Tanja Curth (Alekto) im Interview

Geschrieben von
Bildcopyright: Tanja Curth (Alekto)

Tanja Curth alias Alekto hat den berüchtigten Copic Markers abgeschworen und sich auf traditionelle Materialien besonnen. Wer glaubt, dass ihre Ergebnisse dadurch eingeschränkt sind, der hat sich geschnitten…

Inhalt

Name: Tanja Curth
Pseudonym: Alekto
Geburtstag: 22.08.1989
Sternzeichen: Löwe
Wohnort: Lichtenau / Paderborn
Motto / Lieblingszitat:
Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten,
zu unerträumten Möglichkeiten.


bisherige Veröffentlichungen:
2006-2007: Die Legende von Gokuraku Ausgabe eins und zwei (über Go Veranstaltungen vertrieben)
2008 : Hanashi / Kurzgeschichte (Online Veröffentlichung auf Animexx.de)
2010-2013 : Une fleur cest ma vie Band 1-2 (Onlineveröffentlichung auf Animexx.de)
2011-2013: Lunatik Band 1 / 2012-2013 (Onlineveröffentlichung auf Animexx.de)
2012: Winternacht / Kurzgeschichte (Carlsen Verlag / Projekt Mangaka)
2013: Hasenjagd / Kurzgeschichte (Irrlicht Verlag)
2012-2013: kleinere Veröffentlichung für das Koneko Magazin mit einem Tutorial



animePRO: Wir haben gehört, dass du nicht die einzige Talentierte in deiner Familie bist. Ist das richtig?
Alekto: Das stimmt! Mein Bruder ist zum Beispiel musikalisch sehr begabt, er spielt mehrere Instrumente und hat nun auch angefangen, mit Acryl auf Leinwände zu malen, auch das beherrschte er nach kurzer Zeit sehr gut. Dann habe ich noch eine kleine Schwester, die eine sehr gute Schauspielerin ist und schon mehrere Hauptrollen auf Theaterbühnen gespielt hat.

animePRO: Du bist dann also die Künstlerin in der Familie. Wie bist du zum Zeichnen gekommen? War es schon immer eine Leidenschaft von dir?
Alekto: Gezeichnet habe ich an sich schon immer, zum Manga bin ich im zarten Alter von etwa neun Jahren durch meine Mutter gekommen. Wir haben damals alle zusammen immer Sailor Moon geguckt und meine Mutter hat gemerkt, dass mir diese Figuren sehr gut gefallen. Von ihr habe ich meine erste Animania bekommen, dann war es um mich geschehen! Danach kaufte sie mir meinen ersten Manga, ich weiß es noch heute - es war Wedding Peach. Von dem Tag an habe ich gezeichnet, jeden Tag während meiner ganzen Freizeit, teilweise Geschichten, die sechs Bände lang waren.
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animePRO: Momentan befindest du dich in einem Studium. Worin wirst du deinen Abschluss machen?
Alekto: Nein, Ausbildung im Bereich „Marketing und Verkauf“ habe ich schon hinter mir =). Ich gehe einfach nur arbeiten als Kursleiter und Betreuer in einer Grundschule.

animePRO: Ist es dein Ziel, einmal von deinen Werken leben zu können?
Alekto: Ja, das ist es wirklich. Allerdings bin ich begeisterter Manga-Zeichner, mit Illustrationen tue ich mich etwas schwer… Nebenher bin ich aber auch als Portrait-Künstlerin tätig. Ich möchte vor allem gerne mit den Manga ein wenig Geld dazu verdienen.

animePRO: Während andere Zeichner immer wieder mit Vorwürfen zu ihren Preisen bei Commissionen zu kämpfen haben, scheinst du es vorzuziehen, deine Zeichnungen nicht zu verkaufen, sondern zu tauschen. Warum ist das so?
Alekto: Puh…das ist eine wirklich schwere Frage…
Im Gegensatz zu vielen meiner Kollegen strebe ich es derzeit nicht an, nur vom Zeichnen zu leben, ich studiere auch nicht nur, sondern habe noch andere Arbeiten, mit denen ich mein Geld verdiene. Deswegen sind meine Commission-Preise auch nicht so hoch, wenn ich welche anbiete. Das andere ist - und dieser Grund ist für mich ausschlaggebend: Ich bin ein leidenschaftlicher Sammler von Bildern und Kakaokarten, wenngleich sehr speziell, denn in der Regel sammele ich nur Zeichnungen von meinen eigenen Charakteren… Alle Bilder, die ich bisher bekommen habe, hängen an meiner Wand direkt über meinen Bett. Dabei achte ich auch nicht einmal besonders darauf, wie weit der Zeichner künstlerisch ist, mir ist nur wichtig, dass mein Tauschpartner sich so viel Mühe gibt wie ich. Es ist schon oft vorgekommen, dass viele Anfänger sich dadurch selbst übertroffen haben, indem sie mir wirklich ihre bisher schönsten Karten gezeichnet haben. Das ist ein sehr schönes Gefühl und ich freue mich darauf, bald wieder zu tauschen=)
Allerdings gibt es ab und an auch Zeiten, in denen ich das Geld von Commissions gut gebrauchen kann. In dieser Zeit nehme ich dann wieder welche an, also wenn ich wieder mehrere Commissions anbiete, wisst ihr Bescheid: Die Alekto ist wieder knapp bei Kasse.
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animePRO: Welches Zeichenmaterial verwendest du und warum? Was sind die Vorteile in deinen Augen?
Alekto: Ich benutze keine Copic Marker wie viele anderen, die sind mir schlichtweg zu teuer. Deswegen bin ich auf billigeres Material wie Aquarell umgestiegen, Acryl und auch Polychromos. Man kann auch mit günstigerem Material gute Ergebnisse erzielen!
Wenn ich mit Alcohol Markern arbeite wie Copics muss ich Handschuhe tragen, weil meine Haut diese nicht besonders gut verträgt. Trotzdem arbeite ich bald mit einer Firma zusammen, die günstigere aber recht hochwertige Artikel herstellt, die sich mit Copics messen können, nur um einiges billiger sind. Doch mehr verrate ich an dieser Stelle noch nicht. Weitere Infos dazu werdet ihr bald auf meiner Facebook Seite finden *zwinkert*.
Ich finde, was vor allem wichtig ist: Das Papier. Mit dem richtigen Papier lassen sich auch mit den billigsten Stifte tolle Bilder zeichnen.
Und Vorteile? Ich habe mehr Geld übrig, das ich für Manga ausgeben kann.

animePRO: Warum hast du dich für den Mangastil entschieden?
Alekto: Naja, Manga lag eigentlich in der Familie… Meine Mutter kannte Anime schon vor mir und hat früher auch alles in Richtung Japan gesammelt, gezeichnet hat sie auch mal =). Heute liest sie noch ab und an Manga von mir. Ich denke, daran liegt es wohl.

animePRO: Hast du eine/n Lieblingsmangaka?
Alekto: Yana Toboso, ich liebe ihren Stil. Allerdings bin ich auch ein großer Fan von Katsura Hoshino, Tsukiji Nao und der deutschen Zeichnerin Yaichino. Es gibt im Übrigen viele deutsche Zeichner, denen ich nachstalke, einfach weil sie für mich eine große Vorbildfunktion haben.

animePRO: Welche Motive zeichnest du am liebsten?
Alekto: Am liebsten alles, was orientalisch angehaucht ist, weil mein Manga ja auch in diese Richtung geht. Oder aber durchgeknallte Charaktere, dämonische Bilder, das macht ebenso wahnsinnigen Spaß.
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animePRO: Wie lässt du dich inspirieren? Hast du da bestimmte Quellen oder springt dich die Bildidee einfach so an?
Alekto: Meist kommen meine Ideen, bevor ich einschlafe, ich habe immer einen Schreibblock neben meinen Bett stehen und einen Stift, damit ich gute Idee sofort aufschreiben kann. Musik beeinflusst mich schon mal, wenn ich freie Hand habe, was meine Illustrationen und Fanarts betrifft.

animePRO: Von dir erstellte Workshops sind in der „Koneko“ erschienen. Hat es dir Spaß gemacht oder würdest du eher sagen, es war anstrengend?
Alekto: Ich hatte es am nächsten Tag fertig. Nein, also, das war überhaupt nicht anstrengend, alles was mit Zeichnen zu tun hat, macht mir Spaß.

animePRO: Deine jüngste Veröffentlichung ist „Hasenjagd“ im zweiten Band von „Kureijí“ beim Irrlicht-Verlag. Wenn du „Hasenjagd“ mit deinen früheren Werken vergleichst, würdest du sagen, dein Stil hat sich verändert?
Alekto: Oh ja, das hat er sehr! Ich achte mehr darauf, dass es einen Ausgleich von Schwarz und Weiß-Kontrasten gibt. Meine Mangazeichnungen heute sehen schon wieder anders aus als in Hasenjagd... Es ist seltsam, ich denke, derzeit befinde ich mich in einer wichtigen Entwicklungsphase xD.

animePRO: Dein Manga „Lunatik“ sollte ursprünglich auch in das Programm vom Irrlicht-Verlag aufgenommen werden. Doch leider musste Safaia die Schließung ihres Verlags verkünden. Wirst du versuchen, bei einem anderen Verlag unterzukommen?
Alekto: Das auf jeden Fall. Das war schon, seit ich angefangen habe, als Kind Manga zu zeichnen, mein größter Traum. Ich wollte immer Mangaka werden und für Verlage zeichnen. Ganze Bände herausbringen. Mit „Lunatik“ habe ich mich jetzt bei einen kleineren Verlag beworben, allerdings arbeite ich auch noch mit einer Freundin an einer Story für einen Einzelband, mit der ich mich bei den großen Verlagen wie Carlsen, EMA und Tokyopop bewerben möchte. Irgendwann schaffe ich es auch! Chaka!

animePRO: Wie sieht‘s in der Zukunft bei dir aus?
Alekto: Nun, ich werde auf jeden Fall weiter zeichnen! Bald kommen professionelle Tutorials von mir und hoffentlich irgendwann einen Manga, den man kaufen kann xD. Wenn alles gut klappt, ziehe ich nächstes Jahr nach Düsseldorf oder zumindest in die Nähe. „Lunatik“ werde ich, wenn sich kein Verlag findet, auf jeden Fall trotzdem zeichnen und auf Animexx hochladen. =)
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animePRO: Gibt es noch etwas, das du unseren Lesern gerne sagen möchtest?
Alekto: Egal ob ihr nur aus Spaß zeichnet oder irgendwann davon leben wollt, versucht niemals, den Spaß daran zu verlieren! Ich freue mich schon auf die Zukunft und darauf, mit vielen lieben Leuten zu tauschen und meine Leser auf Cons zu treffen. Passt immer gut auf euch auf!


animePRO: Wir bedanken uns recht herzlich, dass du dich unseren Fragen gestellt hast und wünschen dir auch weiterhin viel Erfolg auf deinem Weg.

 

Wenn ihr neugierig geworden seid, dann besucht Alekto doch bei Animexx oder verfolgt sie bei Facebook.

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