Inhalt
Auf der Suche nach einer CD findet Rin ein Blatt Papier in seiner Schreibtischschublade, auf das ungelenk eine Art Schatzkarte gezeichnet worden ist. Das Gekrakel sieht aus wie von einem Kind gemalt. Man kann allerdings deutlich erkennen, dass es sich um einen Plan von Rins Wohnumfeld handelt. Ein großes, schwarzes X markiert einen Punkt in der Nähe seines Hauses. Zwar kann er sich nicht mehr daran erinnern, diese Karte jemals gezeichnet zu haben, aber die Markierung macht ihn neugierig. Zusammen mit seinen Freunden macht sich Rin schließlich zu der markierten Stelle auf.
Allerdings finden sie nicht etwa einen vergrabenen Schatz aus ihrer Kindheit, sondern eine alte Kommode, die einfach so im Wald herumsteht. Seine Freunde wollen schon wieder gehen, nur Rin möchte unbedingt jede Schublade durchsuchen. Hätte er bloß auf seine Freunde gehört! So greift er im untersten Fach in die Haare eines Monstermädchens, das ihn fortan verfolgt. Zuerst hält er es nur für Einbildung, aber das blasse Gesicht mit den langen schwarzen Haaren erscheint überall: Sei es in seiner Kommode oder in der Schule. Bald dämmert ihm, dass das Mädchen nur erscheint, wenn er etwas irgendwo hinauszieht. Folglich müsste er vor ihr Ruhe haben, wenn er solche Handlungen einfach vermeidet. Rin muss allerdings schnell feststellen, dass es nahezu unmöglich ist, im Alltag nichts hinauszuziehen. Schubladen, Taschentücher aus Hosentaschen, Kopfhörer – alles nimmt man aus Reflex heraus. Er kann praktisch nichts tun, keiner glaubt ihm und bald schon weiß er selbst nicht mehr, was Realität und was Einbildung ist …
Fazit!
Newcomerin Banana Nangoku liefert mit „Hiki“ einen Gruselmanga in bester „The Ring“-Manier ab. In diesem Fall ist es zwar kein Fernseher, durch den das unheimliche Mädchen gekrochen kommt, dafür aber jedes andere handelsübliche Möbelstück, bei dem man etwas herausziehen kann. Die Zeichnungen bewegen sich durchweg auf hohem Niveau und sind in ihrer Detailliertheit oft nicht nur gruselig, sondern auch leicht eklig. Wie für Japan-Horror üblich findet auch „Hiki“ kein eindeutiges Ende, der Leser wird genauso im Zweifel gelassen wie die Protagonisten.
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