Profil
Nach dem Ende ihrer Band „Syndrome“ fackelten Sänger Asagi und Gitarrist Ruiza nicht lange und arbeiteten fieberhaft daran eine neue Band auf die Beine zu stellen. Ruiza kannte den Schlagzeuger Hiroki bereits von anderen Shows, wo sie sich immer wieder begegneten und rief ihn an, um ihn für ihr neues Projekt zu gewinnen. Hiroki dachte nicht einmal großartig nach und sagte gleich zu. Mit Gitarrist Sin und Bassist Rena komplettierten sie das Line-Up fürs erste und begannen 2003 ihre Karriere als „D“.
Ihren ersten großen Auftritt hatte das Quintett an der Seite von heute in der Visual Kei Szene sehr bekannten Bands wie Lareine und Nightmare auf dem „SHOCK JAM #001“ und veröffentlichten ihr erstes Minialbum „NEW BLOOD“. Der Song „Vampire Missa“ ist der Anfang einer Vampirgeschichte um einen König, dessen Sohn in „Dangan“ als „Der Sohn des Königs“ eingeführt wird. Ihre Geschichte taucht in unregelmäßig Abständen immer wieder in den Veröffentlichungen auf, wobei sie immer weiter gesponnen wird.
Aus Gesundheitsgründen musste Ruiza allerdings kurzzeitig pausieren und wurde in ein Krankenhaus eingeliefert, Sin dagegen verließ im gleichen Monat die Band endgültig.
Zu dritt machte die Band vorübergehend als „Night of the Children“ weiter, wobei ihnen als Support-Gitarristen Hide-Zou beistand, der nach Ruizas Entlassung der Band fest beitrat, sodass sie nun wieder zu fünft waren. Ende des Jahres spielten sie auch bereits ihr erstes One-Man im Meguro Rock May Kan unter dem Titel „Believe or not Believe“ in Anlehnung an Shakespeare. Zeitgleich veröffentlichten sie ihre erste Single „Alice“, die sie auf dem Konzert verteilten.
Bereits im Januar 2004 folgte ihr zweites Minialbum „Paradox“, im Mai die nächste Single „Yume narashi kuuchuu teien“ – beide waren innerhalb kürzester Zeit vergriffen, was die steigende Beliebtheit der Band wiederspiegelt. Auch Touren blieben nicht aus, wobei sie sich aber größtenteils noch auf die Unterstützung anderer Bands beriefen und häufiger bei Festivals vertreten waren. Aber auch eine One-Man-Tour fand im November statt und erfreute sich hoher Besucherzahlen, bei denen Tsunehito, ein junger Mann, der den Fans bald ein Begriff werden würde, als Roadie oftmals dabei war. Im Dezember veröffentlichten sie eine Neufassung ihres ersten Minialbums unter dem Titel „New Blood: Second Impact“, auf dem auch mit „Gareki no Hana“ ein Bonustrack enthalten war.
Der Anfang des Jahres 2005 stand im Zeichen des „Phantom der Oper“. So führten sie eine gleichnamige Tour durch und veröffentlichten die Single „Yami yori kurai doukoku no acapella to bara yori akai jounetsu no aria“, die ebenfalls stark von dem Musical beeinflusst ist. Ende Juli verließ Bassist Rena die Band, kurz bevor „D“ die erste Ausgabe ihres Magazins „Mad Tea Party“ präsentierten.
Außerdem stand im September endlich die Veröffentlichung ihres ersten Albums „The Name of the Rose“ an. Die (rote) Rose war und ist ein Leitsymbol von D und zudem Asagis Lieblingsblume, die eine gewisse Eleganz und Nobilität ausstrahlt, aber auch Liebe und Schmerz versinnbildlicht. Mitten in den Aufnahmen verließ aber eben Rena die Band, sodass Hide-Zou für die Aufnahmen und auch bei einigen Konzerten zeigen konnte, dass er nicht nur gut Gitarre, sondern auch Bass spielen kann.
Bald jedoch wurde in Tsunehito Ende Dezember ein würdiger Ersatz und Nachfolger gefunden, sodass das Line Up endlich komplett war und sich seitdem nicht mehr änderte.
Mit Tsunehitos Einstieg begann die Band 2006 sämtliche Veröffentlichungen nochmals zu überarbeiten und neu zu veröffentlichen, ebenso wie das gerade erst erschienene Album „The Name of the Rose“, bei dem die Basseinlagen nun allesamt von Tsunehito eingespielt wurden. Ebenso wie schon ihr erstes Minialbum bekamen auch die anderen Minialben, sowie das Full Album im Zuge ihrer Wiederveröffentlichungen einige Bonustracks. Nach einigen weiteren Touren veröffentlichten sie auch ihr zweites Album „Tafel Anatomie“ und ihr Fanclub „Ultimate Lover“ öffnete im Dezember seine Toren. Außerdem wandelten sowohl Asagi, als auch Ruiza auf Solopfaden. Während Asagi die Single „Corvinus“ herausbrachte, in deren PV die amerikanische Band „The Spencer Outfit“ zu sehen ist, veröffentlichte Ruiza das Minialbum „Amenity Gain“.
Auch 2007 wurde keine Müdigkeit vorgeschützt: Neben mehrere Touren veröffentlichten sie drei Singles, wobei „Schwarzschild“ eine Referenz zu dem bisher immer noch namenlosen „Sohn des Königs“ ist, dessen Vater laut Asagi „Dreizehn Schwarzschild“ heißt.
Weiterhin veröffentlichten sie ihre erste Konzert-DVD, die das Tourfinale ihrer „Tafel Anatomie 2006“ im Shibuya Koukaidou zeigte, sowie auch ihr drittes Album „Neo Culture: Beyond the World“.
Für Aufregung sorgte allerdings eher die Nachricht, dass sie Major gehen würden und das ausgerechnet bei dem japanischen Musikgiganten-Label Avex Trax, das unter anderem Künstler wie Ayumi Hamasaki betreut.
Mit einer letzten Tour und dem Finale am 5. Mai 2008 verabschiedeten sie sich von ihrem langjährigen Indie-Dasein. Dieses Ereignis wurde auch auf DVD festgehalten und erschien unter dem Titel „D 「Follow me」LAST INDIES TOUR 2008 Follow me~05.05 FINAL Akasaka BLITZ~“ Ende Juli 2008.
Bereits zwei Tage nach ihrem Indies-Abschied, am 7. Mai, veröffentlichten sie ihre erste Single als Major-Band: „Birth“.
Ihre zweite Single als Major-Band „Yami no kuni no Alice / Hamon“ wurde gleich mehrfach verwendet: Die erste A-Side „Yami no kuni no Alice“ war das Theme des Films „Twilight Syndrome: Dead-Go-Round“, während die zweite A-Side „Hamon“ das Ending-Theme für das Nintendo DS Spiel „Twilight Syndrome -kinjirareta toshi densetsu-“ genutzt wurde.
Nach einer weiteren Single veröffentlichten sie im Februar 2009 ihr erstes Major-Album „Genetic World“, an das sich natürlich eine Tour anschloss – die längste, die sie bis dato gemacht hatten.
Im selben Jahr wurden sie auf das V-Rock Festival geladen, auf dem viele berühmte nationale Visual Kei Acts wie „the GazettE“ auftraten, aber auch internationale Größen wie Marilyn Mason.
Zum Abschluss des Jahres veröffentlichten sie noch die Single „Day by Day“, eine für „D“ Verhältnisse sehr fröhlich klingende Single, in der es darum geht, dass man zwar nicht die Vergangenheit ändern, dafür aber die Zukunft selbst gestalten kann. Gleichzeitig wurde der Song als Theme-Song für das Dating-Game „LoveφSummit“ für japanische Handys verwendet. Auch die nächste Single „Kaze ga mekuru peeji“, die März 2010 veröffentlicht wurde, wurde anderweitig verwendet: Dieses Mal als Opening für die TV Serie „Shinsengumi PEACEMAKER“.
Außerdem folgte bald ihr zweites Major-Album, bzw. ihr fünftes überhaupt, „7th Rose“.
Auch auf der CD wird die Geschichte um den „Sohn des Königs“ weitergesponnen, wobei Asagi wieder viel mit Elementen und Symbolen in seinen Songtexten arbeitet.
Nach ihrer langen Tour gaben sie anlässlich ihres siebten Bestehungsjahres fünf „7th Anniversary Special Premium Live“ Auftritte. Jedes Bandmitglied produzierte eines dieser Lives, bestimmte die Kostüme, Setlist und Aufbau des Konzerts, wobei Asagi als Theme die Vampirgeschichte verwendete und die Songlist dementsprechend entwarf. Dies zeigt wieder einmal, wie sehr Asagi darauf bedacht ist Geschichten und Welten zu entwerfen, wo alles genau aufeinander abgestimmt ist; Optik und Musik, eine gewisse Logik und Sinnhaftigkeit des Storyaufbaus, um den Genuss für das Publikum voll entfalten zu können. So wundert es nicht, dass Hiroki auch einmal sagte, dass er beim Komponieren stets immer zuerst Asagis Lyrics bedenkt, die er in einen passenden Sound umsetzen möchte.
Die Single „In the Name of Justice“, die noch im gleichen Jahr veröffentlicht wurde, wurde auch endlich der Name des „Sohn des Königs“ enthüllt – „Justice“.
2011 stellte erneut einen Wendepunkt in der Laufbahn von „D“ dar: Ihr sechstes Album „Vampire Saga“ war ihr erstes Werk, das auch in Europa veröffentlicht wurde. Die Tour, die sich wie immer an ein neues Album anschloss, führte sie auch erstmals nach Europa, wo sie in sieben Ländern Konzerte gaben, Deutschland wurde mit drei Konzerten in Hamburg, Köln und München beehrt. Außerdem spielten sie zum ersten Mal in den USA, wo sie gemeinsam mit „BLOOD STAIN CHILD“ auf der A-Kon in Texas auftraten. Nach ihrer Rückkehr beendeten D völlig überraschend ihre Zusammenarbeit mit Avex Trax und kehrten zu ihrem Indielabel „GOD CHILD RECORDS“ zurück, bei dem sie auch gleich ihre nächste Single „Torikago goten~L'Oiseau bleu~" veröffentlichten. Im November folgte ihr nächster Auslandsauftritt, diesmal im Rahmen der „Pacific Media Expo“ in Los Angeles, USA. Nach fünf Jahren veröffentlichten sie ihr nunmehr viertes Minialbum „Huang di ~Yami ni umareta mukui~“. Auf der CD griffen sie ebenfalls die Geschichte um Hēilóng, den Sohn eines Kaisers auf, die bereits 2010 in den Songs „Crimson Fish“ („7th Rose“) und „Hēilóng“ („Akaki hitsuji ni yoru bansankai“) begann und ein chinesisches Ambiente besitzt, in dem auch traditionelle chinesische Instrumente verwendet wurden.
Für 2012 haben sie sich viel vorgenommen: Neben einigen Mad Tea Partys, die die Band ausrichtet und Gäste wie Versailles lädt, wurde bereits ihre zweite Europatour "Dying Message" angekündigt, wobei mit Hamburg, Köln und München wieder drei deutsche Städte auf dem Programm standen. Damit nicht genug besuchten sie auch zum ersten Mal Südamerika mit drei Konzerten.
Musikstil
Wie am Beispiel der Vampirfigur „Justice“ versucht wurde zu zeigen, schreibt Asagi seine Lyrics nicht um gewisse Themen oder Bilder zu verarbeiten, sondern um Geschichten zu konstruieren, die oftmals mit einem Song nicht abgeschlossen sind, sondern sich wie ein roter Faden durch die Veröffentlichungen ziehen und immer wieder aufgegriffen werden. Dabei gibt es Symboliken, die immer wieder verwendet werden, so die Rose, Farbmetaphorik, Elemente, Helden und Intrigen. Die PVs und Kostüme sind dabei genau auf den jeweiligen Song abgestimmt, in denen Asagi oft die (tragische) Heldenrolle übernimmt.
Musikalisch präsentierten sie sich ebenfalls überaus vielseitig und einfallsreich. Zwar dominieren in ihren Songs oftmals schwere Rocktöne mit dominanten E-Gitarrenklängen, die schon fast in Richtung Gothic abdriften, experimentieren jedoch auch mit vielen anderen Genre und Einflüssen. So finden sich oftmals Chorgesänge in verschiedenen Facetten in ihren Songs wieder, auch Einflüsse aus dem Pop-, Opern-, Musical- und Metallbereich sind zu hören. Dazu kommen barocke Einflüsse und, wie „Huang Di“ verdeutlicht, machen sie auch vor traditionell chinesischen Instrumente nicht halt und verweben die chinesische Musik mit ihrem Rocksound.
Wie „Desert Warrior“ beweist, sind auch orientalische Klänge nichts Fremdes für die Band und werden mit Freuden aufgenommen, um einen neuen Sound zu produzieren.
Auch auf anderer Ebene versucht die Band zu variieren und zu experimentieren. Von düster zu heiter, schnell zu bedächtig, in verschiedenen Abstufungen innerhalb eines Liedes und zwischen verschiedenen Songs scheint alles dabei zu sein, glaubt man noch einen düsteren, schweren, barockanmutenden Rocksong zu vernehmen, wandelt sich das Bild plötzlich zu einem leichten, fast schon fröhlichen Song, bevor sich der Rhythmus erneut ändert. Auch Shouting wird von der Band gezielt, aber nicht im übertreibenden Maße eingesetzt. Ein besonderer Genuss ist wohl auch die Vielfältigkeit von Asagis Stimme, der nicht nur besonders tief und verführerisch singen kann, sondern dazu noch ausgesprochen hoch. Auch seine Stimme variiert er in den Songs immer wieder, von tief zu hoch, hoch zu tief und alle Facetten dazwischen. Sie nimmt einen oftmals gefangen und zieht einen in die Welt von D, eine Welt voller Tiefe und Eleganz, Verführung, Schmerz und Liebe.
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