Der Erste Japanisch-Chinesische Krieg (1894-1895)

Geschrieben von Bettina

Der Erste Japanisch-Chinesische Krieg (jap. Nisshin Sensō 日清戦争) ereignete sich vom 1. August 1894 bis zum 17. April 1895.
Durch Streitigkeiten um den politischen Status Koreas kam es zur Kriegserklärung durch das Japanische Kaiserreich an das Kaiserreich China.

Inhalt

Der Auslöser des Krieges zwischen Japan und China waren die Streitigkeiten um den politischen Status Koreas.
Um seine eigenen Interessen und seine Sicherheit zu gewährleisten, wollte Japan verhindern, dass andere Staaten Korea annektierten, seine Selbstständigkeit ausbauten oder sich als Schutzmacht etablierten.

Korea, welches in dieser Zeit unter der Herrschaft der Joseon-Dynastie stand, war traditionell ein tributpflichtiger Vasallenstaat von China. Erst 1875 hatte die chinesische Qing-Dynastie Japan ihre Erlaubnis erteilt, Korea als unabhängigen Staat anzuerkennen.
So war Korea innerlich geteilt. Die Konservativen wollten eine engere Beziehung zu China, während die Reformisten, welche Korea modernisieren wollten, eine engere Beziehung zu Japan anstrebten.

1894 wurde ein Reformist ermordet, was zu einer Revolution, der sogenannten „Donghak-Rebellion“, führte. Mit Chinas Hilfe schaffte es die Regierung Koreas diese zu unterdrücken. Allerdings entsendete Japan daraufhin zur Unterstützung der Reformisten ein Expeditionscorps, welches am 8. Juni 1894 den königlichen Palast besetzte.

Die Verhandlungen zwischen China und Japan scheiterten. Japans vorgeschlagene Reformen gegenüber Korea wurden vom koreanischen König zurückgewiesen, was sich Japan nicht gefallen ließ. Korea sollte dazu gezwungen werden die Reformen anzunehmen, um Chinas Oberhoheit über die Halbinsel nicht erneut Oberhand gewinnen zu lassen.

Am 23. Juli 1894 drangen die japanischen Truppen in Seoul ein, nahmen den koreanischen König gefangen und setzten eine pro-japanische Regierung ein. Alle chinesisch-koreanischen Verträge wurden für nichtig erklärt.

Zwei Tage später begannen die Kampfhandlungen zwischen Japan und China mit einem Seegefecht, in dem vier japanische Kreuzer auf drei chinesische Kriegsschiffe trafen. Beide Seiten behaupten später der Gegner habe zuerst angegriffen.

Der Krieg wurde offiziell erst am 1. August 1894 erklärt.

Drei Tage später, am 4. August, sammelten sich die chinesischen Streitkräfte, die Japan nicht hatte vertreiben können, in Pjöngjang, um den Vormarsch der Japaner aufzuhalten. Sie bekamen dafür zwar Verstärkung und bauten Verteidigungsanlagen, schafften es jedoch nicht, der japanische Armee, welche sich am 15. September von mehreren Seiten näherte, Paroli zu bieten.
Am 16. September war ganz Pjöngjang von den Japanern eingenommen.

Einen Tag später kam es bereits zur größten Seeschlacht des Krieges am Yalu. Die Japaner stellten die chinesische Beiyang-Flotte und versenkten acht von zwölf der chinesischen Kriegsschiffe. Sie sicherten sich damit die Seeherrschaft im Gelben Meer.

Nach der Niederlage bei Pjöngjang verließen die Chinesen Korea und bezogen Verteidigungsstellung auf ihrer chinesischen Seiten nahe Jiuliangcheng.
Doch Japans Truppen hatten erneut Verstärkung erhalten und vertrieben auch hier die Chinesen.
Mit der Eroberung von Jiuliangcheng am 24. Oktober hatten die Japaner nun eine Basis auf chinesischem Territorium, von der aus sie weiter vorstoßen konnten.
Am selben Tag landete auch die 2. japanische Armee auf der Liaodong-Halbinsel und nahm bis zum 7. November Talienwan ein, bevor die Belagerung auf Lushunkou (Port Arthur) begann.

Bis zum 21. November 1894 war auch Lushunkou (Port Arthur) schließlich von den Japanern eingenommen.
Drei Monate später versenkten die Japaner die chinesische Flotte. Die Überlebenden ergaben sich bis zum 12. Februar 1895 und mit Weihaiwei und Port Arthur kontrollierten die Japaner den Golf von Bohai.

Auch in der weiteren Schlacht von Yingkou siegte Japan bis zum 5. März 1895 und rückte aus der Mandschurei Richtung Peking vor.

Als Japan schließlich vom 23. bis 26. März westlich Taiwans auf den Pescadores-Inseln landete und diese eroberte, waren die chinesischen Einheiten auf Taiwan vom Nachschub auf dem Festland abgeschnitten.
Somit konnte Japan die Übergabe Taiwans mit dem „Friedensvertrag von Shimonoseki“ durchsetzen.
Taiwan erklärte sich zwar kurzfristig zur unabhängigen Republik Formosa, wurde aber bis zum Oktober 1895 von Japan erobert.

Der Friedensvertrag, welcher am 17. April 1895 den Krieg zwischen Japan und China beendet, beinhaltete folgende Abmachungen:
- Japan erhielt die Pescadores-Inseln (Formosa), Taiwan selbst und die Liaodong-Halbinsel.
- China erkannte Korea als unabhängig an.
- China musste eine hohe Summe von 200.000.000 Silber-Taels, der damaligen chinesische Währungseinheit, als Entschädigung an Japan zahlen.
- Die chinesischen Handelshäfen wurden dazu verpflichtet sich für japanische Handelsschiffe zu öffnen.

Wie der Friedensvertrag bereits zeigte, gewann Japan den Ersten Japanisch-Chinesischen Krieg, welcher acht Monate dauerte.
Doch obwohl Japan all seine Kriegsziele erreicht hatte, musste es kurz darauf einen Rückschlag hinnehmen.
Russland, Frankreich und Deutschland zwangen Japan in der „Intervention von Shimonoseki“ unter Kriegsandrohung zur Rückgabe der Liaodong-Halbinsel an China gegen eine zusätzliche Entschädigung von 30 Millionen Silber-Taels.

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