GPKism

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Bildcopyright: GPKism

Japan kann auch anders – abseits des Rock- und Popmainstream setzt das australisch-japanische Duo GPKism Zeichen im Gothic-Bereich und entführt seine Hörer in düstere, blutige Zeiten.

Profil

Im Januar 2007 wurde „GPKism“ als Soloprojekt des australischen Newcomers GPK (Gothique Prince Ken) gegründet. Seine erste Veröffentlichung war ein Song, den er zur europäischen Compilation „The fog present in silence“ beisteuerte. Rasch machte der talentierte Solokünstler mit seinen Liedern über das Internet auf sich aufmerksam und so kam er in Kontakt mit der japanischen Band „Blood“. Bereits im Juli desselben Jahres steuerte er einen Remix zu Bloods EP „Dead-Hearted“ bei und im September wurde Bloods Gitarrist Kiwamu zum offiziellen Mitglied des Projektes – seitdem ist es das Duo, als das es auch heute noch besteht.

Durch die Unterstützung des bekannten japanischen Musikers zog die Gruppe rasch Aufmerksamkeit auf sich und es gab hohe Erwartungen, besonders seitens der Blood-Fans. Im Jahr 2008 legte GPKism dann auch richtig los – begonnen wurde mit der Veröffentlichung des ersten Minialbums „Sublimis“ und im April waren die beiden das erste Mal live zu sehen. Als Live-Support kam Blam Honeys Keyboarder Ryonai hinzu. Es folgten weitere Kooperationen mit Blood, u.a. die Australientour „Darkest Labyrinth“ und weitere Remixe. Im September wurde dann die erste Single „Illuminatum“ veröffentlicht.

Von Anfang an ging es für „GPKism“ rasant nach oben. Es gab –anders als bei vielen anderen japanischen Gruppen– nicht erst kleinere Touren in Japan, sondern gleich bei der „Fallen Star“-Tour, nach einem Konzert in Japan, eine Überseereise. So spielten die beiden, weiterhin mit Ryonais Unterstützung am Keyboard, Konzerte in Mexiko, Costa Rica und den USA. Innerhalb von nur zwei Jahren hatten GPKism bereits weltweite Bekanntheit erlangt und machten sich nun daran, diese mit harter Arbeit noch auszuweiten: Gemeinsam mit DJ Sisen kehrten sie im Januar zurück nach Amerika, spielten mit ihm und „Aural Vampire“ mehrere 18+ Konzerte in GPKs Heimatland Australien, beglückten im Mai Europa mit sechs Konzerten (von denen die Hälfte in Deutschland stattfand) und spielten im November ihre mit 16 Gigs bisher längste Tour in Lateinamerika. Dazwischen hatten sie trotzdem genug Zeit, ihr erstes komplettes Album „Atheos“ (März 2009) und die EP „Barathrum“ (August 2009) fertigzustellen. Die vielen Touren zahlten sich aus, denn bereits im Oktober ging „Atheos“ in die zweite Pressung und das Jahr wurde erfolgreich mit der Veröffentlichung der EP „Iudicium“ abgeschlossen.

Beide EPs zeichneten sich vor allem durch ihre Vielfältigkeit aus: Auf der Basis von je zwei Songs experimentierten GPKism mit vielen verschiedenen Stilen und kooperierten mit anderen Interpreten, sodass eine große Lieder-Palette entstand. Von Songs im sehr elektronischen und Industrial-lastigem Stil bis hin zu barockartigen Tracks ohne Synthesizer war alles dabei. Es folgte ein eher ruhiges Jahr 2010 mit nur einer Couplintour in den USA unter dem Titel „J-Classical Industrial Nation“. Im September veröffentlichten GPKIsm mit „Sanguis Rosa“ wieder ein Mini-Album mit melancholisch-kraftvollem Industrial und EBM, ohne dabei auf die für sie typischen Anspielungen auf die Barockzeit zu verzichten.

2011 ist es sehr still um die beiden geworden und beinahe überraschend veröffentlichten sie im Juni ihr zweites Album „Reliquia“. Es greift sowohl ältere Songs der EPs, als auch des Mini-Albums auf und das Duo macht mit einer breiten Palette starker, variantenreicher Songs deutlich, dass sie auch in Zukunft eine wichtige Rolle in der Industrial-Szene spielen wollen und werden.

Musikstil

Die Musik von GPKism hat viel mit der Geschichte der Gräfin Elizabeth Bathory zu tun, ein etwas unheimliches Gänsehaut-Thema, was sich sowohl in ihren Texten, als auch in ihrem Musikstil niederschlägt. Die sogenannte „Blutgräfin“ soll 666 Jungfrauen getötet und in ihrem Blut gebadet haben. Das Einzige, was davon noch zeugt, ist angeblich ein riesiger Garten blutroter Rosen. Entsprechend düster kommt GPKism daher, mit sehnsüchtigem und manchmal bedrohlichem EBM und Industrial mit dem typischen starken Synthesizer-Einsatz und häufig eindeutigem Beat. Allerdings weichen sie bewusst von diesem Weg ab, indem sie getreu ihrem Leitmotiv der Blutgräfin immer wieder auf barocke Musikelemente wie Streicher zurückgreifen und ihre Hörer ins 16. Jahrhundert zurückversetzen, ein wenig im Stile Versailles. Das Bemerkenswerte ist jedoch, wie sie nicht von Song zu Song zwischen diesen beiden Hauptstilen ihrer Musik wechseln, sondern sie innerhalb einzelner Tracks kunstvoll kombinieren und ineinander übergehen lassen, wobei sie sich perfekt ergänzen. Das Ganze wird untermalt von GPK’s melancholischer Stimme, die die düstere, tragische Stimmung vervollkommnet.

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