Inhalt
Schrill, schriller, am schrillsten. Laut, lauter, am lautesten. Vornehm, vornehmer, am vornehmsten. Hoch, höher, am höchsten. Diese und noch viel mehr Eindrücke nehmen die meisten Leute mit, die schon einmal eine Reise nach Tokio unternommen haben. Doch warum ist das so? Wieso berichten Reisende von so vielen unterschiedlich, völlig zusammenhangslosen Details? Ganz einfach, weil Tokio eine Stadt der Widersprüche ist. Steigt ein in den Shinkansen und klappert die unglaublichsten Gegenden ab. Nehmt Eindrücke der verschiedenen Viertel mit und ihr werdet sicher schon bald selbst eine Reise an manche dieser Orte planen wollen.
Details
Während sich viele Reiseführer oder Städtereportagen mit viel Text oder Gerede aufhalten, erfährt man hier ein eher ruhiges Abenteuer. Ihr werdet mitgenommen auf eine Reise zu den Vierteln Meguro, Shibuya, Omote-Sando, Harajuku, Yoyogi und Shinjuku. Dabei seht ihr Dinge, die charakteristisch für die verschiedenen Gegenden sind und nehmt viele verschiedene Eindrücke mit. Egal ob es sich nun um das Mode-Zentrum Meguro mit seinen Essenständen in den Straßen handelt oder um die berühmte Harajuku-Bridge, welche am Wochenende zu einem Treffpunkt für Cosplayer aller Art wird. Auch Straßenkünstler, Banden oder Werbeaktionen – hier bekommt ihr einen ungeschminkten Einblick in Japans Leben. Zwar wurden nicht immer die spektakulärsten Szenen schlechthin eingefangen und auch die Qualität der Aufnahmen ist nicht immer die beste, aber einen echten Japan-Fan wird das wohl nicht großartig stören, da man immerhin einen Eindruck vom richtigen Alltagsleben bekommt und nicht nur von Events. Zwar wird nicht alles gezeigte jedermann ansprechen, da es sich nicht nur um ein Thema wie Punks dreht, lohnt sich ein Blick trotzdem.
Umsetzung
Die Umsetzung ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Erst einmal sei vorweggesagt, dass ihr hier keine Fakten finden werdet, geschweige denn hören, denn während der gesamten DVD wird nicht wirklich gesprochen, außer ein Japaner sagt einmal etwas in die Kamera, was dann jedoch leider auch nicht untertitelt wird. Allerdings entsteht dadurch ein wirkliches Alltagsgefühl, entgegen der sonst eher lehrstundenähnlichen Reise-DVDs, die einem nur das zeigen, was jeder ohnehin schon kennt. Alles scheint mit einem Camcorder mitten im Geschehen eingefangen worden zu sein, was jedoch auch einen ziemlich stark schwankenden Qualitätsunterschied vorzuweisen hat. Es sind nun einmal nicht die professionellsten Aufnahmen, für ein etwas ungewöhnliches Reisevideo. Die Hintergrundmusik ist jedoch einwandfrei.
Die DVD kann von beiden Seiten abgespielt werden, wobei die erste Seite dem Regionalcode PAL und die zweite NTSC entspricht.
Packung
Sehr dünn und platzsparend kommt „Tokyo Streets“ daher und wirkt dabei etwas wie eine Reisebroschüre. Eingepackt ist das Ganze in eine Folie, auf der nicht nur der Titel, sondern auch eine kurze, englische Erklärung abgedruckt ist. Packt man seine DVD also aus, sieht man lediglich das schrille Bild, das als Cover dient. Dabei handelt es sich um eine junge Frau in ungewöhnlicher Kleidung, die mit einem Laserschwert und dicker Schminke mitten auf einer von Tokios Straßen steht. Aufgeklappt sieht man dann ebenfalls eigentlich nur die beidseitig gebrannte DVD und natürlich den oben erwähnten Anleitungsplan mit den verschiedenen Symbolen und Bezirksnamen. Alles in allem eigentlich schön und etwas anderes, genau wie der Inhalt.
Extras
Bei kleineren Produktionen sind Extras natürlich eigentlich nicht an der Tagesordnung. Dieses Mal findet man jedoch drei Zusatz-Clips, die als kleiner Bonus dienen sollen. Zum einen darf man eine nächtliche Fahrt durch Tokio am Fenster eines Shinkansen genießen, kann sich schnelle Aufnahmen aus Tokios Straßen im allgemeinen ansehen oder sich anschauen, wie das Bild vom Cover entstanden ist: vom Styling bis zum Shooting.
Fazit!
„Tokyo Streets“ ist mit Sicherheit nichts für jedermann, wahrscheinlich nicht einmal für jeden Japan-Fan. Wer sich aber tatsächlich dafür interessiert welche Kultur Japan besitzt, wie die Mentalität der Menschen ist oder was für einen Hintergrund dieses Land hat, der sollte lieber die Finger hiervon lassen, denn Informationen findet man hier eigentlich gar nicht. Wer jedoch gerne mal wissen würde, wie es ist, tagtäglich durch die Straßen von Japans Hauptstadt zu laufen, darf hier gern einen Blick riskieren und wird sicher verwundert sein.
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