Die wunderbaren Abenteuer des Hans Christian Andersen

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Bildcopyright: Toei Animation, Intergroove

Seine Märchen sind weltbekannt, ebenso ist es sein Name. Doch hier wird erzählt, was der berühmte Dichter als kleiner Junge erlebt hat und wie sein Leben eventuell ausgesehen haben könnte: „Die wunderbaren Abenteuer des Hans Christian Andersen“.

Inhalt

Am 02. April 1805 erblickt in Odense, einer verschlafenen Stadt in Dänemark, der kleine Hans Christian Andersen das Licht der Welt. Er hat nicht besonders viel Geld, denn sein Vater ist ein einfacher Schuhmacher und manchmal muss er beim Zubettgehen sogar etwas Hunger leiden. Jedoch passiert schon bald ein Ereignis, das sein Leben verändern soll.

Eines Tages erfährt er große Neuigkeiten. Die königliche Operntruppe soll schon bald in seiner kleinen Stadt auftreten. Natürlich kann er sich kein Ticket leisten, doch trotz allem schleicht er sich jetzt, wo sie noch nicht da sind, in den Saal und stellt sich die Aufführung vor. Allerdings werden seine Gedanken sogleich von einem Mitarbeiter unterbrochen, der ihm erklärt, dass die Vorführung erst am Weihnachtsabend sei.

Zur gleichen Zeit macht seine Freundin die Maus anderorts eine Entdeckung: Ein Mann kommt durch ein Loch in der Wolkendecke geschwebt – mit zwei Regenschirmen. Dies allerdings kann der Junge nicht so recht glauben, hat er seiner tierischen Freundin doch erst gestern die Geschichte vom Sandmann erzählt, der diesem Mann so ähnlich ist. Allerdings glaubt die Maus einfach nicht, dass sie sich das eingebildet hat und siehe da, als sie nach Hause kommt, steht der Fremde mitten in ihrer Wohnung und lässt mit seinem Schirm ihre Einrichtung verschwinden.

Als Wiedergutmachung singt er jedoch nicht nur ein Lied, sondern verzaubert gleich das ganze Zimmer. Dabei hat er so viel Spaß, dass er sich den Absatz von seinem Schuh bricht. Da muss ein guter Schuhmacher her. Jedoch scheinen alle Arbeiter dieser Klasse momentan in komplettem Chaos zu stecken, da es einen Wettbewerb für die Schuhe der Prinzessin gibt. Gewinnt man diesen, wird man reich.
Hans' Vater nimmt jedoch nicht teil, denn er hat leider nicht einmal mehr ein Stück Leder übrig, um neue Schuhe zu machen. Darunter leidet er sehr, denn er würde seiner Familie gern mehr geben und seinem Sohn die Opern-Karte kaufen. Doch was nicht geht, geht eben nicht…
Allerdings kann er die Schuhe des Fremden wieder richten. Währenddessen lauscht dieser unbemerkt einer Geschichte des kleinen Jungen und erklärt ihm schließlich, dass er eine seltene Gabe hätte, welche ihm noch jede Menge Abenteuer einbringen soll.

Details

Der Film ist schon sehr alt. Erstmals wurde er im Jahre 1968 ausgestrahlt und zählt damit schon längst zu den Klassikern. Im Gegensatz zu den Einzelverfilmungen seiner Geschichten findet man hier ein interessantes Werk, das versucht, einen anderen Weg zu gehen. Im Mittelpunkt steht der kleine Junge Hans Christian Andersen, der dem fliegen Mann begegnet. Ab diesem Zeitpunkt beginnt er immer wieder, in die Welt der Fantasie abzudriften und dort jede Menge Abenteuer zu erleben.

So wird er wiederholt selbst Teil seiner Geschichten und alles vermischt sich miteinander. Selbst wenn der Film nicht direkt auf ein bestimmtes Märchen eingeht, so finden sich doch immer wieder kleine Hinweise oder bekannte Charaktere laufen plötzlich durchs Bild. Man erlebt also quasi eine Patchwork-Geschichte, in deren Mittelpunkt der Autor selbst steht. Dazu wird vor allem viel gesungen; immer wieder erklingen neue Lieder. Ein wirklich liebevoll gestalteter Film.

Toei Animation, Intergroove

Umsetzung

Wie bereits oben erwähnt, hat der Film schon einige Jährchen mit sich herumzutragen und das merkt man ihm durchaus auch an. Die Zeichnungen waren damals noch arg an den Disney-Produktionen angelehnt. Auch die Farben strahlen natürlich nicht so sehr wie bei einem neuen Film. Allerdings bekommt man eine 16:9 Bildschirmeinstellung und die Kanten sind sehr sauber. Auch gibt es kaum Bildflimmern. Wenn nicht der Zeichenstil und die Farben wären, würde man dem Film bildlich sein Alter kaum anmerken.

An den Tonspuren bemerkt man als Nächstes, dass man hier nicht das neuste Werk in den Händen hält. Tonspuren sind sowohl auf Deutsch als auch auf Japanisch vorhanden, allerdings im Tonformat 1.0 – Japanisch glänzt jedoch auch alternativ mit einer DD 5.1 Vertonung. Allerdings sind keine Untertitel vorhanden, sollte man sich also die Originalvertonung ansehen wollen, muss man schon die richtigen Sprachkenntnisse haben oder auf den sprachlichen Sinn verzichten. Allerdings bringt gerade dieser alte Stil irgendwo auch den Charme des Films richtig zur Geltung.

Toei Animation, Intergroove

Packung

Was ihr bekommt ist eine Standard-Amaray-Hülle, die allerdings die DVD wirklich sicher in ihrem Inneren zu verwahren weiß. Das Cover zeigt viele der Figuren aus dem Film und den langen Text „Die wunderbaren Märchen des Hans Christian Andersen – Ein märchenhaftes Musical für Kinder und Erwachsene“. Dabei wurden ganze drei unterschiedliche Textarten und Farben verwendet. Die Rückseite bietet acht Screenshots – rund und eckig – und einen ziemlich kurzen Text, der knapp erklärt, worum es sich bei diesem Film handelt. Unten gibt es dann noch rechtliche und technische Details zu entdecken. Dank einem Wendecover kann das FSK-Logo vom Cover in die Innenseite gedreht werden.

Toei Animation, Intergroove

Extras

Als Extras sind auf der DVD folgende Punkte anwählbar:

- Die alternative US-Fassung mit einer Länge von etwa 69 Minuten
- Vorspann der alten US-Fassung
- Abspann der alten US-Fassung
- Vorspann der alten deutschen Fassung
- Abspann der alten deutschen Fassung
- Japanischer Teaser
- Japanischer Trailer

Für die einen wird das sicher ein wichtiger und schöner Sammlerbonus sein, für andere ist es wahrscheinlich weniger wert. Auf jeden Fall hat man sich Mühe gegeben, auch für die früheren Originale Platz zu schaffen.

Fazit!

Ein schönes, wenn auch altes Abenteuer in einer Welt voller Märchen. Es ist wirklich interessant, wie die Geschichten des Autors um ihn herum als Hauptfigur verschmelzen und dieses Mal auf eine etwas andere Art zum Leben erweckt werden. Wer sich nicht an der alten Umsetzung stört, die durchaus Charakter und Charme hat, und nach einem schönen Kinderfilm sucht, sollte sich auf jeden Fall diesen hier einmal ansehen.

Inhalt
3
Bild
5
Ton
6
Synchronisation
3
Untertitel
0
DVD-Menü
11
Extras
12
Preis-/Leistungsverhältnis
6
Gesamt
6

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