HOTEI live in Hamburg 2017

Geschrieben von Christina Christopoulos
Bildcopyright: Christina Christopoulos

Ein Konzert mit zum Teil instrumentalen Songs ist langweilig? Falsch gedacht! HOTEI kann zwar eindeutig sehr gut singen, aber auch seine instrumentalen Lieder lassen keine Langeweile aufkommen. Auf seiner Europa Club Tour 2017 hatten wir in Hamburg die Möglichkeit, für euch dabei zu sein.

Inhalt

Ein typischer Abend, wie man es von Hamburg erwartet: Von Nieselregen gezeichnet und kaltem Wind, führte es uns auf den Kiez. Der Indra Club 64 ist allerdings nicht mitten im Geschehen, sondern in einer kleinen ruhigen Seitenstraße, in die man nur gelangt, wenn man weiß, wo man hin muss. Bereits von außen sieht man, dass sich in diesem Club, in dem bereits die Beatles spielten, alles um die Musik dreht. Mit Abbildungen von Instrumenten am Eingangstor geht es einige Stufen in den dunkelrot gestrichenen Club, in dem es sich bereits sehr viele Zuschauer in einer Sitzecke gemütlich machten oder an der Bar etwas tranken.

Mit dem großen Anteil japanischer Gäste merkte man sofort, an einen Geheimtipp gelangt zu sein. Mit nur einer Viertelstunde Verspätung war es so weit, dass die Lichter gedimmt wurden, sich Nebelschwaden auf der Bühne bildeten und HOTEI mit seinen Gastmusikern die Bühne betrat. Nach einem kurzen „Hallo!“ nahmen alle schnell ihre Positionen ein und begannen mit einem schnellen Bass untermalten Groove. HOTEI setzte sofort mit einem rockigen Gitarrenspiel ein und das Publikum begann kurzerhand, sich zu den wilden Rhythmen von „Strangers“ mitzubewegen, welches immer weiter an Tempo zunahm. Bereits hier bewies HOTEI sein Talent an der Gitarre. Eine kurze Begrüßung auf einwandfreiem Englisch folgte und der Gastgeber hieß das Publikum zu seiner Show herzlich Willkommen. Ein heller Chor ertönte über das Keyboard und die Becken des Schlagzeugs rauschten. Das Vibrieren der Boxen war durch den Boden des Clubs im Körper zu spüren. Die Töne verstummten für zwei Sekunden und ein bedrohliches Gitarrenspiel folgte. Durch die teils sanfte Melodie des Liedes „Medusa“, die sehr hypnotisch war und des Bass-Solo Parts war eine Gänsehaut garantiert. Wild ging es mit dem Lied „Sphinx“ weiter, welcher ein Song ist, den man bei US amerikanischen Filmen erwartet, die in einer verrauchten Bar spielen. Untermalt von abwechselnden Soli der einzelnen Musiker, ließ es sich HOTEI selbstverständlich nicht nehmen, ein grandioses Solo hervorzubringen, welches das Publikum zum Jubeln und Applaudieren brachte. Zum ersten Mal an diesem Abend bewies er ebenfalls sein Sing-Talent, welches er definitiv öfter zeigen sollte, obwohl seine instrumentalen Lieder natürlich genauso energiereich sind. Der nachfolgende Titel hieß „New Chemical“ und ist ein instrumentaler Song, der erst mit einem tiefen Keyboard Sound und aufgezeichneten Backvocals beginnt und dann mit einer leichten, rockigen und positiven Gitarrenmelodie fortgesetzt wird. Während das Publikum sich immer mehr bewegte und tanzte, nutzte HOTEI die Gelegenheit, alle anzufeuern noch mehr mitzumachen. Eine kurze Vorstellungsrunde der einzelnen Musiker folgte und ein weiteres Gitarrensolo. Vor allem bei diesem Lied konnte man die Freude und den Spaß der Musiker beobachten. Ein eindringlicher Schlagzeug Beat ertönte und das Publikum hob die Hände, um bei „How the cookie crumbles“ den Taktgeber mit Klatschen zu unterstützen. Da bei diesem Lied ursprünglich der Gesang von IGGY POP aufgezeichnet wurde, sprang HOTEI an dieser Stelle ein und ging einige Male an den Bühnenrand, um direkter mit dem Publikum feiern zu können.

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Um kurz durchatmen zu können, machte er eine kurze Pause und unterhielt sich ein wenig mit dem Publikum, um dieses erneut willkommen zu heißen und das nächste Lied „Battle Without Honor or Humanity“ anzukündigen. Das machte er, indem er sagte, wie lustig er es doch finde, wenn Zuhörer, die ihn nicht kennen, nach der Show zum ihm gehen und ihm sagen, was für ein tolles „Kill Bill“-Cover er doch spiele, woraufhin alle lachen mussten. Nach einer kurzen Reise in seine Vergangenheit, als er das letzte Mal 1999 zu Gast in Hamburg gewesen sei und der Feststellung, dass eine Club Tour doch etwas anderes sei als das Nippon Budokan in Tokio, welches etwa 14.000 Besucher fasst, begann er das Lied „Battle Without Honor or Humanity“. Der Boden vibrierte und das Publikum war sichtlich erfreut, diesen Titel live zu hören. Mit den Worten „Gutes Cover oder?!“ beendete er diese Darbietung und erneut fing das Publikum an, lauthals zu lachen und zu applaudieren. Nun folgte etwas Entspannung mit dem Lied „Howling“, das eine langsame Melodie hat und eher zum Träumen ist. Die Augen schließend genossen die Zuschauer die Melodie und die Ruhephase dieser Ballade, da die Ruhe mit dem folgenden Lied „Materials“ wieder endete. Ein achtziger Jahre Rock Song, bei dem HOTEI sang und das Publikum ausflippte, die Hände in die Luft riss und wild tanzte. Ebenso ging es mit dem Song „Bad Feeling“ weiter, der aus einer Mischung von Rock und Funk besteht. Bei „No! NY“ war die Menge nicht mehr zu bremsen und sang lautstark die Verse mit, während einige sich in die Arme nahmen und sprangen. Dies hörte auch bei dem nächsten Lied „Dreamin‘“ nicht auf. HOTEI machte begeistert mit und trat immer wieder an den Bühnenrand, um das Publikum weiter zu animieren. „Bambina“ wurde als letzter Song des Abends angekündigt, wobei das Publikum die letzten Energiereserven hervorzuholen schien, um noch einmal bei dem Rock ‚n‘ Roll-Lied mit gerappten Versen beim Tanzen und Singen ihren Spaß ausdrücken zu können. Mit einem wilden Gitarrensolo endete das Lied und HOTEI verschwand - sich bedankend - mit den anderen Musikern von der Bühne. Sofort verlangte die Menge laut rufend nach einer Zugabe, die sich die Band nicht entgehen ließ. Nach zwei Minuten traten sie wieder auf die Bühne. Amüsiert von dem deutschen Wort „Zugabe“ versuchte er dies einige Male zu wiederholen, bis er aufgab, sich aber dafür sehr bedankte und mit dem Lied „Russian Roulette“ fortfuhr, welches ebenfalls ein wilder Rock ‚n‘ Roll Song ist, bei dem das Publikum sich weiter austoben konnte. Der Abend wurde mit der zweiten Zugabe, der Coverversion von „Born to be Wild“, abgeschlossen. HOTEI bedankte sich erneut, stellte die einzelnen Musiker erneut vor und verbeugte sich mit den Worten „Wir sind die Beatles!“, was eine Anspielung darauf sein sollte, dass die Beatles vor langer Zeit auf derselben Bühne standen. Den Fans die Hände reichend, verließen sie endgültig die Bühne. Anders als bei anderen Konzerten verließen die Gäste nicht den Club, sondern entspannten sich bei einem Getränk an der Bar, wo ebenfalls einige der Musiker wiederzufinden waren, um sich ein direktes Feedback bei einem Small Talk abholen zu können. Begeistert von diesem talentierten und charismatischen Ausnahmekünstler können wir jedem wärmstens HOTEIs Konzerte empfehlen.

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Setlist:

1. Strangers
2. Medusa
3. Sphinx
4. New Chemical
5. How the cookie crumbles
6. Battle Without Honor or Humanity
7. Howling
8. Materials
9. Bad Feeling
10. No! NY
11. Dreamin’
12. Bambina

Encore

13. Russian Roulette
14. Born to be Wild

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