Inhalt
Ein Erdbeben der Stärke 9 erfasst die Ostküste Japans, wodurch ein Tsunami mit unerwartetem Ausmaß ausgelöst wird. Mitten im Zentrum des Geschehens: Die Atomkraftanlage Fukushima Daiichi. Aufgrund der Naturgewalten erfährt die Anlage einen Stromausfall, der zunächst durch Notstromaggregate aufgefangen werden kann, doch bald versagen auch diese. Und damit beginnt eine noch viel größere Katastrophe, denn ohne Strom kann die Atomanlage nicht arbeiten, die Brennstäbe in den Reaktoren nicht gekühlt werden und es droht eine Kernschmelze. Das Schlimmste, was in solch einer Situation passieren kann.
Schon bald zeichnet sich ab, dass der Druck im Reaktor Block 1 zu hoch ist und man entscheidet sich für den Einsatz des „Ventings“, dem manuellen Öffnen der Ventile, um einen Druckausgleich herbeizuführen. Das bedeutet für die dafür eingesetzten Arbeiter jedoch auch eine enorm hohe Strahlenbelastung. Aber es gibt scheinbar keine andere Möglichkeit und so werden Zweierteams gebildet. Während das erste Team die Ventilöffnung noch erfolgreich durchführen kann, scheitert das zweite Team an den enormen Belastungen der unerträglichen Hitze. Schlussendlich lässt sich die Explosion von Block 1 nicht verhindern.
Die dadurch freigesetzte Strahlung führt zu einer Evakuierung des Wohnraums, zunächst im Umkreis von zwei Kilometern um die Anlage herum, kurz darauf im Umkreis von zwanzig Kilometern. Unter den Evakuierten befinden sich auch viele Angehörige der Arbeiter in der Anlage, die weder wissen, was genau gerade vor sich geht, noch Kontakt zu ihren Liebsten aufbauen können. Auch die Familie von Toshio Izaki, dem diensthabenden Schichtleiter des Kontrollraums des Betriebsgebäudes von Block 1 und 2, ist betroffen. Besonders Tochter Haruka macht sich zunehmend große Sorgen um ihren Vater, denn als sie sich das letzte Mal gesehen haben, sind sie im Streit auseinander gegangen...
Details
Der Fokus des Films „Fukushima“ liegt auf den Mitarbeitern des Kernkraftwerks. Hier treten ganz besonders der Schichtleiter des Betriebsgebäudes Block 1 und 2, Toshio Izaki, und der Betriebsleiter der Anlage, Masao Yoshida, in Erscheinung. Ihr freundschaftliches Verhältnis kommt schnell zu Tage, obwohl die Kommunikation der beiden für einen Großteil des Films ausschließlich telefonisch stattfindet. Auch der Premierminister, die Energiefirma TEPCO, die Anwohner des betroffenen Gebiets, die amerikanische Botschaft und das amerikanische Militär werden beleuchtet, bleiben insgesamt jedoch mehr im Hintergrund.
Zu Beginn des Films herrscht noch ein sehr militanter Ton unter den Mitarbeitern, der sich im fortschreitenden Verlauf des Geschehens jedoch mehr und mehr auflöst und Platz macht für die individuellen Entscheidungen und Gefühle der Charaktere. Hier wurde der Fokus auf die Menschlichkeit gelegt, was durch die zunehmende Verzweiflung und den enormen Anstrengungen aller Beteiligten, die drohende Katastrophe so gut es irgend geht abzuwenden, deutlich wird. Vermeintlich simple Dinge wie ein schlichter Ehering oder ein Emoji in einer SMS bekommen in dem Zusammenhang plötzlich ein ungewohnt starkes Gewicht.
Umsetzung
Die CGI-Effekte sind teils recht klar als solche zu erkennen, was bei der Gewaltigkeit des Geschehens aber verzeihbar ist.
Anders, als man es von vielen westlichen Produktionen des Genres Katastrophenfilm kennt, wurde die Musik in „Fukushima“ relativ zurückgehalten. Natürlich werden manche Szenen durchaus von ihr unterstrichen. Doch sprechen hier in erster Linie die Bilder, die durch die Emotionalität oftmals gar keine akustische Untermalung benötigen, um zu wirken.
Als Regisseur tritt Setsuro Wakamatsu in Erscheinung, während die Hauptrollen mit Koichi Sato („Sukiyaki Western Django“, „Inugami“, „Ringu: Rasen“) und Ken Watanabe („Godzilla“ 1 & 2, „The Sea of Trees“, „Inception“) besetzt sind.
Packung
Die Verpackung besteht aus einer einfachen, in schwarz gehaltenen DVD-Hülle mit Wendecover, um das FSK-Logo ausblenden zu können.
Extras
Extras sind keine enthalten.
Fazit!
Anfangs kann man leicht dem Gedanken verfallen „Ein weiterer Katastrophenfilm“, doch schnell wird klar, dass hier nicht die Dramatik des Geschehens, sondern die Menschlichkeit unter den Mitarbeitern der Anlage im Fokus steht. Auch werden im Film einige Punkte des Ablaufs während der Katastrophe kritisch betrachtet, was seinerzeit in den Medien wenig Beachtung fand und für Außenstehende daher eine neue Perspektive ermöglicht. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass „Fukushima“ kein reißerisches Drama zur Ausschlachtung eines tatsächlich so geschehenen Ereignisses ist, sondern fast schon eher als eine Art Andenken daherkommt.
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