Kyo

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Bildcopyright: Kyo

Viele junge Musiker stolpern von einer kleinen Band zur nächsten, bis sie schließlich die Gruppe finden, mit der sie erfolgreich werden. So erging es auch Kyo. Doch neben seinem Schaffen in Bands wie D'erlanger, Die In Cries und BUG hat er auch noch eine Solo-Karriere vorzuweisen, welche überraschende Klänge zu präsentieren vermag.

Profil

Kyo kam unter seinem bürgerlichen Namen Hiroshi Isono am 4. Februar 1967 in Ichikawa, in der Präfektur Chiba, zur Welt. In der High School war er zunächst Mitglied des Tennis-Clubs, bevor er zur Musik stieß. Seine ersten Banderfahrungen machte er in der ersten Hälfte der Achtziger bei den Runaway Boys, wo er für die Gitarre zuständig war. Anschließend trat er Dead Wire bei. Entgegen mehrerer Behauptungen von Anderen, seine Stimme sei nicht für einen Sänger geeignet, nahm er von nun an genau diese Position ein. Zudem schrieb er seinen Bühnennamen Kyo fortan mit dem chinesischen Zeichen 狂, welches übersetzt für „Verrücktheit“ steht.

1986 fand er sich in der Formation Yokosuka Saver Tiger wieder, in welcher er auf den Gitarristen hide sowie den Drummer Tetsu stieß. Gemeinsam schafften sie es mit den beiden Songs „Dead Angle“ und „Emergency Express“ auf die Heavy Metal-Compilation „Devil must be driven out with devil“. Anfang 1987 lösten sich Yokosuka Saver Tiger jedoch auf, nachdem Bandleader hide sich dazu entschlossen hatte, X (später X Japan) beizutreten. Kyo ließ sich davon jedoch nicht so schnell entmutigen und wurde Mitglied bei Ba-Rra, bevor er im Juli 1988 bei D'erlanger einstieg. Hier traf er nun erneut auf Drummer Tetsu und in dieser Band sollte er auch seine ersten großen Erfolge verzeichnen können. Seinen Bühnennamen schrieb er nun in lateinischen Buchstaben.

D'erlangers erste Veröffentlichung mit Kyo als Sänger war die Single „La vie en rose“ im Februar 1989, welche den Fans nicht zuletzt aufgrund des provokativen Videos in Erinnerung blieb. Das gleichnamige Album war bereits in der Vorbestellung vergriffen, was den schlagartigen Erfolg der Band unterstrich. Aber trotz der positiven Entwicklung und einer großen Fanbase trennte sich die Gruppe nach nur zwei Alben und drei Singles im Dezember 1990.

Im Sommer 1991 gründete Kyo schließlich sein eigenes Bandprojekt Die In Cries; den Namen entlieh er einer Textzeile des Songs „Cries and Whispers“ der britischen Band Rain Tree Crow (früher Japan). Das erste Ergebnis dieser Band präsentierte sich bereits im August in Form des Mini-Albums „Nothingness to Revolution“.
Im späteren Verlauf konnte er auch mit Die In Cries deutliche Erfolge in der Musikbranche verzeichnen, startete parallel dazu im Jahre 1994 aber auch noch seine Solo-Karriere. Seine erste Solo-Single war „Tsuki to taiyou“ und erschien im September unter dem Label BMG Victor, bevor einen Monat darauf das Debut-Album „Alien“ auf den Markt kam.

Im Sommer 1995 kam es schließlich zum Bruch von Die In Cries: Da sich Bandleader Kyo und Drummer Yukihiro aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen der Zusammenarbeit immer wieder in die Haare kamen, hatte man sich letztendlich zur Auflösung des Projekts entschieden. Umso mehr Energie konnte Kyo nun jedoch in sein weiteres Solo-Schaffen stecken. Im Mai 1996 erschien sein zweites Album „strip“ und fast auf den Tag genau ein Jahr später folgte der dritte Longplayer namens „Sexbeat“.

Als Kyos früherer Kollege hide im Mai 1998 verstarb, taten sich diverse Künstler zusammen und erstellten das Cover-Album „hide TRIBUTE SPIRITS“. Neben Musikern wie Tomoyasu Hotei, Siam Shade, Buck-Tick, Glay und Luna Sea war auch Kyo vertreten. Er coverte gemeinsam mit Tetsu (D'erlanger) den Song „Tell me“. „hide TRIBUTE SPIRITS“ erschien Anfang Mai 1999.

Kurz zuvor hatte Kyo das Plattenlabel gewechselt und stand fortan bei dem Avex-Unterlabel cutting edge unter Vertrag. Bis 2001 veröffentlichte er darunter drei Studio-Alben sowie die Doppel-Compilation „Listen!!“, bestehend aus einer Best of- und einer Remix-CD.
Im Herbst widmete er sich dann dem nächsten Band-Projekt. Mit dem Gitarristen Shin, mit welchem er bereits in Die In Cries zusammen gespielt hatte, gründete er die Formation BUG. Die Beliebtheit dieser Band stieg rasch an und die Veröffentlichungen – hauptsächlich Alben und Mini-Alben – erschienen konstant; bis Ende 2006 auf einmal bekannt gegeben wurde, dass D'erlanger sich wieder zusammen gefunden haben. Kyo war somit in zwei Bands parallel aktiv, seine Solo-Karriere wurde dafür vorerst eingestellt.

Ebenfalls eingestellt wurden Ende 2012 dann auch die Aktivitäten von BUG, wobei hier bisher nur von einer Pause auf unbestimmte Zeit statt von einer offiziellen Trennung die Rede ist. Mit D'erlanger ist Kyo nach wie vor erfolgreich aktiv.

Musikstil

Die Musik aus Kyos Solo-Karriere ist sehr facetten- und abwechslungsreich, bewegt sich aber größtenteils im weit umfassenden Genre der Rockmusik. Die Instrumentalisierung fällt ähnlich umfangreich wie die Arrangierung aus, so lassen sich immer mal wieder Violinen im Hintergrund vernehmen („Help me“, „Tsuki to taiyou“, „Muchu [Sexbeat Mix]“), manchmal sogar in Kombination mit einem Klavier („Tenshi“). Selbst vor einem kleinen Orchester („Good Morning Mr. Paranoid“, „Yoru uta -Night Song-“) schreckt Kyo nicht zurück. Doch trotz des Einsatzes solch klassischer Instrumente wirken die Songs weder pompös noch erschlagend, da Klavier und Violine, wenn sie eingebracht werden, auf die übrigen Instrumente abgestimmt sind und somit ein Ausgleich geschaffen wird.

Mitreißende Rocksongs („Angel at my heart“, „My name is Rock'n'Roll!?“, „Roses“) sind auf seinen Alben ebenso vertreten wie die etwas relaxteren Nummern („Shiroi Yume“, „Good Night“, „Loveletter“). Gelegentlich lassen sich auch solch experimentierfreudige Tracks wie „Time“ finden, bestehend aus dem Dialog einer Männer- und einer Frauenstimme, untermalt mit dezenten, unmelodiösen, elektronischen Tönen. Und in manchen Songs stolpert man sogar über unterschwellige Hip Hop-Elemente („Blue“, „Wonderful Days, Wonderful Life“).

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