Seikima-II

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Bildcopyright: Seikima-II

Sie sind Dämonen und stammen aus der Dimension „Makai“ - Seikima-II drangen in die Erdatmosphäre ein, um den Menschen das Rocken zu lehren.

 

Profil

Die Heavy Metal-Band Seikima-II wurde Ende 1982 vom Gitarristen Damian Hamada ins Leben gerufen. Als Sänger fand sich His Excellency Demon Kogure, hinter den Drums saß Ace Shimizu und am Bass zupfte Zod Hojishima die Saiten. Der Bandname ist, je nach Schreibweise, sowohl mit „heiliger hungriger Dämon“ als auch mit „Ende des Jahrhunderts“ zu übersetzen. Allgemein dominiert das Thema „Dämonen“ bei dieser Formation, zudem tragen alle Mitglieder zusätzliche Titel, die in diese Richtung weisen. So galt Damian als der „Prinz der Hölle“ und Zod war der „Verantwortliche für Verhöre“. Seikima-II kreierten sogar ihre eigene Mythologie, in welcher sie als eine eigenständige Dämonenrasse gelten und aus der Dimension „Makai“ stammen.
Nicht lange nach ihrer Gründung trat Damian jedoch wieder aus.

1983 ersetzte Zeed Iijima („Leibwächter des Prinzen“) Ace an den Drums und am Keyboard war kurzweilig Ryo-Ko („Dämonesse“) zu finden. Mit dieser Besetzung absolvierte man die ersten Live-Auftritte, bevor Ryo-Ko es sich anders überlegte und die Band noch im selben Jahr wieder verließ. Auch der neue Gitarrist Giantonio Babayashi, der nun dazu stieß, blieb kein Dauergast. Bereits 1984 war er nicht mehr dabei. Um diesen Zeitraum herum angelten sich Seikima-II einen Plattenvertrag bei CBS Sony und im Herbst 1985 erschien ihr Debüt-Album „Akuma ga Kitarite Heavy Metal“, welches in der Szene freudig empfangen wurde.

Dann trat die Phase des undurchsichtigen Line-Up-Wechsels ein: Die Positionen an der Gitarre und den Drums wurden mehrfach in kurzer Folge geändert, bevor man sich für Jail O'hashi an den Saiten und Raiden Yuzawa hinter dem Schlagzeug entschied. Mit dieser nun gefestigten Aufstellung brachte die Band im Folgejahr gleich zwei Alben auf den Markt, gefolgt von ihrem ersten großen Major-Konzert, welches unter dem Titel „The Great Black Mass Tour“ absolviert wurde. Der steigende Beliebtheitsgrad von Seikima-II machte sich auch in anderen Bereichen als nur der Musikbranche bemerkbar: Die Firma Nintendo brachte ein Computerspiel namens „Seikima II Akuma no Gyakushu!“ auf den Markt, das auf den einzelnen Bandmitgliedern basierte.
Gegen Jahresende entschied sich Bassist Zod, die Jungs zu verlassen und Gitarrist Jail tat es ihm 1987 gleich. Letztgenannter sollte sich später noch unter dem Namen Takashi „Jam“ O'Hashi in der japanisch-amerikanischen Rockband Cats In Boots wiederfinden. Für die zwei traten nun Bassist Xenon Ishikawa und Gitarrist Stg. Luke Takamura III ein. Vielleicht lag es an den ständig wechselnden Mitgliedern, dass sich der allgemeine Sound auf ihren nächsten beiden Alben, „Big Time Changes“ (1987) und „The Outer Mission“ (1988), deutlich veränderte und man nun verschiedene Arten des Rock-Genres miteinander kombinierte. Dies tat ihrem Erfolg und ihrem Beliebtheitsgrad bei den Fans jedoch keinerlei Abbruch.

In den frühen Neunzigern wagten Seikima-II dann den Schritt über die eigene Landesgrenze: Sie gaben ihre ersten Konzerte in umliegenden asiatischen Ländern sowie in Europa. In England wurden sie kurz darauf auch für eine Weile sesshaft. In den berühmten Abbey Road Studios fanden die Aufnahmen zu ihrem Album „Ponk!!“ statt, welches im Sommer 1994 erschien.
Im September 1996 veröffentlichten sie ihr neuntes Studio-Album „Mephistopheles no Shouzou“, welches gleichzeitig ihre erste Scheibe bei dem Label BMG Japan war, nachdem sie CBS Sony verlassen hatten.

Es folgten noch die Alben „News“ (1997) und „Move“ (1998), dann war das Jahr 1999 erreicht: Schon zu Beginn ihrer Karriere hatten die Jungs sich vorgenommen, das Bandprojekt Seikima-II bis zum Jahre 1999 zu führen und sich dann aufzulösen. Das entsprach den geschichtlichen Vorstellungen ihres selbstkreierten Dämonen-Universums. So war es dann auch: Ihr finales Album „Living Legend“ erblickte im Oktober das Licht der Welt und Seikima-II gaben unter dem Titel „The Black Mass Final 3 Nights“ vom 29. - 31. Dezember ein dreitägiges Abschiedskonzert. Am ersten dieser drei Konzerte war jedes Mitglied, das jemals in der Band mitgespielt hatte, auf der Bühne dabei; lediglich Giantonio Babayashi und Gandhara Sangeria Tigris-Euphrates Kaneko waren nicht anwesend, schickten dafür aber Videobotschaften.
Am dritten und letzten Konzerttag verschwand die Band am Ende ihres Auftritts in hell gleißendem Licht, während sie die Bühne verließen.

Nach der Auflösung ging jedes Mitglied einer eigenen Solo-Kariere nach. Sänger Demon Kogure hatte diese bereits in den Neunzigern begonnen und führte sie unerschütterlich weiter.
Ace Shimizu gründete das Duo Face to Ace und Luke Takamura ließ gemeinsam mit Raiden Yuzawa die Hardrock-Band Canta entstehen.
Xenon Ishikawa spielte bei RX mit, wo ebenfalls Raiden anzutreffen war sowie der kurzzeitige Seikima-II-Support-Keyboardspieler Yuichi Matsuzaki.

Ende des Jahres 2005 gab es zwei Reunion-Touren anlässlich ihres zwanzigjährigen Bandjubiläums. Beide Touren waren in kürzester Zeit restlos ausverkauft, was zeigte, dass die Beliebtheit der Band nicht abgenommen hatte. In ihrer ersten Tour präsentierten sie Gitarristen Jail O'Hashi, Bassisten Zod Hoshijima und Enka-Sänger Suizenji Kiyoko als ihre Ehrengäste.

Fünf Jahre später fand sich die Band abermals zusammen, diesmal um ihr fünfundzwanzigstes Jubiläum zu feiern. Gitarrist Ace Shimizu nahm an diesem Ereignis jedoch nicht teil, stattdessen übernahm Jail O'Hashi seinen Posten. Sie absolvierten ihre Welttour „Intercontinental Black Mass Tour“ und traten in den USA, Frankreich und Korea auf. Zudem veröffentlichten sie im Sommer 2010 ihr neues Album „Akuma Relativity“ unter dem Label avex trax.

Musikstil

Während viele Bands am Anfang ihrer Karriere noch auf der Suche nach ihrem eigenen Stil sind, können Seikima-II diesen bereits auf ihrem Debüt-Album vorweisen. Schon früh überzeugten sie mit einem standhaften Hardrocksound, der besonders durch klare Drums und gekonnt einsetzenden Gitarrenparts bestach. Aber auch auf den Folgealben ließ diese Qualität nicht nach. Ganz im Gegenteil: Sie steigerte sich sogar noch bis heute. Zwischen den mitreißenden, melodiösen Rocksongs finden sich jedoch auch immer wieder Balladen, die - trotz ihrer Gefühlsbetonung - nicht unangenehm aus dem Gesamtbild stechen.

Passend zu ihrer selbst kreierten Dämonenwelt, waren die Jungs stets in aufwendigen Lack- und Lederkostümen gekleidet, trugen wild gestylte, teilweise gefärbte Haare und die geschminkten Gesichter erinnerten sehr stark an KISS. Zudem kann beim Anblick von Demon Kogures blonden Haarstacheln schon mal leicht der Verdacht aufkommen, ein gewisser Yoshiki von X Japan hätte sich in seinen jungen Jahren zu einer ähnlichen Frisur inspirieren lassen.

 

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