Inhalt
Wir schreiben das 19. Jahrhundert. Bereits seit vielen Jahren tobt der Krieg zwischen England und Frankreich. Die meisten Menschen, die jetzt in den beiden Ländern leben, wissen schon gar nicht mehr, was Frieden überhaupt bedeutet - und dieser traurige Zustand geht vor allem einer jungen Dame sehr auf die Nerven.
Ihr Name ist Maria, wie der der heiligen Gottesmutter und ebenso ist auch sie noch Jungfrau. Der größte Unterschied zwischen den beiden dürfte jedoch der sein, dass diese Maria eine waschechte Hexe mit einem großen Temperament ist. Wenn es eines gibt, dass sie über alle Maßen hasst, dann ist es der Krieg. Aus diesem Grund stört sie ihn auch so oft es nur geht und mit allen erdenklichen Methoden - egal, ob sie einen Drachen aufs Schlachtfeld ruft oder in der Nacht vor einem Kampf ihren Sukkubus auf die Kommandeure los lässt, sie findet immer einen Weg, den Krieg zu stören, ohne dabei Menschen zu verletzen.
Grund dafür ist unter anderem ihr näheres Umfeld, denn nicht nur ihre weiße Eule Artemis, die sich in den Sukkubus verwandelt, sondern auch eine Oma aus dem Dorf in ihrer Nähe und ihre Enkelin sind gute Freunde von Maria. Dann ist da auch noch Josef, der Bote des Lehnsherren dieser Gegend, der ihr immer wieder neue Aufträge bringt und den größten Respekt für Maria und ihren starken Willen hat. Auch die Menschen haben großes Vertrauen in sie und schießen immer wieder Pfeile mit Aufträgen in ihren Wald.
Je mehr die Menschen auf sie, eine Hexe, vertrauen, desto mehr wird sie der Kirche ein Dorn im Auge und nicht nur sie ist nicht erfreut, auch die große Himmelkirche findet es gar nicht lustig, dass sich die Hexe mit ihren besonderen Kräften immer wieder in das Geschehen der Menschen einmischt.
Details
Maria ist eine „Hexe aus Leidenschaft, Jungfrau wieder Willen“, so heißt es zumindest im französischen Untertitel der Serie. Den Grund dafür erfährt der neugierige Zuschauer jedoch erst in der dritten Folge, in der sie sich selbst gezwungen sieht, keusch zu bleiben. Dabei ist gerade Artemis immer drauf und dran gewesen, sich genau aus diesem Grund über ihre Herrin lustig zu machen.
„Maria the Virgin Witch“ ist ein Mix aus vielen Fantasie-Elementen und gut recherchierter Mittelalter-Kriegsgeschichte. Dabei bekommen wir ein wenig Romantik, viel Witz, aber natürlich auch das Drama rund um Krieg und Krankheit zu Gesicht.
Man sollte allerdings besonderes Augenmerk auf all die kleinen Details legen, hinter denen viel Nachforschung stecken muss und auch einmal auf den sehr interessanten Soundtrack hören, der immer wieder kleine Überraschungen für den Zuschauer – Zuhörer – bereit hält.
Umsetzung
Wer schon einmal einen Blick in das Originalwerk, den Manga, geworfen hat, wird feststellen, dass der Stil sich ein wenig von dem des Anime unterscheidet. Er scheint etwas „Anime-tauglicher“ gemacht worden zu sein. Die Farben sind meist sehr kräftig und satt gewählt und unterstreichen so vor allem die üppige Natur sehr. Das Bild ist klar und Fehler fallen keine ins Auge. Auch die Animationsabläufe wirken sehr flüssig.
Die beiden Tonspuren in DTS-HD MA 2.0 lassen sich durchaus hören, auch wenn man wie so oft leider auf Surround-Sound verzichten muss. Bei der deutschen Synchronisation werden sich sicherlich die Geister scheiden, doch wenn man jemand ist, der sich leicht an Stimmen gewöhnen kann, wenn diese die Gefühle gut übermitteln, dann wird man an dieser sicherlich seine Freude haben. Wer trotz allem lieber die japanischen Sprecher hören möchte, kann dies tun und sich die japanische Sprache wie gewohnt auf Deutsch untertiteln lassen. Die Untertitel lassen sich überall sehr gut lesen und sind vom Timing her so angenehm, dass auch ungeübte Leser keine großen Probleme haben sollten.
Packung
Verpackt kommt die erste der drei Blu-rays in einer handelsüblichen Amaray-Hülle. Auf dem Cover sehen wir Maria, die sich die Welt auf den Kopf stellt. Das Motiv nimmt beinahe den gesamten Platz ein und ist so ein richtiger Hingucker.
Auf der Rückseite finden wir oben erst einmal technische Spezifikationen, gefolgt von einer kleinen Inhaltsangabe. Darunter sind vier Screenshots zu sehen, auf denen die Titel der vier vorhandenen Episoden zu finden sind. Ganz unten gibt es noch die rechtlichen Hinweise.
Dank einem Wende-Cover kann das FSK-Logo im Inneren verborgen werden. Abgesehen davon gibt es keine Änderung. Die Verpackung selbst ist sehr gut verarbeitet und droht weder mit Verletzungsgefahr noch mit Problemen bei der Handhabung. Auf der Blu-ray selbst stehen ebenfalls noch einmal die Episodentitel.
Extras
Hier hat man sich eine ganze Menge überlegt. Erst einmal gibt es eine Postkarte, welche den jungen Inkubus zeigt, der während der Serie zur Truppe dazu stößt. Diese ist, wie gewohnt, qualitativ sehr hochwertig und würde sehr wahrscheinlich auch den Postweg gut überstehen, je nachdem, wie man damit umgeht.
Als nächstes gibt es ein dickes Booklet mit dem Titel „Mundus Secundum Mariam“, was übersetzt etwa Marias Welt bedeutet. Es umfasst ganze 45 Seiten und weiß diese auch sehr effektiv zu nutzen. Nicht nur wurde das Design schön an der Serie orientiert, es sind auch alle Seiten in Farbe gehalten und diese bieten eine unglaubliche Menge an Informationen. Nach einer Einleitung gibt es einen Charakter-Guide, einen Episoden-Guide und dann noch eine genauere Analyse der Details, die Frankreich im 19. Jahrhundert ausmachten. Sei es die Struktur der Häuser oder die Kleidung und Waffen der Soldaten, hier wird vieles erklärt. Jeder dieser Punkte wird mit viel Bildmaterial versehen und so ist das Büchlein ein sehr interessantes Nachschlagewerk.
Wem das noch immer nicht genug ist, wird sich wahrscheinlich sehr über den ersten Manga-Band zum Anime freuen, der mit einer Banderole an der Blu-ray gehalten wird. So kann man direkt das Originalwerk mit dem Anime vergleichen und, wenn man denn möchte, beide verfolgen. Um dabei den Überblick nicht zu verlieren, gibt es auch noch Lesezeichen oben drauf.
Fazit!
„Maria the Virgin Witch“ mixt historische Ereignisse mit einer Menge Fantasie. Natürlich ist das bei weitem nicht die erste Serie, die dies tut, und sehr wahrscheinlich auch nicht die letzte, doch das muss sie auch gar nicht. Der Anime lebt vor allem von seinen sehr interessanten und eigenwilligen Charakteren, die man hier an jeder Ecke findet. Wer also beide Genres interessant findet, von einer sanften Liebesgeschichte nicht abgeneigt ist und einen bunten Mix an Figuren mag, darf gerne einmal einen Blick wagen.
Die Umsetzung spricht ebenfalls für sich, gerade auch, wenn man jemand ist, der gerne einmal genauer auf den Soundtrack einer Serie hört. Dazu kommen umfassende Hintergrundinformationen in Form eines dicken Booklets, der erste Manga-Band zur Serie, ein Lesezeichen und eine Postkarte. Was kann das Fan-Herz mehr wollen?
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