Inhalt
Ayaka Kisaragi ist Angestellte der "Phantom Quest Corp." - einer Art japanischem Äquivalent der Ghostbusters. Folgerichtig widmen sie und ihre Kollegen sich beruflich der Aufgabe, Werwölfe, Dämonen und alles andere, was die lebhafte Höllenexportbranche so auf Gottes weite Welt ausspuckt, wieder an den Absender zu retournieren.
In ihrem ersten Abenteuer muss sich die Geisterjägerin um einen bekannten slawischen Grafen kümmern, der sich scheinbar auf einer Sightseeingtour durch Nippon befindet und bei der Gelegenheit auch gerne mal das ein oder andere Gläschen Blut bei den dortigen Jungfrauen zapft. Das kann natürlich so nicht angehen, zumal diese Aktionen bei den meisten seiner "Kostproben" nicht selten zu einem akuten Anfall von Tod führen. Noch schnell das Lip Stick-Lichtschwert eingepackt und schon macht sich Ayaka auf den Weg, um dem becapeten Nackenbeißer die Meinung zu geigen.
Doch auch die folgenden Episoden bescheren ihr und ihren Kollegen einen skurrilen Fall nach dem nächsten, sodass Fräulein Dämonenjägerin zunächst mit einem Verkehrsunfall konfrontiert wird, an dessen Verursachung sie auch nicht ganz unschuldig ist. Doch der Grund für das Ableben des Taxifahrers ist nicht unbedingt seine Schulterverletzung als vielmehr dämonisches Zutun.
Als Geister dann auch noch im Museum zu finden sind, treten Ayaka und Anhang auch dort für die Ideale einer geisterfreien Welt ein. Der Poltergeist scheint aber noch das geringste Problem der Phantom Quest Mitarbeiter zu sein. Genauso wie in der abschließenden Episode, in der sie mit den Gesetzen der Marktwirtschaft konfrontiert werden und sich gegen eine rivalisierende buddhistische Sekte auf dem Geisterjägermarkt behaupten müssen ...
Details
Eine OVA, die ihresgleichen sucht: Die 1994 produzierte Serie scheint vom Covermotiv her bei Weitem den Inhalt der vier Episoden zu ignorieren. Man muss einfach herzhaft lachen, wenn Ayaka bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit zum Mikro greift, um ihre schrägen Karaoke-Töne dem Zuhörer, ob willig oder nicht, in den Gehörgang zu sägen. Des Weiteren ist ihre mangelnde Übersicht bezüglich ihres Alkoholkonsums zu erwähnen, was dann schon mal dazu führt, dass sie mit einem Geist, anstatt ihn zu bannen, einfach mal einen trinken geht oder sie ein Taxi gegen die Wand setzt.
Aber auch abseits der Hauptfigur finden sich unter den Nebendarstellern immer wieder originelle Charaktere, die oft abrupt mit einer völlig grotesken Situation oder urlustigen Gassenhauern aufwarten können.
Umsetzung
Auch bei diesem Projekt hat Pioneer wie so oft einen klaren Vorteil. Sie haben Lizenzrechte in mehreren Ländern, wodurch wir auch bei dieser DVD neben den mittlerweile schon fast obligatorischen Sprachen Deutsch und Japanisch in den Genuss einer englischen Version kommen dürfen. Sind die Synchros allesamt grundsätzlich gut geraten, tun sich im Direktvergleich dann doch merkbare Unterschiede auf. Außerdem machten sich die Amerikaner die Mühe, die Songs der Serie zu übersetzen, während die Deutschen sich mit den Originaltracks begnügen.
Die Untertitel sind weiß mit einer schwarzen Umrandung und stechen besonders auf den dunklen Hintergründen gut hervor. Sie sind zudem meist kürzer und prägnanter als der gesprochene Text und lassen sich darum gut verfolgen.
In technischer Hinsicht gibt es nicht viel zu beklagen. Animationstechnisch ist ein merkbares Bildrauschen sowie ein Nachziehen bei "Kamerafahrten" und Kantenunreinheiten zu finden, was sich aber schlimmer anhören mag, als es de facto ist. In puncto Ton wirkt die deutsche DD 5.1-Spur oft etwas dumpf, aber im Allgemeinen recht passabel. Die englischen und japanischen Stereoklänge geben ebenfalls keinen Grund zur weiteren Beanstandung.
Packung
Wie bisher eigentlich alle Pioneer-involvierenden Animeveröffentlichungen darf sich auch "Phantom Quest Corporation" leider über keinerlei Sonderbehandlung freuen. Eine schwarze Standardhülle musste reichen.
Auf dem mehr als unpassenden Coverbild posiert Protagonistin Ayaka ganz in rot und mit kampfbereitem Lichtschwert im Vordergrund, während uns aus dem erbsensuppengrünen Hintergrund die hässliche Fratze eines Geistes entgegengähnt. Die farblos wirkenden und fast laienhaft eingefügten grauweißen Schriftzüge runden das negative Gesamtbild schließlich ab. In keiner Weise wird das Bild dem gerecht, was man im Inneren erhält. Die Rückseite enthält die gewohnten Daten zu DVD und Inhalt und gewährt kleine Einblicke ins Geschehen über eine Handvoll Screenshots.
Extras
Als kleines Printextra muss ein windiger Zettel mit Coverpic und rückseitiger Folgenübersicht reichen, denn nach üppigeren Beilagen sucht man hier vergeblich.
Auf der Scheibe selbst gibt es darüber hinaus wenigstens noch einen Musikclip, die beiden Non-Credit Opening- und Ending-Clips sowie DVD-Tipps. Letztere könnte man jedoch auch als Standard ansehen und stellen daher kein erwähnenswertes Extra dar.
Fazit!
"Phantom Quest Corporation" ist bestechend komisch. Das genretypisch aufgedrehte Anime-Girl Ayaka mit ihren Marotten und Spleens trägt nicht zuletzt zu diesem Gesamteindruck bei. Und auch wenn die DVD selbst ein recht schlichtes Erzeugnis ohne große Highlights ist: Hier stimmt das, was definitiv und abseits allem umgebenden Tand immer noch am wichtigsten ist: die Qualität der Serie an sich. Schade nur, dass sie wie so viele Anime-Mehrteiler nicht über die ersten paar Folgen hinauskam. Da aber jede Episode in sich geschlossen funktioniert, ist auch das verschmerzbar.
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