Inhalt
Romdeau in einer Zukunft, die uns bei weitem noch nicht bekannt ist. Diese Stadt ist eine der wenigen letzten Zivilisationsstätte, die noch existieren, doch die Frage ist, zu welchem Preis? Zwar ist die technische Blüte gerade in ihrer Hochsaison, doch dafür geschieht alles nur unter Berechnung und Aufsicht. Sogar wann ein „guter Bürger“ sein Hab und Gut wegwirft, oder wann er Neues kauft ist vorgegeben. Jedoch leben die Menschen einigermaßen zufrieden, ohne sich Gedanken darum zu machen, wie oder warum sie es tun. Dabei stehen ihnen auch viele Wunder der Technik zur Seite. So zum Beispiel die sogenannten Autoreives – Androiden, die den Menschen das Leben leichter machen sollen. Mitten in dieser Welt lebt eine junge Frau mit Zweifeln an der Realität. Re-l Mayer ist eine erfolgreiche junge Dame, Inspektorin des Geheimdienstes und nicht zuletzt die Enkelin von Donov – dem Regenten von Romdeau. Doch all das nervt sie gewaltig, denn sie selbst stellt viele Fragen, auf die sie anscheinend keine Antworten bekommen sollte. Erst recht, als sie plötzlich von einem Monster angegriffen wird und überraschend jeder in ihrer Privatsphäre herumpfuscht und sie für verrückt erklärt. Auch ihr Autoreiv Iggy wird manipuliert, dabei war er der einzige, mit dem sie wirklich geredet hat.
Sie weiß, dass alles, was sie gesehen hat, real war und merkt auch schnell, dass hier ein falsches Spiel gespielt wird. So findet sie sich alleine in einer gefährlichen und beinahe schon aussichtslosen Lage wieder, die ihr ganzes Leben verändern soll...
Details
Wer leichte Animekost liebt, sollte hiervon lieber Abstand nehmen. Ergo Proxy beschäftigt sich viel mit dem Sinn des Seins und der Lebensberechtigung. Eine tiefgehende Handlung, die nicht zuletzt oft an Serien wie „Neon Genesis Evangelion“ oder auch „Ghost in the Shell“ erinnert. So entwickeln auch die Autoreives langsam aber sicher ein eigenes Bewusstsein. Die Figuren haben alle einen sehr undurchsichtigen Charakter, der nicht immer gleich auf ihre Beweggründe schließen lässt. Somit eignet sich „Ergo Proxy“ eher für konzentrierte und wachsame Zuschauer, die gerne philosophischen Themen nachgehen.
Produziert wurde die Serie im Jahr 2006, in welchem sie der japanische Fernsehsender WOWOW auch ausstrahlte. Vielleicht sollte man an dieser Stelle für den ein oder anderen Kenner auch noch zwei Namen in den Raum stellen: Dai Sato und Shuko Murase, welche beide an der Serie arbeiteten. Ersterer war als Drehbuchautor auch schon für Serien wie „Wolf’s Rain“ oder „Cowboy Bebop“ tätig, während Murase das Charakterdesign von „Witch Hunter Robin“ übernahm. Auch der Staff ist also kein unbeschriebenes Blatt.
Umsetzung
Die hauptsächlich kalten Grau-, Blau-, Lila- und Schwarztöne wurden rauchig ganz im Stile der Serie gehalten und wirken ziemlich düster. Allerdings hat das nur wenig mit der Qualität zu tun, denn diese ist keinesfalls schlecht. Das Bild ist in Ordnung und die Farben sind, soweit gewollt, klar erkennbar. Sprachlich weiß die DVD ebenfalls zu überzeugen. Man kann sowohl eine deutsche Tonspur in DD 5.1 oder DTS anwählen, als auch eine japanische und englische in DD 2.0. Der Ton ist klar, ebenso wie auch die Soundeffekte, jedoch fällt bei der einen oder anderen Rolle auf, dass man sich je nach Sprache für eine weibliche oder männliche Stimme entschieden hat. Allerdings sind die Synchronsprecher wirklich sehr gut gewählt und liefern professionelle Arbeit, was das Zusehen um einiges angenehmer macht. Untertitel sind „nur“ in der Sprache Deutsch wählbar. Sie sind weiß mit schwarzem Rand, gut zu lesen und stören kaum beim Ansehen. Rechtschreibfehler sind nicht zu finden, jedoch liegen die Untertitel sehr nah an Dubtitels, was etwas schade ist.
Packung
„Ergo Proxy“ erscheint in einer für sich selbst sehr schmeichelhaften Hülle. Das Cover des Schubers wird von Re-l und dem Schriftzug der Serie geziert und in den charakteristischen Farben Lila, Blau, Schwarz und Weiß gehalten. Die Rückseite bietet uns einen großen Screenshot der Serie, ebenso wie eine Episodenliste der DVD und einen Rückentext, der kurz die Geschehnisse der ersten Episode wiedergibt. Abgesehen davon findet man noch Informationen zum Staff und die technischen Details. Die Hülle im Schuber sieht ebenso aus, wie dieser selbst. Öffnet man sie, so sieht man sowohl auf der Innenseite der Hülle, als auch auf der DVD an sich, das Muster welches bereits auf dem Cover im Hintergrund zu sehen war.
Extras
Hierzu lässt sich nicht wirklich viel schreiben. Zwar werden auf der DVD die Trailer als Extras angegeben, doch für den ein oder anderen trifft hier die Bezeichnung „Werbung“ vielleicht eher zu. Ein kleines Booklet liegt der DVD ebenfalls bei, auf dem man den Titel der DVD und die Episodenliste in Kapitel eingeteilt sehen kann. Klappt man es auf, findet man eine Art Miniposter, während auf der Rückseite erneut Screenshots zu sehen sind.
Fazit!
Eine nicht ganz leicht zu verdauende Kost, aber dafür ein wirklich interessanter Anime wird dem Publikum von „Ergo Proxy“ geboten. Die Umsetzung ist gut gelungen und man fiebert ungehalten in der undurchsichtigen Story mit. Wer Science-Fiction mag, wird an dieser Serie wahrscheinlich ebenso wenig vorbeikommen, wie Freunde der philosophischen Animekunst.
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