The Forest

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Bildcopyright: Splendid Film, WVG

Wenn ein Mensch nach 48 Stunden nicht wieder aus dem Aokigahara-Wald herauskommt, kann man davon ausgehen, dass er sich entschieden hat, zu sterben. Verhält es sich auch so in diesem Film oder sind verstorbene Seelen mitschuldig?

Inhalt

Der von Menschen fast gänzlich unberührte Wald Aokigahara birgt eine traurige Geschichte. Zwischen fünfzig und hundert Menschen begehen in den Tiefen der dichten Wälder Selbstmord. Nicht zuletzt deshalb ranken sich viele Geistergeschichten um diesen Ort. So erscheint es nicht verwunderlich, dass ebendieser Wald Gegenstand eines Horrorfilms wird. „The Forest", mit „Game of Thrones"-Star Nathalie Dormer in einer Doppelrolle, nimmt sich der Mythen, die sich um den Wald ranken, an.

Die in den USA lebende Sara Price (Nathalie Dormer) erhält einen erschütternden Anruf aus Japan: Ihre Zwillingsschwester Jess soll sich im Aokigahara-Wald aufgehalten haben und nie wieder herausgekommen sein. Die Behörden vermuten das Schlimmste. Alarmiert steigt Sara in das nächste Flugzeug, um ihre Schwester zu suchen. Nachdem sie in Japan angekommen ist, lernt sie den Journalisten Aiden (Taylor Kinney) kennen, der ihr ein Angebot macht: Er hilft ihr bei der Suche nach ihrer Schwester, wenn er ihre Story veröffentlichen darf. Sara willigt ein und zusammen mit einem japanischen Guide betreten die beiden den Wald. Warnungen über die Geister, die in diesem Wald leben und die leichtes Spiel mit einem traurigen Herzen haben werden, werden Sara mehr als ein Mal mit auf den Weg gegeben. Bald beginnt Saras Vergangenheit sie einzuholen; ein Verwirrspiel beginnt: Ist es Saras psychische Verfassung, die ihren Augen Streiche spielt, sind es die Geister des Waldes oder treibt jemand ein böses Spiel mit ihr?

Details

„The Forest" von Regisseur Jason Zada ist altbekannter, wenig innovativer Geisterhorror, der mit einigen Schwächen zu kämpfen hat. Der Film tut sich schwer, den Rezipienten in das Geschehen zu ziehen, was vor allem an dem schnellen Cut zu Beginn des Filmes liegt, der einen raschen Ortswechsel einleitet und verhindert, dass der Zuschauer Zugang zur Protagonistin des Films bekommt. Zudem entfalten die Geister ihre schockierende Wirkung dank unstimmigem Timing mehr schlecht als recht. Hier wäre weniger mehr gewesen: denn die toten Körper, die der Wald beherbergt, tragen bereits zu einer unbehaglichen Stimmung bei. Hierauf hätte man aufbauen können, anstatt für Schockmomente auf Effekte zu setzen, die genau diese Stimmung zunichtemachen. Was dem Film zugutegehalten werden kann, sind die Bemühungen, Elemente des japanischen Geisterhorrors hineinzubringen, was zumeist gut gelingt. Auch ist das konstante Spiel mit der Unsicherheit, ob Saras Psyche ihren Anteil an dem Geschehen hat, zunächst ein Pluspunkt der Story. Schade ist, dass genau diese Unsicherheit durch das Ende ausgeräumt wird, sodass dieses flach und unoriginell wirkt. „The Forest" bietet alles in allem gute Horrorunterhaltung für einen verregneten Sonntagnachmittag – mehr leider nicht.

Splendid Film, WVG

Umsetzung

Die DVD bietet die Auswahl zwischen der Originalfassung in Englisch und der synchronisierten Fassung in Deutsch; beides in DD 5.1. Zudem sind deutsche und niederländische Untertitel enthalten. Die Untertitel sind gut lesbar dargestellt; die Synchronisation ist ebenfalls solide.

Splendid Film, WVG

Packung

Die DVD kommt in einer einfachen Amaray-Hülle daher. Der Titel prangt blutrot auf dem Cover, das wiederum in Grautönen gehalten ist und den Wald samt geknüpften Seilen zeigt, was das Genre sofort erkennbar werden lässt.

Extras

Als Bonusmaterial werden ein Interview mit Natalie Dormer, zusätzliches Filmmaterial, ein Featurette und verschiedene Filmtrailer geboten.

Fazit!

Wer kurzweilige Unterhaltung im Horrorbereich sucht, die zumindest immer mal wieder eine bedrohliche Atmosphäre durch die Geschichten und Aufnahmen des Aokigahara-Wald aufbaut, und verschmerzen kann, dass wenig von der japanischen Kultur hineinfließt, ist hier richtig.

Inhalt
7
Bild
4
Ton
5
Synchronisation
5
Untertitel
3
DVD-Menü
3
Extras
3
Preis-/Leistungsverhältnis
5
Gesamt
5

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