Inhalt
Der junge Shūzō Matsutani, kurz Shû, ist nach einem verlorenen Kendo-Zweikampf auf dem Weg nach Hause, als er auf hohen Schornsteinen, die früher sein Lieblingsversteck waren, ein Mädchen sitzen sieht. Er klettert auf den Schornstein daneben und versucht mit allen Mitteln, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, doch sie bleibt hartnäckig.
Trotzdem hätte Shû sich wohl nie denken können, was es für Folgen haben würde, an diesem Abend zu dem Mädchen nach oben zu klettern: Kurz darauf scheint die Zeit um sie herum plötzlich stehenzubleiben. Der Himmel öffnet sich in einer Explosion gleißenden Lichts, woraufhin zwei schlangenähnliche Mechas und eine uniformierte Frau namens Abelia auftauchen, offensichtlich hinter dem Mädchen namens Lala Ru her.
Shû, ein impulsiver Charakter, der meist schneller handelt, als denkt, attackiert die Roboter, als das Mädchen ihn stumm um Hilfe bittet. Daraufhin wird er von den Angreifern mit in eine fremde Welt, in die Stadt Hellywood, genommen, die von dem verrückten Diktator Hamdo regiert wird.
Der Junge ist nur ungewollt zwischen die Fronten geraten: Bei dem Versuch, Lala Ru zu retten, riss er versehentlich ihre Kette mit sich, die er später auf der Flucht durch Hellywood verlor – nicht ahnend, dass der Anhänger der Schlüssel zu Lala Rus übermenschlicher Kraft, Wasser aus dem Nichts zu beschwören, ist.
Doch Hamdo ist kein Mensch, der eine Enttäuschung akzeptiert. Während er verzweifelt versucht, Lala Ru davon zu überzeugen, als seine Marionette der ausgedörrten Festung Hellywood mithilfe des Wassers zu neuer Macht zu verhelfen, wird Shû mit grausamen Methoden gefoltert – obwohl Abelia, Hamdos engste Vertraute, ihm durchaus glaubt, dass er den Aufenthaltsort des Anhängers nicht kenne.
Später gelingt es Shû, der inzwischen in das Heer von Kindersoldaten Hamdos eingegliedert wurde, mit Lala Ru zu fliehen. Doch die Festung Hellywood ist bereits zu neuem Leben erwacht. Wird es Shû gelingen, den immer wahnsinniger und paranoider werdenden Hamdo und seine mobile Festung davon abzuhalten, mit Gewalt und Feuerkraft die ganze Welt einzunehmen?
Details
Genretechnisch lässt sich der Anime in ein Drama zwischen Science Fiction, Krieg und Dystopie ansiedeln. Es wird versucht, gezielt auf die Problematik von Kindersoldaten und autoritären Herrschaftsformen aufmerksam zu machen – so lassen sich teilweise auch Parallelen zur realen Welt ziehen – was den Anime von vielen anderen Serien unterscheidet, die zwar eine Problematik aufgreifen, diese dann jedoch hinter der Handlung eher verschwindet.
Besonders Shû als Hauptcharakter wächst dem Zuschauer schnell ans Herz. Der starrköpfige, optimistische Junge hat eine für sein Alter eine überraschend geradlinige Haltung und eine konkrete Vorstellung von Idealen, von denen er kein einziges Mal abweicht. Er setzt sich für seine Freunde ein, auch wenn er diese erst seit ein paar Minuten kennt und er ist derjenige, der als einziger im vollen Ausmaß den Wahnsinn der Situation und der Kindersoldaten begreift.
Die schweigsame Lala Ru, die auch nicht viel aktive Handlung zeigt, erfüllt dagegen eher den Stereotyp eines uralten, überirdischen, mächtigen Wesens, gefangen im Körper eines jungen Mädchens.
Hamdo wirkt teils überzeichnet, doch der Wandel von Verrücktheit zu komplettem Wahn zieht sich konsequent durch, während sogar der Charakter der treuen Abelia am Ende zu einem Wandel fähig scheint.
Umsetzung
Die DVD kommt ausschließlich mit japanischem Ton, zu dem man deutschen Untertitel einstellen kann. Die Untertitel sind in Ordnung, man kann gut mitlesen und die Handlung wird dadurch verständlich gemacht, allerdings sind sie nicht immer ganz exakt. Da der Anime bereits von 1999 ist, muss man seine Erwartungen etwas herunterschrauben, was die Bildqualität angeht. Der Zeichenstil ist verglichen mit anderen Anime eher einfach, aber schön anzusehen. Bei den Farben überwiegen Rot, Braun- und Schwarztöne, da auch oft Sonnenuntergänge zu sehen sind. Dies passt jedoch gut zum Lebensgefühl in der Stadt Hellywood.
Die Tonqualität ist in Ordnung, die Filmmusik wurde jedoch eher spärlich eingesetzt. Es ist möglich, den Anime sowohl mit, als auch ohne Ending und Opening anzusehen, was praktisch ist, da auch der schönste Anfangssong nach dem fünften Mal irgendwann nervt.
Auffällig sind die häufig vorkommenden Standbilder oder die in besonders dramatischen Szenen eingesetzte Bilder im Manga-Stil. Es ist wohl Ansichtssache, ob dieses gezielt eingesetzte Stilmittel gefällt.
Packung
Die drei DVDs, von denen die erste Folgen 1-5, die zweite Folgen 6-9 und die dritte Folgen 10-13 enthält, kommen in einem Kartonschuber. Auf dem Cover ist Shû zu sehen, der Lala Ru auf dem Schornstein verteidigt. Auf dem Rücken ist der Titel im Original und in deutscher Übersetzung abgebildet. Die Rückseite zeigt noch einmal Shû auf dem Schornstein, der nach Lala Ru ruft, oben ist sie selbst abgebildet und auf der Unterseite des Schubers finden sich Informationen wie Dauer, Extras, Sound, etc.
Die DVD-Hüllen selbst besitzen jeweils andere Cover-Bilder, auf den Rückseiten findet man kurze Zusammenfassungen über die Folgen. Auf der DVD selbst ist jeweils dasselbe Cover abgebildet wie auf der zugehörigen Hülle und in jeder ist ein kleines Heftchen mit Bildern, einer Szenenübersicht und teilweise auch einem Abdruck des Bonusmaterials zu finden.
Extras
In den Extras von DVD eins findet man eine kurze Diashow über die Charaktere, die jedoch nur Shû, Lala Ru, Nabuca und Soon zeigt und keine weiteren Informationen als die Bilder liefert.
DVD zwei enthält Informationen über Kindersoldaten, außerdem die Biographien zu Regisseur Daichi Akitaro und Drehbuchautor Kurata Hideyuki.
Die Extras auf DVD drei bestehen aus Informationen zum Kampfsport Kendo, einschließlich Ideologie, Grundregeln und Ausrüstung.
Außerdem kann man sich den Abspann mit Romaji-Untertiteln ansehen, ein Extra, das auf jeder DVD enthalten ist.
Fazit!
Mir hat der Anime sehr gut gefallen, aber tatsächlich ist er nichts für schwache Nerven und weshalb die Altersbeschränkung ab 16 Jahren auch geeignet ist. Im Gegensatz zu anderen Animeserien sieht man hier zwar wenig Blut, Nacktheit oder ausgeführte Gewalt, aber die Schicksale vieler Charaktere sind oft sehr grausam. Zudem kann man sich hier nicht einreden „Das ist ja nur ein Film“, denn auch, wenn es in einer Parallelwelt spielt, ist die Problematik von Kindersoldaten und Diktaturen ein nach wie vor aktuelles Thema.
Trotzdem lohnt es sich durchaus, zudem hat man die 13 Folgen schnell durch, da es eigentlich nicht langweilig wird.
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