Inhalt
Erwachsene sind alle Lügner und kleine Kinder nur nervig. Das jedenfalls denkt sich Mirai Onozawa als sie wieder einmal enttäuscht wird. Ihre Eltern sieht sie quasi nie und auch die beiden unter sich sind sich ein wenig fremd geworden. Als ihre Mutter dann zum Geburtstag wieder nur Kuchenstücke mitbringt, reicht es der Schülerin. Ein Kuchen muss schön rund sein, das jedenfalls ist ihre Meinung!
Eigentlich fühlt es sich schon nicht mehr wie eine Familie an. Und schlimmer noch, ihr kleiner Bruder Yuuki scheint das alles gar nicht so zu sehen. Er denkt im Moment sowieso nur an eines: Die Roboterausstellung. Er möchte sie so unbedingt sehen! Allerdings ist sie im Staatsmuseum auf Odaiba und das ist leider eine künstliche Insel, die zwar noch zu Tokyo gehört, aber doch ziemlich abgelegen ist. Und er selbst ist noch viel zu klein, um allein zu gehen. Da ihre Eltern jedoch natürlich auch zu dieser Zeit wieder jede Menge arbeiten müssen und Mirai gerade Ferien hat, wird sie kurzerhand zur Babysitterin ernannt und muss ihren Bruder in die Ausstellung begleiten. Diese ist interessanter, als sie zugeben möchte.
Auch treffen sie eine nette junge Frau, die jedoch in den Augen des Mädchens gar nicht so nett sein kann. Sie hasst es von allen immer noch als Kind angesehen zu werden und die Heucheleien der Erwachsenen. Immer tun sie, als seien ihnen die Kinder wichtig, dabei interessieren sie sich doch auch nur für sich selbst.
Gerade als sie denkt, sie hätte diesen nervigen Tag hinter sich, geschieht etwas Schreckliches. Als sie das Gebäude verlassen wollen muss Yuuki noch schnell auf die Toilette. Mirai beschließt sich draußen wie immer die Zeit mit ihrem Handy zu vertreiben, als plötzlich die Erde bebt. Und sie bebt nicht nur ein bisschen, nicht so, wie sie es gewohnt sind. Nein, es gibt ein Erdbeben der Stärke 8.0.
Das Museum stürzt teilweise ein und unter den Menschen, die aus dem Haus rennen, kann sie ihren Bruder nicht finden. Voller Angst und Sorge rennt sie in das Gebäude, doch die Menschen um sie herum ignorieren sie einfach. Überall herrscht Einsturzgefahr. Plötzlich findet sie die junge Frau wieder, die ihr schon am Mittag aufgefallen war. Ohne zu zögern hilft sie dem Mädchen, ihren Bruder zu suchen. Doch was dann? Wie sollen sie es nach Hause schaffen? Welche Nachwirkungen wird das Beben mit sich bringen?
Details
„Tokyo Magnitude 8.0“ zeigt einen Anime, der von einem der schlimmsten Naturkatastrophen überhaupt handelt und gerade nach 2011 einen bitteren Beigeschmack hinterlässt. Die ganze Szene wird nicht nüchtern von außen, sondern aus dem Blickwinkel einer jungen Schülerin gezeigt, die ihren Bruder beschützen möchte und weit weg von ihrem Zuhause ist. Dabei hat sie das Glück auf eine nette junge Frau getroffen zu haben, die ebenfalls von ihrer Tochter getrennt wurde und sich vorgenommen hat, dem jungen Geschwisterpaar zu helfen. Der Anime versucht vor allem auch ein wenig das zu zeigen, was bei einem Erdbeben tatsächlich alles passieren kann, denn allein mit dem Wackeln der Erde ist es noch nicht getan.
Die Serie hat eine FSK 12, daher bekommt man hier nicht allzu viele für Kinder schockierende oder schreckliche Szenen zu sehen. Allerdings wird auch nichts schöner dargestellt, als es eigentlich ist. Man könnte nur sagen manche Extreme wurden hier, zum Jugendschutz, ausgelassen. Wer eine Version mit allen Grausamkeiten und Abgründen sehen möchte, der sollte eher auf den Manga „Tokyo Inferno“ zurückgreifen, welches allerdings für Kinder oder junge Erwachsene eher nicht geeignet ist. Zwar wird in diesem Anime nichts zu brutales gezeigt, doch verschönert wird das Geschehnis auch nicht. Es ist also durchaus authentisch. Und birgt ein sehr überraschendes Ende.
Umsetzung
Der Anime entstand 2009 und gehört somit nicht zum alten Eisen. Natürlich darf man hier mit einem 16:9 Bild rechnen und das wird auch geboten. Die Farben sind gut und kräftig und es wurde sehr auf Winkel und Atmosphären geachtet. Auch die Tonspuren können sich in einem DD 5.1 und DD 2.0 Sound hören lassen. Dabei wurde ein gutes Verhältnis zwischen Musik, Soundeffekten und Stimmen gefunden, auch wenn natürlich für alle, die „nur“ DD 2.0 hören können, kleine Schwankungen vorhanden sind, die aber nicht stark auffallen. Tonspuren sind in den Sprachen Deutsch und Japanisch vorhanden, die Untertitel findet man auf Deutsch. Diese sind weiß mit schwarzer, dicker Umrandung und lassen sich so gut auf jedem Hintergrund lesen. Sie sind gut getimt und es wurde auf Dubtitel verzichtet. Alles in allem findet man hier also eine wirklich gute Umsetzung. Auch die Synchronsprecher machen ihre Arbeit gut und unterstreichen die Geschichte sehr gut.
Packung
Die DVDs kommen in einem schönen Schuber, der allerdings leider mit dem aufgedruckten FSK Logo kommt. Der Rückentext gibt den Anfang der Serie kurz wieder, ohne wirklich viel zu verraten. Auch eine Episodenliste, die technischen und rechtlichen Details und einige kleinere Screenshots finden sich hier. An und für sich ist der Schuber recht schön gestaltet. Die eigentliche DVD-Hülle ist aus Pappe mit stabilem dickem Kunststoff. Sowohl die Vorderseite als auch die Rückseite sind mit schönen großen Bildern bestückt. Auf der Rückseite findet sich auch erneut die Episodenliste. Die Hülle bietet genug und sicheren Platz für die drei DVDs, auch wenn die beiden übereinanderliegenden bei manchen sicher erst einmal Verwirrung hervorrufen wird. Kleiner Tipp: Die DVDs erst nach unten schieben und dann aus der Halterung nehmen.
Extras
Über die Extras kann man nun denken was man möchte. Auf der letzten DVD findet man diesen Unterpunkt, der den japanischen Originaltrailer einmal mit und einmal ohne englische Untertitel zeigt, sowie mehrere japanische TV-Spots. Außerdem findet sich hier ein Yuuki Fotobuch, welches allerdings „nur“ aus Screenshots besteht. Urteilt am besten selbst, wie ihr die Extras findet.
Fazit!
Eine Serie über eine Katastrophe, wie Japan sie schon mehr als einmal erlebt hat, und laut Forschern auch bald wieder erleben wird. Das Ganze aus der Sicht einer jungen Schülerin, die eigentlich den Glauben an andere Menschen verloren hat. Die Serie ist emotional und demonstriert ohne Zurückhaltung einige der Tragödien, die zu solchen Zeiten „normal“ sind. Die Serie zeigt sich in gutem Gewand und toller Umsetzung und ist Interessierten wirklich nur zu empfehlen.
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