Inhalt
Tomoe Enjo ist entrüstet. Gerade eben hat er seine Eltern mit einem Messer ermordet. Ja, er war es gewesen, der seiner Mutter sogar die warmen Eingeweide entriss. Warum? Weil er jede Nacht, immer und immer wieder von dem gleichen Albtraum geplagt wird: Seine Mutter ermordet erst seinen Vater, dann ihn.
Schon lange war bei ihnen zuhause nichts mehr in Ordnung. Sein Vater ist Alkoholiker und er geht quasi nur noch zur Erhaltung seiner Familie arbeiten. Seine Mutter ist eigentlich ruhig gewesen, selten laut geworden, sein Vater hingegen verzweifelt, laut und gewalttätig. Und nun sind sie tot…
Ein Obdachloser versucht in alte, unbewohnte Wohnungen einzudringen, um in ihnen zu schlafen. Als er jedoch dieses Mal die Tür öffnet findet er etwas Widerwärtiges und Schreckliches vor. Die Leichen des Ehepaars Enjo…. Wenig später kehrt er mit der Polizei zurück und etwas vollkommen Surreales passiert: Als der Beamte klingelt geht die Tür auf und Herr Enjo steht vor ihm – quicklebendig. Das kann doch nicht wahr sein!
Unterdessen befindet sich der Enjo Sprössling auf der Flucht. Irgendwelche Typen verfolgen ihn. Da kommt Shiki ihm zu Hilfe und gibt ihm bei der Gelegenheit auch gleich noch den Schlüssel wieder, den er anscheinend vorhin verloren hatte. Als er anfängt verwirrt etwas davon zu stammeln, dass er ein Mörder sei und sie ihm Schutz gewähren sollte, stimmt sie ohne zu zögern ein und nimmt ihn mit nach Hause. Die beiden leben eine längere Zeit zusammen und Shiki scheint in der Gegenwart von Enjo richtig aufzutauen. Doch dieser wundert sich. Wieso kam noch nichts vom Tod seiner Eltern in den Nachrichten? Warum sucht man noch nicht nach ihm? Die Lösung liegt verborgen in dem Haus, in dem der Junge gewohnt hat. Shiki weiß das und lässt sich auf ein mehr als nur gefährliches Spiel ein. Und auch ihre Freunde werden bald Zeuge eines Spiels aus Leben und Tod, das die Grenze zum Paradoxen schnell überschreitet.
Details
Nun also der fünfte Film der Reihe. Dieses Mal ist das Ansehen jedoch ein wenig anstrengend. Interessant sind vor allem die Charaktere, die nun etwas mehr mit anderen Akteuren direkt zu tun haben, als sonst. Somit bemerkt man auch, dass sie sich ein wenig anders verhalten. Shiki taut auf und auch von ihrem heimlichen Verehrer und dessen Chefin bekommt man mehr zu sehen.
Allerdings muss man sagen, dass man wirklich Konzentration aufbringen muss, um dieses Mal dahinter zu steigen, was dieser Film dem Zuschauer nun eigentlich überhaupt für Informationen geben will. Denn es wurden unglaublich viele Schnitte gemacht, die einfach einmal Zeit und Ort übergehen und ganz woanders wieder einsetzen, als sie eigentlich aufgehört haben. Somit bekommt man immer nur Bruchstücke der Handlung mit, die sich erst sehr spät im Film langsam zu einem Ganzen fügt und den eigentlichen Sinn preisgibt.
Abgesehen davon wird dieses Mal auch nicht auf Gewalt, sehr eindeutige Szenen und jede Menge Verwirrung verzichtet. Zwar bekommt man ein wenig mehr von dem Beruf einer Magierin und ihren Zielen mit, doch wirkt dieser Film richtig psychopathisch. Wenn man also ein sanfteres Gemüt hat, sollte man hierum einen sehr großen Bogen machen.
Natürlich gibt es auch dieses Mal wieder einen lustigen „Kino-Hinweis“ zu Anfang anzusehen.
Umsetzung
Wie nicht anders zu erwarten war, glänzt auch dieser Teil der Film-Reihe wieder mit seiner Umsetzung. Die Atmosphäre, die geschaffen wird, ist wie immer einzigartig und fesselnd, wenn auch dieses Mal immer wieder von Schnitten durchzogen. Trotz der vielen plötzlichen Szenewechsel wirken die Schnitte jedoch nie willkürlich, sondern so geplant und werfen den Zuschauer sofort voll und ganz in die neue Situation. Auch dieses Mal gibt es wieder ein wenig mehr helle Szenen, die vor allem durch den neuen Alltag der beiden Zusammenlebenden bestimmt werden. Die Lichteffekte sind wieder einmal sehr gut gelungen, aber auch die dunklen Szenen können sich durchaus sehen lassen. Viele Effekte wurden dieses Mal dank der Magie und der speziellen Fähigkeiten von Shiki und ihrem Gegenspieler benutzt.
Das Bild ist wie immer einwandfrei und die beiden Tonspuren in DD 2.0 oder DD 5.1 sind ebenfalls gut zu hören. Zur Auswahl stehen die Sprachen Deutsch und Japanisch. Die Synchronsprecher werfen sich wieder einmal mächtig ins Zeug und kommen auch mit sehr kranken, psychisch angespannten Szenen zurecht, die die Stimmen doch sehr beanspruchen und fordern können. Es wurde ein gutes Gleichgewicht zwischen Soundeffekten, Stimmen und Musik gefunden, die sich wieder einmal nahtlos, beinahe unbemerkt und unglaublich passend in die Szenen einschleicht. Untertitel findet man in Deutsch, diese sind gut getimt, fehlerfrei und glücklicherweise keine Dubtitel, treten aber leider dank der gelben Farbe gerade bei dunkleren Szenen ein wenig zu sehr in den Vordergrund.
Packung
Passend zu den vorangegangenen Filmen ist auch die Hülle des fünften Ablegers gestaltet. Auf der etwas wirreren Vorderseite sieht man ein für diese Reihe einmal weniger ruhiges Cover, auf dem Shiki und das Haus zu sehen sind, welches noch eine sehr große Rolle im Film bekommen wird. Auf der Rückseite findet sich wie immer ein Rückentext, Screenshots und technische wie rechtliche Details, die sich jedoch dank einem Blatt, das mit einem leichten Kleber versehen wurde, leicht abnehmen lässt. Darunter findet sich ein weiteres großes und sehr schönes Bild zum Film. Dank einer Papphülle auf der Vorderseite, in der die DVD steckt, lässt sich auch das FSK Logo abnehmen, somit hat man eine schöne Schmuckhülle. Das Innere gestaltet sich wie immer sehr vornehm und ruhig bis auf zwei Screenshots.
Extras
Wie schon in den vier vorherigen Filmen findet sich auch dieses Mal wieder der Soundtrack zum Film. Etwas gespenstig muten manche Songs an. Wie immer sind viele ruhige Tracks dabei, doch auch die Musik des Kampfes und der Entschlossenheit fehlt nicht. 26 Lieder gibt es zu hören, die teilweise mit elektronischen oder klassischen Klängen anmuten und sicher auch auf den einen oder anderen sehr inspirierend wirken. Leider fehlen auch dieses Mal die Songs, die einen wirklich gesanglichen Text haben, also vor allem das Ending. Schade, denn auch dieses Mal war genau dieser Song wieder eines der Highlights. Trotz allem wirken die Songs auch dieses Mal wieder wunderschön und sind ein tolles Extra, insbesondere für Fans der Film-Reihe und Sammler.
Fazit!
Was soll man an dieser Stelle noch sagen? Jedes Mal wenn man denkt, es kann nicht noch spannender, verwirrender oder noch verstörender werden, setzt „The Garden of Sinners“ noch einen drauf und gibt erneut jede Menge Einblick in die Psychologie des Menschen. Dieses Mal wurde vor allem das eigene Heim und dessen Bedeutung für uns Menschen genau unter die Lupe genommen und wie leicht wir uns doch austricksen lassen können. Viele Schnitte machen den Film dieses Mal ein wenig anstrengender, doch auf keinen Fall weniger sehenswert. Wer bis hierhin geschaut hat, wird sich mit Sicherheit sowieso schon im Bann der Geschichte befinden. Doch Vorsicht – nichts für sanfte Gemüter.
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