Kuroyume

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Bildcopyright: Kuroyume

Als eine der einflussreichsten Bands innerhalb der frühen Visual Kei-Szene Jahre gilt die Gruppe Kuroyume. Trotz diverser Stilwechsel und einer kurzzeitigen Trennung hat das Duo sich seinen Weg an die Spitze der japanischen Topkünstler geebnet und steht weiterhin mit beiden Beinen fest im Musikbusiness. 

Profil

Nach der Auflösung GARNETs beschlossen Sänger Kiyoharu, Bassist Hitoki und Drummer Eiki, sich gemeinsam mit Gitarrist Shin von ex-Geracee im Juni 1991 neu als Kuroyume zu formieren. 
Bereits zu Beginn ihrer Karriere hinterließ die Band mit ihrem ersten Demotape „Kuroyume“ großen Eindruck, indem sich ihr harter und düsterer Stil in den Vordergrund ihrer Karriere stellte. Dieser Stil sollte die kommenden Generationen innerhalb der Visual Kei-Szene, vor allem in den 90er Jahren, maßgeblich prägen.
 
Nachdem ein weiteres Demotape sowie die Single „Chuuzetsu“ etwa ein Jahr später erschienen waren, verließ Eiki jedoch die Band und hinterließ Kuroyume kurzzeitig ohne Drummer. Als Trio unterzeichneten die Member schließlich einen Vertrag bei dem Label La’Miss und veröffentlichten hier u.a. das Album „Nakigara wo…“. Allerdings zeigte auch das Majorlabel Toshiba EMI Interesse an den Musikern und schaffte es, Kuroyume im Januar 1994 von La’Miss abzuwerben. Dieser Zeitpunkt gilt als der eigentliche Durchbruch der Gruppe.
 
Bereits mit ihrer Major-Debutsingle „for dear“ schafften es Kuroyume im Februar 1994 unter die Top 20 in den Oricon Charts, das Album „mayoeru yuritachi“ kletterte sogar bis auf Platz 3. 
In der Zwischenzeit hatten Kuroyume mit Drummer HIRO ihre Lücke am Schlagzeug kurzzeitig gefüllt, mussten Ende des Jahres jedoch erneut ihren Schlagzeuger einbüßen.
Nichtsdestotrotz folgte nach diesem Wandel im Line-Up eine der bis heute bekanntesten Veröffentlichungen mit der Single „ICE MY LIFE“, die ebenfalls einen Wendepunkt in der Karriere der Musiker darstellt. 
Sowohl mit „ICE MY LIFE“ als auch mit dem Minialbum „Cruel“ konnte ein deutlicher Stilwandel Kuroyumes festgestellt werden, der sich von ihrem anfänglichen Gothic Rock und Metal eher in Richtung massentauglichen Pop-Rocks bewegte und damit eine neue und vor allem größere Zielgruppe von Hörern ansprach. 
Nicht zuletzt wurde dieser Stilwandel von Toshiba EMI veranlasst, um ihre Band kommerziell erfolgreicher werden zu lassen.
 
Nachdem auch Gitarrist Shin Anfang 1995 seiner eigenen Wege ging und in der Gruppe Vinyl unterkam, entschieden sich Sänger Kiyoharu und Bassist Hitoki dazu, Kuroyume als das ungewöhnliche Duo fortzuführen, als welches sie noch heute aktiv sind. 
Unterstützung erfuhren die zwei Künstler seitdem durch Supportmusiker und von Toshiba EMIs Produzenten Sakuma Masahide, der maßgeblich am Erfolg des Albums „feminism“ von Mai 1995 beteiligt ist. Auch die zwei Singles „Yasashii Higeki“ sowie „MISS MOONLIGHT“, die zuvor ohne großen Erfolg erschienen waren, wurden hier neu aufgelegt und an den neuen Pop-Rock-Stil der Band angepasst. 
 
Persönlich schienen sich Kiyoharu und Hitoki jedoch nicht ganz mit ihrem neuen Stil und Image zufriedengeben zu können. So legten sie mit dem Album „FAKE STAR“ Ende Mai 1996 ihr Herzblut in das Schreiben neuer, punkiger Songs mit Rock’n‘Roll-Einfluss, größtenteils ohne die Hilfe von Produzenten und kehrten zu ihrem eigenen, verbesserten Stil zurück. Die Mühe hatte sich gelohnt, kletterte das Album in den Charts doch wieder auf einen der obersten Plätze. 
Ebenfalls großen Anklang fanden die beiden Folgealben „Drug Treatment“ und „Corkscrew“, wobei „Corkscrew“ sich vor allem durch Hardcore Punk auszeichnet und Kuroyume eine weitere Komponente zu ihrem Stil hinzufügen ließ. 
 
Trotz des Erfolges entschied sich das Duo jedoch am 29. Januar 1999 aufgrund gesundheitlicher Probleme Hitokis eine Pause mit Kuroyume einzulegen. 
Mit einem Best Of-Album namens „EMI 1994~1998 BEST OR WORST” erschien im Februar eine erfolgreiche Sammlung der gesamten Singles der Gruppe und verabschiedete Kuroyume auf unbestimmte Zeit. 
 
Beide Musiker starteten kurz nach Beginn ihrer Pause ihre eigenen Projekte in der Musikszene. Kiyoharu gründete seine zweite Band SADS noch im selben Jahr und blieb mit ihr bis 2003 aktiv. Danach widmete er sich seiner erfolgreichen Solokarriere. 
Hitoki spielte in mehreren Bands, eine davon die von ihm mit begründete Band Super Drop Babies, in der auch Kuroyumes ehemaliger Gitarrist Shin spielte. Weiterhin arbeitete er als Support-Bassist diverser Bands.
 
Trotz Inaktivität veröffentlichten Kuroyume vor allem 2000 und 2005 noch zahlreiche DVDs vergangener Konzerte und Clip-Sammlungen. Hiernach hörte man einige Jahre nichts mehr von dem Duo, bis an Kiyoharus 40. Geburtstag, dem 30.10.2008, Kuroyumes endgültiges Abschiedskonzert für ihr fünfzehnjähriges Jubiläum am 29. Januar 2009 angekündigt wurde. 
Im März erschien dazu das passend betitelte Album „kuroyume the end“, später auch eine begleitende DVD.
 
Ein Jahr später verkündete Kiyoharu jedoch überraschend die Rückkehr seiner beiden Bands Kuroyume und SADS. 
Kuroyume wurden 2011 wieder aktiv, nun jedoch unter dem Label Avex Trax, und kehrten mit ihrer Single „Misery“ zurück. 
Gleichzeitig erschien zu ihrer Rückkehr ein Kuroyume-Cover-Album namens „Fuck the Border Line“ verschiedener Bands, an denen namentliche Künstler wie SID, the GazettE und Plastic Tree beteiligt waren. 
Es folgten zwei weitere Singles sowie das Album „Headache and Dub Reel Inch“ noch im selben Jahr, die Albumveröffentlichung wurde sogar mit einem Auftritt im Nippon Budokan Mitte Januar 2012 gefeiert. 
Erst im Dezember 2013 erschien mit den beiden Singles „I HATE YOUR POPSTAR LIFE“ und „Guernica“ neues Material. 
Das Album „Kuro to Kage“ erschien am 29. Januar 2014, nach eigenen Angaben begleitend zu Kuroyumes „letztem Budokan-Konzert“. Eine DVD zu dem Auftritt erschien im Juni 2014, ebenso wie zwei weitere Live-DVDs vergangener Auftritte. 

Musikstil

Kuroyume haben einige Stilwandel in ihrer Karriere durchlebt, sind ihrer ursprünglichen Idee eines härteren Stils und Images ihrer Gruppe aber letztendlich treu geblieben. Zwar begann ihre Karriere mit Stücken, die sich vor allem aus Metal und Gothic Rock zusammensetzten, Teile davon hat die Band aber auch in ihrer späteren Karriere in ihren punkigen und Rock’n’Roll-lastigen Stil mit übernommen. Vor allem auf dem Album „Corkscrew“ sind härtere Songs enthalten, die Elemente aus dem Hardcore Punk enthalten und an Kuroyumes früheren Stil erinnern. 
Mit ihrem musikalischen, aber auch optischen Stil schafften es Kuroyume, vor allem in den 90er-Jahren viele Visual Kei-Bands zu beeinflussen und gelten daher als eines der Vorbilder schlechthin. 
In ihrer frühen Majorzeit haben Kuroyume sicherlich ihren größten Stilwandel erlebt, der zahlreiche Pop-Rock-Songs hervorgebracht hat, darunter auch „ICE MY LIFE“ oder „MISS MOONLIGHT“, die bis heute zu den bekanntesten Songs der Gruppe gehören. 

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