Patrick Schmitz

Geschrieben von Rouja Rikvard
Bildcopyright: Patrick Schmitz, animePRO

AnimePRO hatte die Gelegenheit den Synchronsprecher und Schauspieler Patrick Schmitz zu Interviewen. Patrick Schmitz lieh seine Stimme unter anderem Kyouta (Aquarian Age) und Shinbo (Chobits). Wie er zum Synchronsprechen kam und was für zukünftige Projekte anstehen verrät er uns im Interview.

Inhalt

animePRO: Patrick Schmitz, vielen Dank, dass Sie für das Interview Zeit gefunden haben.
Wie sind Sie dazu gekommen Synchronsprecher zu werden?
Patrick Schmitz: Ich bin ja hauptsächlich Theaterschauspieler im Theater in Bamberg. Und dann eben für das Synchronstudio für das ich jetzt gearbeitet habe. Ich hab ja bisher nur 2 Rollen für Aaron-Film in Nürnberg gemacht. Die haben eben nun neue männliche Stimmen gesucht. Vor allem hohe junge Stimmen. Die haben dann im Theater angerufen und gefragt ob nichtmal ein paar Schauspieler zum Casten vorbei kommen können. Dann bin ich da hingefahren und hab ein paar Probeaufnahme gemacht und dann haben sie mich genommen.
Die waren darüber auch ganz froh, denn Aaron-Film ist ja ein kleines Studio und haben mehr mit Hobbysprechern zusammengearbeitet und haben jetzt auf Profisprecher bzw. auf „Schauspieler" umgerüstet. Deswegen kamen sie auf die Schauspieler aus dem Nürnberger Theater und aus der näheren Umgebung zu.

animePRO: Sie haben ja bereits schon 2 Rollen Synchronisiert. Das war einmal Shinbo aus Chobits und nun Kyouta aus Aquarian Age.
Patrick Schmitz: Ja, genau, das kommt jetzt auch demnächst in Deutschland raus. Das sind 13 Folgen in einem DVD-Pack und da spreche ich den Kyouta, das ist die Hauptfigur in diesem Anime.

animePRO: Können Sie uns vielleicht erzählen um was es in diesem Anime geht?
Patrick Schmitz: In Aquarian Age geht es eigentlich um eine Band, die gerade kurz davor steht erfolgreich zu werden und einen Manager zu bekommen. Also eher eine Musiker-Geschichte. Und dann gibt es gleichzeitig noch eine unglückliche Liebesbeziehung zwischen Kyouta, dem Sänger der Band, und seiner alten Schulfreundin, in die er sich verliebt hat. Aber nun, da der Trubel um die Band richtig losgeht, kann er leider nicht mehr seiner Liebe treu bleiben. Schließlich gibt es noch diese typische Anime- und Manga-Sektion; ein bisschen was Phantastisches: Es gibt nämlich eine Zwischenwelt in der gute und böse Dämonen gegeneinander kämpfen. Das hat auch dann Auswirkungen auf die echte Welt. Allerdings gibt es auf der Welt auch ganz wenige Menschen, die so genannten Mind-Breaker, die mit ihren Fähigkeit die guten sowie die bösen Dämonen führen können. Kyouta findet irgendwann heraus, dass er durch seinen Gesang diese Dämonen lenken kann. Dann gibt es noch Menschen, die sich in solche Dämonen verwandeln können. Und Kyoutas Freundin, in die er verliebt ist, ist so eine Auserwählte. Durch Zufall verwandelt sie sich in einen Dämon und kann in diese anderen Dimensionswelt wechseln, wo sie dann auch zu einem bösen Dämonen wird. Was dann dazu führt, dass Kyouta gegen sie kämpfen muss.

animePRO: Wenn es um eine Band geht, haben Sie dann auch selber in dem Anime gesungen?
Patrick Schmitz: Parallel gibt es noch sehr viel J-Rock weil es eben hierbei um eine Band geht, die auf Gigs und Konzerte gehen. Aber die Musik ist in Japanisch geblieben. Und das obwohl ich auch eine Gesangsausbildung gemacht habe und ich mich schon gefreut hatte, dass ich jetzt einen Bandsänger synchronisieren darf.

animePRO: Stehen bei Ihnen schon irgendwelche weiteren Projekte an?
Patrick Schmitz: Also noch weiß ich nichts. Ich weiß das Aaron-Film gerade vor kurzem ein Casting gemacht hat, aber da war ich nicht dabei. Die Casten je nachdem welche Stimmlage sie brauchen und achten darauf, dass nicht immer die gleichen Stimmen nacheinander in den Animes genommen werden. Ich hab ja jetzt gerade Aquarian Age gemacht und kann nicht gleich im nächsten Projekt wieder dabei sein, das ist dann vielleicht ein bisschen zu viel. Aber was als nächstes kommt weiß ich leider noch nicht. Aber es kann durchaus sein, dass ich wieder einen Anime synchronisieren werde.

animePRO: Das kann für Sie ja schließlich auch ein Sprungbrett für Ihre Zukunft als Synchronsprecher werden.
Patrick Schmitz: Ja, also ich hoffe es. Im Moment bin ich jedoch gerade noch fest im Theater in Bamberg engagiert und hätte dadurch leider wenig Zeit und könnte das nur in Nürnberg machen. Ich hoffe aber, da ich in Zukunft gern als freier Schauspieler arbeiten möchte, dass ich dadurch auch in anderen Synchronstudios unterkomme. Berlin oder Hamburg wären klasse.
Da sind mehrere Synchronstudios und die sind alle sehr gut. Die machen halt auch richtig Filme und Kinofilme.

animePRO: Interessieren Sie sich denn privat auch für Animes und Mangas? Haben Sie irgendwelche Favoriten bei sich daheim im Regal stehen?
Patrick Schmitz: Ich hab als Kind schon gerne diese Sachen wie Captain Future und Georgie geschaut. Georgie hab ich total geliebt. Das hab ich immer noch ganz früh morgens vor der Schule geschaut. Da war ich so zwischen 14 und 20 Jahren und hab das auch selbst im Manga-Stil gezeichnet. Zeichnen war auch immer mein Hobby. Als ich dann zur Schauspielschule ging, bin ich ein bisschen davon weggekommen und hab mich da nicht mehr so dafür interessiert. Erst jetzt durch den Synchron interessiere ich mich wieder für Animes, dabei bin ich jetzt zufällig rangekommen.

animePRO: Wenn man von dieser Materie keine Ahnung hat ist das bestimmt schwer seine Stimme einem Animecharakter zu verleihen. Wie war das bei Ihnen?
Patrick Schmitz: Von dem Synchronstudio habe ich zwischen 20 und 30 DVDs als Ansichtsexemplare bekommen. Dadurch habe ich mir das mal wieder ein bisschen angeschaut und jetzt bin ich wieder drin, weil ich eben nun jetzt selber Synchronisiere.

animePRO: Haben Sie sich auch selber irgendwelche DVDs gekauft?
Patrick Schmitz: Ja. Mit 18 hatte ich mir damals etwas härtere gekauft: „Urotsukidoji". Das sind eigentlich 2 Kultanimes. Mittlerweile gibt es 4 oder 5 Teile. Die hab ich mir damals gekauft. Dann wäre da noch „Ghost in the Shell", „Akira" und „Plastic Little".

animePRO: Haben Sie neben ihrem Beruf denn noch Zeit für irgendwelche Hobbys? Wenn Sie beruflich auf der Bühne stehen und synchronisieren bleibt bestimmt nicht mehr allzu viel Zeit.
Patrick Schmitz: Also Synchronisieren ist jetzt noch nicht viel. Das macht man auch relativ flott. Zum Beispiel bei Chobits: Das waren 24 Folgen und da hab ich nur ein paar Stunden gebraucht um Shinbo zu synchronisieren. Bei Aquarian Age waren es nun 13 Folgen, dafür hatte ich aber den Hauptcharakter und da hat die Aufnahme 3 Tage gedauert. Also das ist nicht viel. Jeder Sprecher kommt zudem einzeln und spricht seine Rolle. Man bekommt das Script auch erst dann zu sehen, wenn man da ist. Man redet am Anfang kurz über die Story, die Figur und was da passiert. Ich hab da zum Beispiel auch keinen Gegenpartner. Die waren vielleicht alle schon im Studio und dann höre ich denen ihre Aufnahme oder die haben noch nicht aufgenommen und dann höre ich die japanische Stimme und muss dann aufs Original antworten

animePRO: Also benötigt man als Synchronsprecher ein sehr gutes Feingefühl…
Patrick Schmitz: Ja man muss erstmal reinkommen. Also ich persönlich merk es und ich denke es werden auch die Zuschauer merken, denn Chobits war meine erste Synchronarbeit und nun habe ich mich bei Aquarian Age schon etwas entwickelt. Leicht ist es, wenn man immer nur Synchronisationsarbeiten gemacht hat. Da ist man irgendwie drin. Aber als Schauspieler ist immer die Gefahr dass man zuviel macht weil man als Schauspieler gewohnt ist auf der Bühne zu stehen und mit allem zu Spielen: Mit den Händen, mit der Ausstrahlung, mit dem Körper und mit der Stimme. Das brauchst du natürlich vor dem Mikrofon alles nicht. Da muss man ganz normal reden ohne irgendwas überzubetonen. Und daran muss man sich erstmal gewöhnen.

animePRO: Sie sind ja nun das erste Mal auf der Connichi. Wie gefällt es Ihnen hier?
Patrick Schmitz: Ich finds total super und war total erschlagen. Ich hatte nicht erwartet, dass so viele verkleidet sind. Obwohl ich das schon in diversen Zeitschriften gesehen und von Fantreffen gelesen habe, wo Fans cosplayn. Aber ich war überhaupt nicht darauf gefasst, dass es hier genauso ist. Als ich hier ankam waren vor der Halle so viele Charaktere und Figuren. Das war super. Es ist ja Wahnsinn wie viel es davon gibt. Das scheint gerade richtig zu boomen.
Patrick Schmitz in, Jesus Christ Superstar am Staatstheater Wiesbaden.

animePRO: Und bei Ihnen gab es ja auch einen „Boom". An Ihrer Signierstunde sind sehr viele Fans angestanden um sich ein Autogramm von Ihnen zu holen.
Patrick Schmitz: Ja, Wahnsinn. Das hätte ich nie gedacht. Ich hab gedacht: Naja, da werden 2 bis 3 Leute kommen. Und dann habe ich bestimmt so 200 bis 300 Unterschriften gegeben.

animePRO: Wie fühlen Sie sich dabei, wenn man einen so hohen Wiedererkennungswert hat?
Patrick Schmitz: Also das ist schon ganz cool. Also das war ja nicht so ne große Leistung was wir gemacht haben, aber die Fans fanden das gut und wollten eben eine Signatur von der Synchronstimme haben. Da waren viele auch ganz begeistert als ich denen dann ein Autogramm mit Namen aufgeschrieben hab, oder viele liebe Grüße. Die waren völlig platt. Und das hat mir dann auch sehr gefallen.

animePRO: Noch eine letzte Frage: Wie sieht bei Ihnen die Zukunft aus?
Patrick Schmitz: Jetzt bin ich noch fest am Theater engagiert und möchte gerne in Zukunft als freier Schauspieler arbeiten. Bloß da ist eben eine Gefahr, weil man selbstständig ist. Denn beim Theater bin ich im Moment fest engagiert und bekomm im Monat mein Gehalt. Aber als freier Schauspieler kommt man eben viel mehr rum und kann mehr machen. Und ich will nicht nur Bühne machen sondern schauen ob ich auch beim Film irgendwas machen kann. Aber auch als Synchronsprecher möchte ich noch mehr machen.

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Fazit!

animePRO: Also werden wir in Zukunft auch noch viel mehr von Ihnen hören. Dafür wünschen wir Ihnen alles Gute.
Patrick Schmitz: Ja, und danke auch fürs Interview. Das war sehr nett.

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