Inhalt
Der Tod seiner Schwester hat Yuu mächtig aus der Bahn geworfen. So sehr sogar, dass er durch eine Dummheit beinahe nie wieder hätte zurückgehen können. Doch glücklicherweise war Nao die ganze Zeit an seiner Seite. Im entscheidenen Moment überredet sie ihn, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen und wieder zur Schule zurück zu kehren. Nun beginnt sein ganz normaler Alltag im Schülerrat also erneut.
Als er am Mittag seines ersten Schultages nach Hause geht, läuft ihm eine junge, blinde Frau über den Weg. Ihre Stimme kommt ihm derart bekannt vor, dass er gar nicht anders kann, als sie anzusprechen. Und tatsächlich: Bei seiner neuen Bekannschaft handelt es sich um niemand geringeren als die Frontfrau der Band Zhi End.
Sie ist voller Energie und überwälltig Yuu geradezu. Zudem ist sie sehr warmherzig und erkennt, dass ihrem Begleiter etwas auf der Seele liegt. Dieser wiederum hat am Ende des Tages nur noch einen Gedanken: Er möchte Nao ein Treffen mit ihrer Lieblingssängerin verschaffen und, wenn irgendwie möglich, sogar ihrem Bruder dadurch helfen. Doch warum ist er so erpicht darauf, sich gerade jetzt um andere zu kümmern?
Letztlich geht er sogar mit Nao zum Konzert von Zhi End, hat jedoch von Anfang an ein sehr seltsames Gefühl dabei. Irgendwie kommen ihm die Banner, die Stimmung und sogar ein brandneuer Song, der vorher noch nie zu hören war, so bekannt vor, als wäre das alles nichts Neues für ihn. Und dann erinnert er sich – an eine Vergangenheit, die niemals exestierte...
Details
Und so bricht die zweite Hälfte von „Charlotte“ an. Hat sich die erste Hälfte selbst noch etwas Zeit gelassen, sprudelt die zweite geradezu über von Wendungen und Neuerungen. Man hat das Gefühl, dass beinahe jede Folge eine neue Überraschung und somit auch eine neue Richtung für die Haupthandlung einschlägt. Teilweise wirkt es so, als hätte man einfach zu viele Ideen für zu wenig Zeit gehabt. Die Umschwünge ergeben Sinn und sind spannend. Trotz allem wirken sie ein wenig überrumpelnd und teilweise auch etwas übereilt.
Natürlich gibt es auch nach wie vor immer wieder die charakteristischen Comedy-Momente, die nicht komplett wegfallen dürfen. Es heißt also auch im zweiten Volume: Wer Genremixe und viele Irrungen, Wirrungen und Wendungen mag, der ist hier genau richtig.
Umsetzung
Viele unterschiedliche Szenen verlangen viele unterschiedliche Hintergrundsettings und Stimmungen. Die Serie weiß darauf zu antworten. Die Vielfalt der Atmosphäre schaffenden Musik und Szenerie legt sich genau so wenig fest wie die Story selbst und kann so immer wieder überraschen und überzeugen. Wäre dieser Punkt nicht gegeben, würde dieser extreme Mix überhaupt nicht funktionieren.
Die Tonspuren sind in Japanisch und Deutsch vorhanden; beide in DTS-HD MA 2.0. Trotz vieler Effekte oder Musik kann man die Stimmen immer einwandfrei verstehen und der Klang ist klar und rauschfrei. Die Synchronsprecher klingen nach wie vor in beiden Sprachen überzeugend, sind aber natürlich Geschmackssache.
Wer die japanische Version hören möchte, aber die Sprache nicht beherrscht, der kann auf deutsche Untertitel zugreifen. Diese sind weiß mit schwarzer Umrandung und lassen sich so auf jedem Untergrund gut lesen.
Packung
Das Cover der zweiten „Charlotte“ Blu-ray überrascht etwas. Auf dem Papp-Schuber ist ein Labor und eine Szene zu sehen, die man so vorher in der Serie noch nie gesehen hat. Alles wirkt bedrohlich und düster. Zumindest bis auf das FSK-12 Logo, welches leider aufgedruckt wurde. Die Rückseite zeigt drei Screenshots, einen Rückentext und technische, sowie rechtliche Details.
Schiebt man die Hülle oben oder unten heraus, bekommt man eine herkömliche Blu-ray-Hülle zu Gesicht, die jedoch sauber verarbeitet wurde. Hier gibt es wieder zwei Artworks der Charaktere zu sehen. Stars sind dieses Mal Yuu und seine Schwester, sowie Yusa und Misa. Dank eines Wende-Covers kann hier das FSK-Logo im Inneren verborgen werden.
Die Blu-ray selbst hat einen sehr stabilen Halt in der Hülle und lässt sich einfach herausnehmen und wieder einsetzen.
Extras
Dieses Mal gibt es etwas mehr zu sehen. Als erstes fällt natürlich wieder der digitale Streaming-Code der Serie für die Seite Akiba-Pass auf, mit der man die Episoden seinem Online-Account hinzufügen kann.
Die nächsten Boni befinden sich auf der Blu-ray selbst. Hier gibt es die beiden Ending-Videos in textloser Form, also ohne Credit-Texte.
Besonders ist jedoch die OVA-Episode, die hier als Bonus dazu gepackt wurde. Hier bekommen wir eine weitere Episode der Serie zu sehen, die zeitlich eher am Anfang der Serie angesiedelt sein dürfte. In ihr kümmern sich Yuu und Nao um ein junges Mädchen, das die Gedanken der Menschen um sie herum lesen und auf alle umstehenden projezieren kann. Da sie diese Fähigkeit nicht richtig steuern kann, kommt es natürlich zu Problemen.
Fazit!
„Charlotte“ ist durchgehend vor allem eines: überraschend. In dreizehn Episoden sieht man so viele unterschiedliche Szenarien, dass man am Ende das Gefühl hat, wesentlich mehr gesehen zu haben – und das in einem eher positiven Sinn. Wer eine geordnete, geradlinige Serie sucht, der ist hier wahrscheinlich falsch. Wer hingegen einen Mix an Genres mag, der sollte unbedingt zugreifen.
Mit den ständigen Wendungen in der Handlung muss natürlich auch die Umsetzung mithalten. Gücklicherweise schafft sie dies problemlos.
Man kann also sagen: Eine gelungene und vor allem sehr überraschende Serie.
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