Miyavi

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Bildcopyright: Miyavi

Eine mehr als zehnjährige Solo-Karriere im J-Rock, einer der vielfältigsten, verrücktesten, erfolgreichsten Künstler, der für seinen Gitarren-Spiel bekannt ist und das Rampenlicht genießt wie kein Zweiter – Miyavi.

Profil

Miyavi wurde am 14. September 1981 in Osaka geboren. Seine musikalische Karriere begann er unter dem Namen „Miyabi“ bei der Band Dué le quartz, der er im Alter von 17 Jahren beitrat. Unmittelbar nach der Auflösung der Gruppe 2002 kündigte er an, dass er eine Solokarriere verfolgen würde und -obwohl er bereits als Bandmitglied populär gewesen war- konnte niemand erahnen, welchen Erfolg er haben würde.

Als erstes änderte er die Lesung seines Namens zu „Miyavi“, vermutlich auch, um sich von seiner bisherigen Karriere abzugrenzen. Sein neuer, etwa legerer und alltäglicherer Stil unterschied sich deutlich von dem düsteren Visual Kei seiner früheren Band. Bereits im Laufe des Jahres 2002 veröffentlichte er sein erstes Album „Gagaku“ und drei weitere Singles. Er blieb weiterhin bei dem Label „PS Company“ unter Vertrag, bei dem er auch mit Dué le Quartz gewesen war. Im Laufe der folgenden beiden Jahre veröffentlichte er weitere Singles und ein Album, tourte außerdem durch Japan. Auf diese Weise erweiterte er seine bestehende Fangemeinde und profilierte sich zunehmend als Solokünstler. 2004 spielte er außerdem in seinem ersten Film, „Oresama“.

Im Oktober 2004, zwei Jahre nach Beginn seiner Solokarriere, unterschrieb Miyavi einen Vertrag beim Major-Label „Universal Music“ und unterzog sich einem weiteren Image-Wandel. Von nun an nannte er sich immer wieder „MYV“ und orientierte sich musikalisch mehr in Richtung Pop und Akustik. Das Album, das diesen Abschnitt seiner Karriere einläutete, war „Miyavizm“ im Juni 2005. In den 2006 folgenden „MYV POP“ und „Miyavi uta – dokuso –“ entwickelte er seinen neuen Akustik-Stil weiter und experimentierte intensiv auf seiner Gitarre. Nach seinem 25. Geburtstag im September 2006 flog er für ein halbes Jahr nach Amerika, um dort intensiv Englisch zu lernen und Tanzunterricht zu nehmen. Seine Gründe legte er einige Jahre später in einem Interview dar: Er habe es oft als frustrierend empfunden, kein richtiges Englisch sprechen zu können (u.a. in der Kommunikation mit seinen nicht-japanischen Fans) und sei überzeugt, dass man sich auch als japanischer Künstler zunehmend international orientieren müsste.

Ende des Jahres 2006 kündigte er außerdem an, dass er Mitglied der Band S.K.I.N. werden würde, deren Zusammensetzung für einiges Aufsehen sorgte. So besteht sie aus der Créme de la créme der japanischen Solo-Künstler: Allen voran Yoshiki (X Japan) und darüber hinaus Gackt und SUGIZO. Nach dem Debüt-Konzert der Vier im Juni 2007 in Amerika (währenddessen Miyavi an der traditionellen japanischen Shamisen einmal mehr seine vielfältigen Talente unter Beweis stellte) hat es allerdings keine weiteren Aktivitäten mehr gegeben, eine offizielle Begründung gibt es nicht. Davor war 2007 doch sowieso schon zu einem wichtigen Jahr für Miyavi geworden, gab er im Februar sein erstes Konzert in Amerika (genauer: Los Angeles). Dies war das Sprungbrett für weitere internationale Aktivitäten, angefangen bei seiner ersten Welttournee 2008, in deren Zuge er auch Konzerte in Deutschland gab.

Das Jahr 2009 leitete Miyavi mit seiner Teilnahme im „PS Company 10th Anniversary Commemorative Performance“ ein, an der anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Labels zahlreiche weitere namhafte Künstler wie The GazetteE, Alice Nine und Kagrra teilnahmen. Nur einen Monat später verkündete er jedoch, dass er das Label verlassen würde, um ein eigenes namens „J-Glam, Inc.“ zu gründen. Auch in seinem persönlichen Leben gab es eine wichtige Änderung, als er im März die japanische Sängerin Melody heiratete und im Sommer seine erste Tochter geboren wurde. Nach einer weiteren Welttournee Ende 2009 ging er im Januar 2010 offiziell bei „EMI Music Japan“ unter Vertrag. Unter seinem neuen Label konzentrierte er sich zunächst vor allem auf Live-Aktivitäten in Japan, den USA und Australien.

Sein aktuellstes Album „What’s My Name?“ veröffentlichte Miyavi im Oktober 2010. Es zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es ausschließlich Gitarren- und Schlagzeugklänge enthält. Zum gleichen Zeitpunkt kündigte er ein Projekt namens “Samurai Sessins World Series“ an, in dessen Rahmen er mit „Samurai-Künstlern“ aus aller Welt zusammenarbeiten wollte. Das erste Ergebnis dieser Idee war die Single „Strong“, die im Mai 2011 erschien und in Kollaboration mit dem japanischen Hip Hop-Künstler KREVA entstand. Das Jahr beendete Miyavi mit einer ausgedehnten Tour durch Asien und Nord- und Südamerika.

Sehr typisch für Miyavi ist der enge Kontakt, den er mit seinen Fans pflegt – er führt zum Beispiel ein Online-Tagebuch, in dem er auch viel über sein persönliches Leben schreibt und sucht immer wieder nach Feedback. Auch bei seinen Konzerten spielt er gerne mit dem Publikum und sucht die Nähe der Fans, wobei man ihm deutlich anmerkt, wie sehr er die Aufmerksamkeit genießt.

Musikstil

Am Anfang seiner Solokarriere war Miyavis Musik stark vom Rock geprägt und zunächst klangen die Gitarren und Melodien noch etwas chaotisch und eigenwillig. Dadurch hob Miyavi sich nur noch mehr von anderen ab. Ab 2004/2005 orientierte er sich zunehmend in Richtung akustischer Stücke und Pop-Musik, was ihm dem Mainstream etwas näher brachte. Es folgte eine kurze Phase, in der er von den „Kavki Boyzs“ begleitet wurde und sich an Hip Hop-nahen Stücken versuchte, die gleichzeitig aber im Herzen Rockmusik blieben. Gerade durch diese ungewöhnliche Kombination zog er viel Aufmerksamkeit auf sich. Mit seinem aktuellsten Album „What’s My Name?“ vollzog er eine neue Wandlung hin zu Liedern, die nur aus Schlagzeug- und Gitarrentracks bestehen. Seine momentane Musik wird wieder mehr in Richtung Rockmusik gehen und sich besonders durch seine ungewöhnliche Art, Gitarre zu spielen, auszeichnen. Überhaupt ist seine Gitarre die eine Konstante, die sich bisher durch seine gesamte Solo-Karriere gezogen hat und bei allen Liedern eine gewisse Rolle spielt.

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