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Hiroshi Kawai
Bevor Hiroshi Tattoo-Künstler wurde, war er als Importeur von Bodenschätzen tätig. Aufgrund seines Jobs befand er sich auch oft im Ausland, vorrangig in Europa und Südamerika. In dieser Zeit nahm sein Interesse an Tattoos zu, denn durch seine Auslandsaufenthalte bekam er natürlich auch einen Eindruck der Tattookultur der westlichen Welt. Da er irgendwann des ständigen Reisens müde geworden war, entschied er sich schließlich, in Japan zu bleiben und als Tätowierer zu arbeiten (später sollte er das Reisen noch vermissen). Das war 1990.
Seine Lieblingsmotive finden sich in Bildern japanischer Legenden und dem No-Theater wieder, zudem begeistert er sich sehr für Drachen. Er identifiziert sich mit der traditionellen japanischen Tätowiertechnik und es ist ihm wichtig, unabhängig vom Motiv, welches er seinem Kunden sticht, dass eben dieses als Werk eines Japaners zu erkennen ist. Trotzdem integriert er teilweise westliche Techniken, die aber stets von der japanischen Technik dominiert werden. Er erklärt diese Kollaboration beider Möglichkeiten damit, dass er trotz seiner Hingabe dem japanischen Stil gegenüber, sich mit eben diesem nicht hundertprozentig zufrieden gibt und die „Lücken“, die er spürt, mit dem westlichen Stil „auffüllt“. Daher sagt er auch von sich selbst, dass er nicht derjenige sei, der alte Traditionen auf die nächsten Generationen übertrage.
Die Motive, die Hiroshi in Absprache mit seinen Kunden zuerst skizziert, zeichnet er im Anschluss direkt frei Hand auf die Haut des zu Tätowierenden. Seiner Auffassung nach kann er dadurch die individuelle Atmosphäre besser einfangen und das Motiv der jeweiligen Person und ihrem Körper idealer anpassen. Entgegen der Arbeitsmethoden mancher Kollegen vereinbart er keine extra Termine für die Besprechung des Motivs, sondern erstellt die Skizze zusammen mit dem Kunden, direkt bevor er selbiges auf dessen Körper überträgt.
Hiroshis Studio heißt „Tattoo Art Maruyama“ und liegt in Nakacho, einem Teil des Tokyoter Stadtbezirks Meguro.
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Ryoki
Ryoki stammt aus Osaka und hat sich das Tätowieren selbst beigebracht. Seit 1999 agiert sie als Tattoo-Künstlerin und eröffnete 2001 ihr eigenes Tattoo-Studio „Al-Haut“ in Shinsaibashi, einem beliebten Stadtteil Osakas. Der Name „Al-Haut“ ist an das Sternzeichen „Fische“ im arabischen Horoskop angelehnt und zugleich ein Wink auf ihr eigenes Sternzeichen.
Der Grundstil ihrer Tattoo-Werke lässt sich als „Fine-Line“ bezeichnen: Die Outlines werden nicht zu stark hervor gehoben und die Farben erinnern oft an eine Coloration mit Wasserfarben, was die einzelnen Motive gut als Illustrationen zur Geltung bringt. Sie lässt sich stark von der Natur inspirieren und ihre Spezialitäten liegen in Vogel- und Blumenmotiven. Doch neben farbenprächtigen Vögeln, strahlenden Sonnenblumen und fragilen Schmetterlingen hat Ryoki auch noch einen anderen Stil entwickelt, der sich mit den alten Kulturen des Orients und mittleren Ostens auseinandersetzt, wofür sie sich schon während ihrer Studienzeit sehr begeistern konnte. Hierbei lässt sie in ihren Zeichnungen und Werken Mythologie und Mystik ineinanderfließen, um wiederum ganz neue und eigene Dinge daraus entstehen zu lassen. Auch diese Motive tätowiert sie im „Fine-Line“-Stil.
Nachdem es Ryoki im Oktober 2011 zunächst in ein Tattoo-Studio in Mannheim verschlug, arbeitet sie gegenwärtig in Berlin, hat aber quer durch Deutschland immer mal wieder Gastauftritte.
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Horiyoshi III
Einer der bekanntesten japanischen Tattoo-Künstler überhaupt ist Horiyoshi III. Er kam am 9. März 1946 als Yoshihito Nakano zur Welt. In frühester Jugend, etwa mit elf oder zwölf Jahren, sah er in einem öffentlichen Badehaus einen Yakuza mit Ganzkörpertätowierung. Dieses Ereignis prägte ihn so sehr, dass er fortan tief fasziniert von der Kunst des Tätowierens war. Sein erstes Tattoo erhielt er von Horiyoshi II, bei welchem er im Alter von 25 Jahren in die Lehre ging. Zuvor war Yoshihito ein Mitglied der Yakuza gewesen, stieg dort jedoch vor seiner Lehrzeit als zukünftiger Tätowierer aus.
Da Horiyoshi II keinen leiblichen Sohn hatte, der sein Handwerk hätte übernehmen können, vererbte er seinen Titel an Yoshihito, der daraufhin Horiyoshi III wurde.
Als Horiyoshi III sich Mitte der achtziger Jahre mit dem US-Künstler Don Ed Hardy anfreundete, kam er auch in Berührung mit elektrischen Tätowiermaschinen, die er fortan in seine Arbeit integrierte. Die Schattierungen und Colorationen von Tattoos führt er jedoch nach wie vor auf traditionelle Art und Weise durch. Seine bevorzugten Motive stammen aus alten japanischen Geschichten und stellen oft Koi-Karpfen, Pfingstrosen, Drachen und weibliche Engel dar.
1999 brachte Horiyoshi III die erste Tattoo-Convention nach Japan und 2000 eröffnete er das „Tattoo Museum“ in Yokohama, welches von seiner Frau Mayumi Nakano geleitet wird.
Über seine Arbeit sagt er selbst: „Die Kreaturen, die ich zeichne, werden erst auf jemandes Haut lebendig. Das ist der Grund, weshalb ich meine Entwürfe nie als sogenannte „Kunst“ ausgebe. Ich zeichne einfach aus Freude und um meinen Kunden Muster anzubieten, aus denen sie sich ein neues Design aussuchen können. Die dargestellten Kreaturen rauben den Personen den Atem, wenn sie erst einmal auf ihrer Haut aufgetragen worden sind – und dann beginnen beide gemeinsam, im Einklang zu atmen. Die Entwicklung des menschlichen Körpers verändert das Aussehen der Tiere und Pflanzen, die ich male und wenn ihr Träger stirbt, sterben sie mit ihm.“
Horiyoshi IIIs Tattoo-Studio befindet sich in einer ruhigen Einkaufsstraße in Yokohama.
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Kohki Sato
Kohki stammt aus einer Arbeiterfamilie aus der Präfektur Iwate. Bereits als Kind war er mit seinen Händen sehr geschickt, zeichnete gerne, bastelte an Motorrädern herum und interessierte sich für Kalligrafie. Nach seinem Abschluss auf der Junior High School erwachte sein Interesse für Tattoos und der Ursprungsgrund, weshalb er sich dazu entschloss, Tätowierer zu werden, war, dass er diese Tätigkeit als „cool“ empfand. Anfangs begann er, sich das Wissen und Können eines Tätowierers selbst beizubringen. Doch der erste Enthusiasmus wandelte sich rasch in Frustration, nachdem er feststellen musste, dass es doch nicht so leicht war, wie er es sich vorgestellt hatte. Er hoffte daraufhin, von einem Tätowiermeister in die Lehre genommen zu werden und 1996 fand er in Horitatsu eben diesen Meister. Von ihm erhielt er auch sein erstes Tattoo: Einen Drachen auf dem Rücken.
Kohki beschreibt die Zeit der drei Jahre Ausbildung in Kanagawa als sehr hart und anstrengend und mehrfach war er kurz davor, alles aufzugeben und zu gehen. Doch schlussendlich blieb er bis zum Ende. Nach den drei Jahren lernte er noch zwei weitere Jahre in Sendai, Miyagi, um seinem Traum von Unabhängigkeit und Selbstständigkeit näher zu kommen.
2001 war er einer der Mitbegründer des Tattoo-Studios „Purple Lotus“ in Shibuya und nahm an vielen Events rund ums Tätowieren teil. Allerdings begann nun auch eine Zeit der inneren Unsicherheit und Zweifel. In seinem Kopf tauchten Fragen auf wie 'Bin ich eine Tätowiermaschine, ein Mensch, ein Künstler?', 'Was ist Kunst?' oder 'Was bedeutet es, ein Kunsthandwerker zu sein?'. Auf der anderen Seite erhielt er in dieser schmerzhaften Zeit der Orientierungslosigkeit aber auch die Gelegenheit, 2003 sein eigenes Tattoo-Studio zu eröffnen.
Bei seiner Arbeit ist Kohki bemüht, sich nicht an einem einzigen Stil festzubeißen, sondern vielmehr für alles offen zu sein und stets an den eigenen Fähigkeiten zu wachsen. Im Laufe der Zeit stellte er fest, dass sein persönliches Gleichgewicht aus der Trinität von Gestaltung, Geist und Technik besteht.
Kohki trägt den Titel Horikage und sein Tattoo-Studio „Rin-kg“ befindet sich in Daikanyama, einem Viertel im Tokyoter Stadtteil Shibuya.
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Fazit!
Weiter geht es mit Teil 4.
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