Profil
Die Geschichte von Buck-Tick begann im Jahre 1983: Gitarrist Hisashi wollte eine Band gründen und trommelte ein paar Freunde zusammen. Diese bestanden aus Gitarrist Hide, Bassist U-ta, Drummer Atsushi und Sänger Araki. Zu diesem Zeitpunkt beherrschte noch keiner der Jungs sein Instrument und so fingen sie alle bei Null an. Zuerst wurde die Band Hinan Go-Go genannt, 1984 aber in Buck-Tick umgetauft.
Ende '85 entschieden sich Sänger Araki und der Rest der Band im gegenseitigen Einverständnis, getrennte Wege zu gehen. Da Atsushi sich mit den Drums sowieso nicht sonderlich gut identifizieren konnte, wechselte er zum Sänger-Posten und nach einigen Überredungskünsten konnte man U-ta's älteren Bruder Toll als neuen Drummer gewinnen. Im Folgejahr unterschrieben sie ihren ersten Plattenvertrag beim Indie-Label Taiyo Records und veröffentlichten ihre erste Single „To-Search“. Die junge Band war bereits jetzt schon ein Hit in der japanischen Untergrund-Szene. Das machte sich unter anderem auch daran bemerkbar, dass ihr erstes Album „Hurry Up Mode“ 1987 das erste Indie-Album in Japan war, das als CD gepresst wurde. Daraufhin wurden Buck-Tick vom Major-Label Victor/Invitation unter Vertrag genommen und noch im selben Jahr erschien ihr Major-Debut-Album „Sexual XXXXX!“.
Der Erfolg der Band gedieh prächtig und sie schienen sich auf der Überholspur zu befinden, als sie im Frühjahr '89 eine unerwartete Vollbremsung hinlegen mussten: Gitarrist Hisashi wurde von der Polizei mit Drogen erwischt und verschwand daraufhin einige Monate von der Bildfläche. Doch das schweißte das Band der Jungs nur noch fester zusammen und als Hisashi wieder zur Gruppe zurückkehrte, war der erste gemeinsame Auftritt im Tokio Dome Ende des Jahres restlos ausverkauft, was die Treue der Fans zu ihren Helden nur unterstrich.
Doch Buck-Tick waren nicht nur beliebt, sie waren auch Vorreiter für viele Dinge: So veröffentlichten sie im Sommer 1990 das Album „Symphonic Buck-Tick in Berlin“, auf welchem das Berliner Symphonie-Orchester die Musik der Band begleitete. Später sollten noch mehrere Rockbands auf diese Art der musikalischen Vereinigung zurückgreifen.
Im Sommer '96 fand die „Chaos Tour“ mit insgesamt 23 Auftritten statt und sollte eigentlich zum Ende des Jahres um noch einmal neun Auftritte erweitert werden. Diese mussten schließlich jedoch gecancelt werden, als Atsushi nach einem Fotoshooting plötzlich schwer erkrankte. Er wurde ins Krankenhaus eingeliefert und litt so sehr, dass er bereits mit dem Tod rechnete. Glücklicherweise trat aber die Genesung ein und die abgesagten Tour-Termine wurden '97 unter dem Titel „Red Room 2097“ nachgeholt. Ebenfalls in diesem Jahr fand auch ihr Labelwechsel zu Mercury/Polygram statt. Dort sollten sie jedoch nicht lange verweilen, denn bereits zur Jahrtausendwende gab es schon den nächsten Wechsel, diesmal zu BMG/Funhouse.
Die Fangemeinde um Buck-Tick hatte sich inzwischen schon längst über die Grenzen Japans hinaus verbreitet und besonders in Korea fanden die fünf Jungs großen Anklang. Es wurde sogar ein offizieller koreanischer Fanclub gegründet.
2004 war schließlich das Jahr der Solo- und Nebenprojekte: Atsushi hatte sein Schauspiel-Debut in dem Kurzfilm „Longinus“, in welchem er als Vampir andere Vampire jagt. Die Band Lucy, ein Nebenprojekt vom Gitarristen Hisashi, in welchem auch noch Kiyoshi (Media Youth, hide with Spread Beaver) und Okazaki Katsushige mitwirken, veröffentlichen mit „Rockarollica“ ihr erstes Album. U-ta hatte sich mit Sänger Atsushi Okuno (Rogue) zum Projekt Wild Wise Apes zusammen getan und das Album „3rd World“ veröffentlicht. Toll brachte unter dem Namen Yagami Toll & the Blue Sky das Solo-Album „1977/Blue Sky“ heraus. Es ist ein sehr persönliches Werk in Anlehnung an den Tod seines älteren Bruders.
Wie es für japanische Bands nicht unüblich ist, steuerten auch Buck-Tick Songs für Anime-Serien bei: Die 2005er Single „Dress“ fand Verwendung als Titellied für die Serie „Trinity Blood“, was der Band abermals eine neue Welle von Fans verschaffte. 2010 war es dann der Song „Kuchizuke“, der für den neuen Anime „Shiki“ eingesetzt wurde.
Buck-Tick mauserten sich von einer einstigen Idee über eine Pop-Punk-Band zu einer mit allen Wassern gewaschenen Rockband, die jeglichen Höhen und Tiefen bisher bedingungslos zu trotzen wusste. Eine Entwicklung und Durchhaltevermögen, welches in der Musikwelt sicherlich nicht selbstverständlich ist.
2012 gründeten sie ihr eigenes Label „Lingua Sounda“. Im September desselben Jahres erschien das Album „Yume Miru Uchuu“. Außerdem fand das zweitägige Festival „BUCK-TICK FEST 2012 ON PARADE” statt, an dem alle Musiker teilnahmen, die an dem BUCK-TICK Tributalbum „PARADE II - RESPECTIVE TRACKS OF BUCK-TICK -” beteiligt waren, welches im Juli 2012 zu Ehren ihres 25. Jubiläums erschien. Die dazugehörige Live DVD wurde Ende Februar 2013 veröffentlicht. Einen Dokumentationsfilm gab es ebenfalls zum 25. Jubiläum, der 2013 in einigen japanischen Kinos ausgestrahlt wurde. Auf neue Musik musste man allerdings bis Anfang Januar 2014 warten, als die Single „LOVE PARADE/STEPPERS –PARADE-“ erschien. Im Jahr 2016 gingen sie nach zwanzig Jahren zu ihrem alten Label Victor Entertainment zurück und veröffentlichten dort im September die Single „New World“ und das Album „Atom Miraiha No.9“, nachdem die letzte Veröffentlichung eineinhalb Jahre zurücklag. Die Tour „TOUR Atom Miraiha No.9“ begann, dessen Finale aufgezeichnet wurde und als DVD Ende April 2017 erschien. Im selben Jahr feierten sie ihr 30. Jubiläum, was sie dazu bewegte, das Best of-Album „CATALOGUE 1987-2016“ Ende September 2017 zu veröffentlichen. Ebenfalls erhielten sie bei der Veranstaltung „MTV VMAJ 2017“ den Preis in der Kategorie „Inspiration Award Japan“. Bei einem zweitätigen Konzert in Tokio feierten sie das Jubiläum gemeinsam mit etwa 20.000 Fans. Ein weiteres Album namens „No.0“ erschien Mitte März 2018, woraufhin die gleichnamige landesweite Tour folgte. Jede Show dieser Tour war restlos ausverkauft. Sogar die Karten für ein Zusatzkonzert, welches während der Tour angekündigt wurde, waren bereits am Tag der Ankündigung weg. Eine Live DVD zum 30. Jubiläum folgte im September sowie die Fortsetzung der „No.0“ Tour mit dem neuen Namen „TOUR No.0 - Guernican Moon -", die mit 21 Auftritten ein Mix aus Fanclub, Mitgliedern der mobilen Onlineseite und Stehplatz-Konzert sein wird.
Musikstil
Waren die ersten Jahre der Band noch stark an Pop und Punk orientiert, wurde ihre Musik zunehmend düster und experimentierfreudiger. Trotz starker New Wave-, Gothic- und zeitweiligen Industrial-Einflüssen ist der Rockanteil stets unverkennbar heraus zu hören. Im allgemein sehr harmonischen Zusammenspiel der Band sticht Atsushi's Stimme besonders hervor und bei Live-Shows staunt man manchmal, wie hoch er mit seiner Stimme kommt. Zudem sind die Konzerte durch ihr oftmals mühevoll hergerichtetes, teils bedrohlich wirkendes Bühnenbild beeindruckend, von den Performance-Auftritten der Band ganz zu schweigen.
Buck-Tick haben zweifellos das, was man „Wiedererkennungswert“ nennt und damit gehen sie auch nicht gerade sparsam um, zur Freude ihrer Fans.
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