Inhalt
Vor einigen Jahren wurde in Tokyo ein großer Krieg ausgetragen, der nicht nur die Stadt, sondern das ganze Land zerrüttet und in zehn Nationen gespalten hat. Nun leben diese mehr oder weniger in Frieden. Sie haben ihre eigenen Bürgerwehren gegründet, jeweils angeführt von einem Mosa, einer Person mit übermenschlichen Kräften, der versucht, seine Nation zu schützen. Unter ihm arbeitet der normale Rest der Bürgerwehr, der sogenannte Mob. Doch nicht immer verläuft an den Grenzen alles friedlich.
Manche Nationen sind wahnsinnig beliebt und weiten sich daher immer weiter aus, während ihre Nachbarn immer mehr um Land und Existenz kämpfen müssen. Da diese meist mit der größeren Nation kaum konkurrieren können, versuchen sie eben, sich das Land der Nation auf der anderen Seite einzuverleiben und so entsteht ein großer Kreislauf des Kampfes.
Doch für jeden Kampf gibt es Regeln und so natürlich auch hier. Abgesehen von den Mosa dürfen sich Mobs und erst recht Nicht-Mitglieder der Bürgerwehr auf gar keinen Fall bekämpfen, noch dürfen sie ernsthaft verletzt werden. Somit besteht die Aufgabe der Bürgerwehr vor allem darin, Ordnung in der Nation zu halten, sie zu verwalten und ihren Mosa zu unterstützen.
UZwei Mosa, die sich im Moment im Kampf befinden, sind Matcha Green in ihrem mysteriösen Heldenanzug und Kuniko Shigyo. Matcha Green, eigentlich Masami Utoko, gilt als Beschützerin des Rechts und als Helferin in der Not. Der Grund, weshalb sie sich trotz ihres noblen Verhaltens vor der Welt „versteckt“ ist ihre kleine Schwester. Sie hat Angst, dass diese ihr eventuell zu Hilfe eilen und dabei schwer verletzt werden könnte, wenn sie wüsste, welcher Gefahr sie sich aussetzt. Trotz allem kann sie sie nicht davon abhalten, immerhin dem Mob der Bürgerwehr beizutreten. Denn selbst wenn sie keine Ahnung um Matcha Greens Identität hat, möchte sie doch ihrer großen Schwester in der Bürgerwehr so gut es geht helfen.
Als der Kampf jedoch eskaliert und so beide Mosa im Krankenhaus landen, macht sich diese Schwester auf, den Leuten zu helfen, die Matcha Green Hilfegesuche geschickt haben. Auf ihrer Reise findet sie schon bald drei Gefährtinnen, die seltsamer kaum sein könnten.
Details
„Rolling Girls“ ist ohne Frage ein Werk, wie man es nur ganz selten zu Gesicht bekommt. Es mixt Elemente, die man sonst meist nicht zusammen sieht und schafft es so, dass der Fokus erst einmal nicht auf den übermenschlichen Helden, sondern auf dem „kleinen Mob“ liegt. Dabei beschäftigen sich die ersten beiden Folgen grundsätzlich einmal mit dem Kampf der beiden Mosa, wodurch die neue Welt und wie sie funktioniert, erklärt wird. Erst danach lernt man jedoch die wirkliche Protagonistin und ihre Gefährten richtig kennen und die eigentliche Reise beginnt.
Interessant ist insbesondere die Mischung aus Pflichtgefühl, Ehre, einem meist großen Ego und - nun ja - leuchtend-glitzerndem Erbrochenem, wenn man denn so möchte. Während auf der einen Seite oftmals ernste Szenen mit Idealen hervorgehoben werden, kann man diese meist nur selten lange ernst nehmen, weil diese eigentlich recht bodenständige Serie meist vollkommen unerwartet so abhebt, dass man gar nicht mehr so genau weiß, was man denken soll. Genau das ist ein großer Pluspunkt, der den Anime nicht nur interessant, sondern vor allem so abstrus macht, dass man selten weiß, ob man Lachen oder das Ganze ernst nehmen soll. Man lacht letztlich doch und möchte dennoch die Geheimnisse hinter der unglaublichen und so kontrastreichen Welt enträtseln, dass man nicht mehr davon los kommt.
Umsetzung
Bunt, bunter, Ramen der wieder da raus kommt, wo er rein ging. So, oder so ähnlich könnte man die Serie durchaus beschreiben, denn an Kontrasten, Farbenpracht und teilweise unterschiedlichen Hintergrund-Stilen für unterschiedliche Nationen wurde hier beim besten Willen nicht gespart. Doch genau das macht diese verdrehte Welt eigentlich erst aus. Denn auch wenn ernste, übernatürliche Themen und ganz normaler Alltag von ganz normalen Menschen gemischt werden, so lebt sich die Welt in ihrer ganz eigenen, davon unabhängigen Art aus.
Glücklicherweise bringt die Kazé Blu-ray genau dieses Bild sehr gut auf den heimischen Fernseher. Es ist klar und störfrei und sorgt so dafür, dass man direkt in das Abenteuer abtauchen kann. Die beiden Tonspuren in Japanisch und Deutsch lassen sich dank solidem DTS-HD MA 2.0 durchaus genießen. Die deutsche Synchronisation wiederum wird für diejenigen, die vielleicht schon einmal in den japanische Original geschaut haben, etwas gewöhnungsbedürftig sein. Grund dafür sind nicht unbedingt die gewählten Stimmen, sondern vielmehr, dass Charaktere dank anderer Betonungen ein wenig anders wirken, als im Original. Beispielsweise etwas weniger naiv oder etwas mehr gleichgültig. Wenn man sich die deutsche Version direkt ansehen kann, dann wird man mit diesen Stimmen definitiv seine Freude haben. Wer trotzdem lieber auf das japanische Original setzen möchte, der kann sich die Sprache deutsch untertiteln lassen.
Packung
Mit „The Rolling Girls“ versucht sich Kazé an einer neuen Art der Verpackung. Es gibt einen dünnen Pappschuber, der oben und unten geöffnet ist und auf dem Cover ein farbenprächtiges Bild zeigt, dass sich jedoch von dem der eigentlichen Hülle unterscheidet. Hier wurde kein FSK-Logo augedruckt. Diese herkömmliche Amaray-Blu-ray-Hülle lässt sich so ganz einfach und ohne dem Schuber zu schaden aus diesem herausschieben. Hier hat man jetzt das zweite Coverbild, nicht weniger farbig, vor Gesicht. Die Rückseite ist jedoch sowohl beim Schuber, als auch bei der Hülle gleich geblieben. Diese ist gut verarbeitet, man braucht sich keine Sorgen um verhaken oder scharfe Kanten machen. Dank des Wendecovers kann das FSK-Logo im Inneren versteckt werden.
Extras
Sowohl digital, als auch handfest gibt es noch ein paar Boni obendrauf. Wer sein Zimmer dekorieren möchte, der kann dies vielleicht mit dem Poster tun, welches der Blu-ray beiliegt. Ganz ohne falten ging es natürlich nicht, daher muss man leider mit ein paar Kanten leben.
Auf der Blu-ray selbst gibt es noch zwei Mini-Episoden zu sehen, die jeweils zwei kleine lustige Themen ansprechen. Da es sich dabei um leicht veränderte Szenen aus der Serie handelt, sollte man diese vielleicht erst anschauen, wenn man mit den eigentlichen Episoden durch ist und noch nicht genug hat.
Fazit!
Durchgeknallt, knallig und liebenswert – das sind „The Rolling Girls“. Wer ein wenig leichte Unterhaltung sucht, die zum Lachen bringt und dabei ein bisschen Übertreibung durchaus verkraften kann, der ist hier genau richtig. Mit dem ungewöhnlichen Mix überrascht die Serie immer wieder und hält so den Zuschauer bei der Stange, mal ganz abgesehen von den Geheimnissen, die sich noch um diese Welt und ihre übernatürlichen Kräfte ranken.
Dazu kommt eine sehr solide Umsetzung und ein paar schöne Boni, die das ganze Vergnügen noch ein wenig abrunden. Die erste Blu-ray gibt eher das Gefühl des Orientierens wieder, daher sind wir schon sehr gespannt, wie sich der Road-Trip wohl weiterentwickeln wird.
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