Plastic Memories Vol. 1 (Blu-ray)

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Bildcopyright: M/P PM, peppermint anime gmbh

Wie wäre es wohl, wenn wir Menschen bereits bei unserer Geburt wissen würden, wie lange unsere Lebenszeit beträgt? Diese Frage muss sich der junge Tsukasa stellen, der nun das erste Mal richtig mit Giftia – den lebensechten Androiden – zu tun hat. Dabei entsteht eine schöne Freundschaft, aber auch das Gefühl von Verlust.

Inhalt

Die Zukunft hat uns ein wunderschönes Geschenk beschert: Die Giftia. Diese Androiden sind weit mehr als Maschinen und von normalen Menschen faktisch nicht mehr zu unterscheiden. Sie haben einen eigenen Charakter, Vorlieben und Abneigungen und sind eigentlich nur durch drei Dinge anders als Menschen. Zum Einen haben Giftia eine ungefähre Lebensdauer von 81.920 Stunden und müssen danach abgeschaltet werden, was ihrem Tode gleichkommt. Zum Zweiten haben sie Fähigkeiten, die den menschlichen Körper übersteigen und zum Dritten werden sie gekauft.

Mit letzterem Punkt wird sich in Zukunft auch der junge Tsukasa auseinandersetzen müssen, denn dank einem Krankheitsfall hat er die Aufnahmeprüfung für die Universität nicht bestanden. Glücklicherweise konnte sein Vater ihm einen Job in der angesehen Firma SAI Corporation besorgen, die Firma, die Giftia herstellt. Zwar ist Tsukasa durchaus dankbar, sein Job jedoch ist eher von der undankbaren Sorte. Wenn die Zeit der Giftias abgelaufen ist, verlieren sie nach und nach ihre Erinnerung und ihren Charakter. So werden sie zu unkontrollierbaren Monstern, die alles angreifen, was ihnen in die Quere kommt. Es ist also von äußerster Wichtigkeit, dass sie vorher abgeschaltet werden - und genau dies wird fortan sein Job sein. Was anfangs vielleicht nicht so schwer klingt, ist eine verantwortungsvolle wie gleichermaßen schwere Aufgabe, denn die Giftia die neun Jahre ihr Leben in einer normalen Familie gelebt haben, sind ihnen natürlich wichtig und viele wollen sich nicht von ihnen trennen.

Somit liegt es an den Rückholteams von SAI Corporation, bestehend aus jeweils einem Giftia und einem Menschen, die Besitzer von der Rückgabe zu überzeugen und diese erfolgreich abzuschließen.

Tsukasa bekommt Isla zur Partnerin, die schon lange nicht mehr im Außendienst gearbeitet hat und eigentlich recht schusselig, dafür aber diejenige mit der meisten Erfahrung ist. Außerdem wird er einer forschen Senpai unterstellt, von der er lernen soll, wie man seinen Job erledigt. Wird Tsukasa der ungewohnten Situation wirklich Herr?

Details

Wie man sich anhand der Handlung sicherlich schon denken kann, dreht sich die Geschichte meist um die Fälle, die Tsukasa zu bearbeiten hat, doch sie greift meist auch viel weiter, denn im Mittelpunkt steht meist die Beziehung zwischen Isla und Tsukasa. Während er versucht, die Giftia allein schon seines Jobs Willen besser zu verstehen, kann Isla in manchen Situationen Tsukasa nicht verstehen. Die Giftia, die sich ein wenig zurückgezogen hatte, geht immer mehr auf den jungen Mann zu und versucht, ihn besser zu verstehen.
Somit bietet die Serie einen Mix, wie man ihn nur selten zu Gesicht bekommt. Slapstick-Einlagen wechseln sich mit Dramen ab, Action mit herzerwärmenden Slice-of-Life Szenen und hier und da blitzt auch ein wenig Romantik hindurch.
Verantwortlich für die Serie war das berühmte Studio Doga Kobo, das bereits seit 1973 im Geschäft ist und beispielsweise „New Game!!“, oder „Gabriel Dropout“ auf den Markt brachte.

M/P PM, peppermint anime gmbh

Umsetzung

Liebevoll mit einem großen Hang zum Detail, das trifft es hier wohl am Besten. „Plastic Memories“ besticht mit einem sehr feinen, detailreichen Stil, bei dem Farben jede Menge Ausdruckskraft haben und Atmosphäre schaffen. Man merkt sehr deutlich, dass gewisse Farben für bestimmte Gefühle benutzt werden und als Zuschauer wird man mehr und mehr in diesen Bann gezogen. Dazu kommt ein ebenfalls sehr gefühlvoller Soundtrack, bei dem es sich lohnt, etwas genauer hinzuhören. Die Bildqualität unterstützt das Ganze und selbst, wenn man die Serie auf einem großen Gerät oder mit einem Beamer schaut, stellt man keine Fehler oder Unreinheiten fest.

Auch der Ton kann sich durchaus hören lassen. Auch wenn man leider auf Surround-Sound verzichten muss, beweist die DTS-HD-MA-2.0-Spur trotz allem, dass man auch in Stereo sehr guten Ton erzeugen kann.

Zur Sprachauswahl stehen Deutsch und Japanisch. Bei Synchronisationen scheiden sich bekanntlich die Geister und das wird auch hier passieren. Wer von vornherein Probleme mit vielen deutschen Synchronjobs bei Anime hat, wird hier nicht glücklich werden, wer ihnen gern eine Chance gibt, wird sich wahrscheinlich schnell an die Stimmen gewöhnen. Wer nun das japanische Original bevorzugt, der kann sich dies natürlich auch Deutsch untertiteln lassen. Diese sind weiß mit schwarzen Outlines und recht dick, daher kann man sie überall gut lesen. Das Timing ist sehr angenehm und auf Dubtitel wurde verzichtet.

Packung

Violett scheint Islas Farbe zu sein, denn violett, blau und weiß sind genau die Farben, die für ihren Hintergrund auf dem Cover des Pappschubers zu sehen sind. Dabei blickt sie dem neuen Besitzer der Blu-ray entschlossen entgegen. Die Rückseite bietet neben den Informationen zu Inhalt und den technischen Gegebenheiten vier Screenshots. Dank einem FSK-Aufkleber, den man leicht lösen kann, bleibt der Schuber FSK-frei.
Wenn man nun die Blu-ray-Hülle oben oder unten herausschiebt, bekommt man eine handelsübliche, wenn auch etwas dickere Blu-ray-Hülle zu Gesicht. Sie ist recht gut verarbeitet, lässt sich einfach öffnen und schließen, allerdings hat man hier und da ein wenig das Gefühl, dass die Kanten nicht ganz glatt sind. Im Gegensatz zum Schuber bekommen wir hier zwei neue Bilder zu Gesicht und auf der Rückseite befindet sich die Song-Liste des Soundtracks. Dank einem Wendecover lässt sich das FSK-Logo hier ins Innere drehen. Die beiden Scheiben finden sicheren Halt in der Hülle.

Extras

Als Boni findet sich in der Hülle auf einem Flyer erst einmal der digitale Streaming-Code, mit dem man die ersten sechs Episoden der Serie auf Akiba Pass streamen kann, wenn man sie lieber digital sehen möchte.
Als nächstes dürfte einem wohl die CD auffallen, die sich gegenüber der Blu-ray befindet. Hierbei handelt es sich um eine Sountrack-CD zur Serie – ein Extra, das man nicht besonders häufig findet. Die CD umfasst 15 Songs in guter Qualität. Wer sich also beim Schauen nicht so sehr auf den wirklich gelungenen Soundtrack konzentrieren kann, sollte es auf der CD und in Ruhe noch einmal tun.
Digital auf der Blu-ray gibt es dann noch das Clean Opening, also das Opening-Video ohne Credits zu sehen.

Fazit!

„Plastic Memories“ ist ein außergewöhnlicher Anime, der zum Lachen, zum Weinen und zum Nachdenken anregt und das oftmals in einer solchen Mischung und so schnell hintereinander, dass man bald gar nicht mehr so genau weiß, was man gerade gefühlt hat. Dabei ist der Mix sehr gut gelungen und sorgt dafür, dass die Serie nie so albern wird, dass man den Ernst dahinter vergisst, oder so schwer, dass man zu sehr davon deprimiert wird. Man möchte einfach viel mehr sehen, auch wenn man bereits jetzt schon ahnt, wie die Serie ihren Schluss finden wird.
Ein weiterer großer Pluspunkt ist die Umsetzung, denn selten sieht man eine Anime-Serie, bei der anscheinend so viele Gedanken in die Produktion geflossen sind. Die Boni sind auch etwas, das man eher selten bei Anime auf dem deutschsprachigen Markt findet und dass die Blu-ray ganze sechs Episoden umfasst, ist doch sicherlich auch nichts Schlechtes.

Inhalt
2
Bild
2
Ton
4
Synchronisation
4
Untertitel
2
DVD-Menü
5
Extras
3
Preis-/Leistungsverhältnis
4
Gesamt
4

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