Inhalt
Matsumura ist ein begnadetet Regisseur, der sich ein neues Ziel gesetzt hat: Er verfilmt eine Tragödie aus dem Jahre 1970, die in einem Hotel stattgefunden hat. Ein Professor ermordete seine Familie, einige Angestellte, sowie ein paar Gäste, bevor er sich selbst umbrachte, fest im Glauben reinkarniert zu werden. Insgesamt elf Menschen mussten ihr Leben lassen.
Matsumura versucht sich nun in seinem Film auf die Opfer zu konzentrieren und fährt mit seinem Cast zum Originalhotel. Dort soll die Crew nicht nur einen Eindruck vom Setting erhalten, sondern er dreht auch gleich ein paar Szenen dort.
Nagisa Sugiura hat dabei die Rolle der Tochter bekommen. Seit dem Casting sieht sie öfter ein kleines Mädchen mit einer Puppe im Arm – vor dem Zug, bei sich zu Hause... Wie sie später erfährt, war dies das Mädchen, das von ihrem Vater ermordet wurde und dessen Rolle sie spielen soll. Mit der Aufnahme in den Cast hat sie Geistererscheinungen im Hotel. Sie sieht die Leichen, die Ermordung des Sohnes Yuya und Gegenstände aus der Mordnacht.
Sie ist allerdings nicht die einzige. Die Studentin Yayoi, die einen Kurs über Reinkarnation besucht, hat ähnliche Träume und trifft sich mit der jungen Schauspielerin Yuka, die ebenfalls beim Casting des Filmes war. Sie behauptet sich an ein früheres Leben erinnern zu können, ein Leben, das durch Strangulation endete – sie war eines der Opfer aus dem Hotel. Währenddessen ist Nagisa immer sicherer, die Reinkarnation von dem ermordeten Mädchen zu sein.
Gleichzeitig verschwinden weitere Menschen... und alle haben etwas gemeinsam...
Details
Wie viele japanische Horrorfilme kommt auch „Reincarnation“ nicht ganz ohne Geister aus, denn obwohl es um eine Art Wiedergeburt geht, werden die Reinkarnierten verfolgt –um dann ebenfalls zu sterben. Schnell merkt man, dass Regisseur Matsumura einen Plan verfolgt und mehr zu wissen scheint, als er zugeben möchte und obwohl viele Szenen davon handeln, wie die Tragödie gedreht wird, bleibt es spannend – denn gerade dann scheinen Vergangenheit und Gegenwart zu verschwimmen und Nagisa weiß nicht mehr, was real ist, ob sie schauspielt, oder ihre Vergangenheit erlebt, ob es 1970 oder 2005 ist.
Das letzte Viertel ist unfreiwillig bizarr gestaltet worden, doch das Ende ist –wie so viele in japanischen Horrorfilmen– recht offen.
Obwohl es faszinierend ist den Gedanken der Reinkarnation zu verfolgen, wirken die reinkarnierten Charaktere recht platt. Es scheint, als würde vielmehr alles in dem Konstrukt der Reinkarnation aufgehen, was den Film aber nicht unbedingt langweiliger werden lässt.
Umsetzung
Bei der Synchronisation fällt auf, wie viele Satzteile einfach wiederholt werden – obwohl das im japanischen und den Untertiteln gar nicht der Fall ist. Gerade am Anfang wirkt das unfreiwillig komisch bis nervig, von dem stetigen abgehackten Gerede einmal abgesehen.
Die Untertitel sind in gelb geschrieben und gut sichtbar, zudem genauer übersetzt.
Der Ton kommt sowohl in der deutschen als auch in der japanischen Fassung in DD 2.0 und DD.5.1 daher, als Untertitel gibt es nur Deutsch.
Packung
Die DVD kommt in einer ausklappbaren Verpackung daher, wobei das blaue FSK 16 Logo sich wunderbar mit dem roten Hintergrund sticht. Klappt man das Cover auf, sieht man die Hauptfigur Nagisa, wie sie in den Toilettenräumen des Hotels in den Spiegel blickt – wunderbar gemacht, in dem auf der einen Seite ihr Spiegelbild, auf der anderen Seite sie selbst abgedruckt wurde. Auf dem Rückcover befinden sich drei kleine Screenshots, sowie die wichtigsten Daten zum Film.
Extras
Als Bonus gibt es auf der DVD ein fast einstündiges Making-Of, sowie Interviews.
Bei dem Making-Of begleitet man die Filmcrew bei verschiedenen Szenen und erfährt, wie manche Dinge aus dem Film inszeniert wurden und mit welchen Tricks hinter der Kamera gearbeitet wird. Oft erhält man im Anschluss direkt die Szene, wie sie dann im Film zu sehen ist. Dazu geben Schauspieler, der Regisseur oder weitere Teammitglieder auch manchmal kurze Statements ab. Und auch der Spaß in den Drehpausen gehört natürlich dazu. Für jemanden, der schon immer mal wissen wollte, wie es am Filmset so zugeht, dürfte es hochinteressant sein.
In den Interviews sprechen die Schauspieler von Nagusa, Yuka, Yayoi und Matsumura über Horrorfilme, ihre Spielweise, sowie den Regisseur Shimizu, der abschließend ebenfalls zu Wort kommt.
Fazit!
Ein gut gemachter Japan-Horrorschocker, den man gerne verfolgt und sich durchaus auch gruseln kann. Nur die deutsche Synchro sollte man vielleicht auslassen, da man sich hier wesentlich mehr über die Umsetzung gruselt, als über den Film selbst, aber dafür gibt es ja die japanische Tonspur. Das Thema Reinkarnation ist gut ins Genre umgesetzt worden und auch das Bonusmaterial lässt sich sehen. „Reincarnation“ ist wohl einer der besseren japanischen Horrorfilme, die man sich durchaus mal angucken sollte.
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