren Singles, einem Minialbum und ihrer ersten Konzert-DVD, von denen sie im Verlauf ihrer Karriere aber nur vier weitere veröffentlichen sollten. Bei ihrem fleißigen Wirken wundert es nicht, dass sie im darauffolgenden Jahr beschlossen Major zu gehen. Ihr Name bekam ein kleines neues Design und lautete fortan „Kagrra,“ mit Komma. Zeitgleich veröffentlichten sie auch ihre erste Single unter „neuem“ Namen: „Urei“. Das zweite große Album „Miyako“ ließ auch nicht lange auf sich warten. 
 
Auf einem „Special Talk Event“ im Shinjuku ONE LOFT im Jahre 2005 erzählten Isshi und Izumi Geistergeschichten, was fortan eine kleine Tradition der Band werden sollte, welche sie bis zum Ende hin immer jeweils um den Valentinstag abhalten sollten. Am Ende des Jahres gingen sie zusammen mit ihren Labelkollegen auf die „PS Company Peace and Smile Carnival Tour“, die auch leicht gekürzt auf DVD veröffentlicht wurde. Im nächsten Jahr (2006), schafften sie es, sich einem weiteren Publikum zugänglich zu machen, als ihre Single „Chikai no Tsuki“ als Opening Theme Song der Animeserie „Kinnikuman II Yo Ultimate Muscle 2“ ausgewählt wurde.
 
Das neue Jahr begann mit der Veröffentlichung ihres Albums „Shizuku“, bevor sie ihre internationale Karriere starteten: Zum einen traten sie in Los Angeles auf dem J-Rock Revolution Festival auf, andererseits kamen sie auch zum ersten Mal nach Europa, als sie im Dezember als Schluss-Act auf dem J-Rock Invasion von Rock Identity an der Seite ihrer LabelkollegenScrew, SuG, Kra und Alice Nine auftraten. Das schien ihnen allerdings nicht zu reichen, denn im folgenden Jahr veröffentlichen sie ihr neues Album „Core“ nicht nur in Japan, sondern nur einen Monat später auch in Europa. Im August folgte dann auch ihre erste Europatour, die sie unter anderem nach Köln in Deutschland führte, wo sie vor dem Release in Japan, ihre neueste Single „Uzu“ live präsentierten. 
 
 
Anfang Januar 2009 trat die Band zusammen mit ihren Label-Kollegen auf dem PS Company 10th Anniversary-Festival im Nippon Budokan auf, das später, leider gekürzt, nicht nur in Japan veröffentlicht wurde, sondern auch in Europa als eine reguläre und eine limited Edition erhältlich war. Im Februar sollte es nach Südamerika gehen, allerdings musste die Tour aufgrund von Visa-Problemen auf den Sommer verschoben werden. Außerdem veröffentlichten sie ihr Album „Shu“, das ebenfalls in zwei Versionen in Deutschland herausgebracht wurde. 
 
Völlig unerwartet gab die Band nach über zehnjähriger Bandgeschichte im November 2010 ihr „Ableben“ bekannt; das Last-Live fand am 3. März 2011 in der CC Lemon Hall statt. Shin und Nao bildeten daraufhin Duo-Players, während Isshi Solo mit seinem neu ins Leben gerufenem „shiki∞project“ weitermachen wollte und fleißig an einem Album arbeitete. Im Juli erreichte die Fans die schockierende Nachricht, dass Isshi am 18. Juli 2011 tot in seiner Wohnung aufgefunden worden war, die Todesursache wurde nicht öffentlich bekannt gegeben. Die zwei Konzerte, die er anlässlich seines neuen Soloprojekts abhalten wollte, wurden in Gedenkveranstaltungen umgewandelt. Seine Single „Rashazakura“ wurde im September veröffentlicht, sein Album „Kureha“, das von Freunden und Kollegen komplettiert wurde, an seinem Geburtstag am 7. Dezember 2012. 
 

Musikstil

Mit dem Beitritt von Shin fanden Kagrra, nicht nur einen sehr guten Gitarristen, sondern auch noch einen hervorragenden Kotospieler, der die Band damit aus der Masse der üblichen Visual Kei Bands hervorhob und Kagrra, ihre persönliche Note gab. Mit ihm war es möglich, rockige Töne mit traditioneller japanischer Musik zu verbinden und diese auch live auf der Bühne zu präsentieren. Natürlich blieb es nicht nur bei der Koto: Auch die Shakuhachi (jap. Bambusflöte) und Biwa (jap. Laute) wurden rege für ihre Lieder genutzt, wenngleich keiner der Mitglieder sie selbst spielen konnte und dafür Studiomusiker eingeladen werden mussten. 
 
Das „traditionell japanische“ war ohnehin ihr Thema: Die meisten Zeit ihrer Karriere traten sie in traditioneller japanischer Kleidung - vorrangig Kimonos – auf, ihre Lyrics sind an den poetischen Stil verschiedener historischer Epochen angelehnt. Erst zum Ende ihrer Karriere hin nahm der Visual Kei Stil weniger Raum ein und gerade für Foto-Shootings, wenngleich nicht auf Konzerten, nahmen sie immer häufiger Abstand von ihrer traditionellen Kleidung.
Isshis hohe, helle und sanfte Stimme, ein weiteres besonderes Markenzeichen der Band, harmonierte Perfekt mit dem Musikstil der Band, insbesondere bei Balladen kam sie wunderbar zur Geltung.

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