Profil
Im Dezember 1993 wurde die Band Plastic Tree von Sänger Ryuutaro und Bassist Tadashi gegründet. Zusammen mit Akira an der Gitarre und Shin am Schlagzeug war das Line-Up vorerst komplett, jedoch verließ Letztgenannter nur ein Jahr später die Gruppe und wurde durch Takashi ersetzt.
Durch Live-Auftritte in kleineren Clubs baute sich die noch junge Gruppe eine erste kleine Fanbase auf. Schon damals waren die Bühnenshows der Rockformation fesselnd und kreativ, weshalb sich innerhalb kurzer Zeit ein immer größer werdendes Publikum ihren Auftritten hingab. Hierdurch, aber auch durch die kostenlose Vergabe ihrer ersten Singles, konnte der Bekanntheitsgrad der Musiker stetig gesteigert werden. So war es auch schon bald Zeit für das Erscheinen ihres ersten Minialbums „Strange Fruits – kimyouna kojitsu“ im Jahr 1995. Wurde dieses noch mit Shin aufgenommen, so konnte Takashi erstmals im folgenden Jahr sein Können unter Beweis stellen, denn hier nahm er gemeinsam mit der Gruppe die Single „Rira no ki“ auf.
Ein erster Labelwechsel erfolgte im Jahr 1997. Stand das erfolgreiche Quartett erst bei Gio Records unter Vertrag, publizierte es seine kommenden Scheiben nun unter Warner Music Japan. Dieser Wechsel ermöglichte es Plastic Tree außerdem, ihr Majordebüt zu feiern und ihr erstes Album auf den Markt zu bringen. „Hide and Seek“ - so wurden sowohl die Scheibe als auch die folgende, bislang größte Tour der Musiker betitelt.
Neben dem Album „Puppet Show“ wurden im folgenden Jahr lediglich zwei Singles veröffentlicht. Die Vorbereitungen für das Album beanspruchten die Band in jenem Jahr vollkommen, doch der Erfolg der Scheibe glich das Warten in jedem Fall aus. Dies bestätigte auch die dazugehörige „16th Floor Elevator“-Tour im März 1999.
Ein regelrechter Veröffentlichungsmarathon folgte schließlich mit Beginn des neuen Milleniums. Unter den Werken befindet sich beispielsweise das Album „Parade“, das rein von den Verkaufszahlen her Plastic Trees erfolgreichstes Album darstellt und auch in den Oricon Charts unter den Top 20 vertreten war.
Da bis zu diesem Zeitpunkt schon zahlreiche Werke veröffentlicht wurden, entschied sich die Gruppe dazu, eine erste Compilation herauszugeben: „Cut ~Early Songs Best Selection~“. Diese erschien im Frühjahr 2001 und im November sollte sogar ein weiterer Teil folgen, der den simplen Namen „Single Collection“ trägt.
Doch es gab nicht nur Grund zur Freude. Takashi, der Drummer der Gruppe, verließ seine Bandkollegen im Dezember. Die Gruppe entschloss sich dazu, ein halbes Jahr lang auf jeglichen Ersatz zu verzichten und spielte bis zum Juli 2002 in dreiköpfiger Besetzung weiter. Letztendlich wurde während eines Konzertes im CLUB CITTA‘ Hiroshi "Buchi" Sasabuchi als Plastic Trees neuestes Mitglied vorgestellt, mit dem es auch gleich auf Tour ging. „Plastic Tree Tour 2002 Shoegazer“, so hieß die Show, deren Karten sich rasend schnell verkauften. Einige Konzerte waren sogar komplett ausverkauft und bestätigten erneut den Erfolg der Gruppe.
Im neuen Jahr stand ein weiterer Labelwechsel an. Nun veröffentlichten Plastic Tree ihre Werke unter Universal Music Japan. Kurz darauf überraschte die Band mit einer besonders kreativen Aktion: Über das Jahr 2004 verteilt kamen drei Singles auf den Markt, die jeweils einer Jahreszeit zugeordnet wurden – bis auf den Herbst sind hier alle vertreten.
Anschließend folgte ein sehr produktionsorientiertes Jahr, in dem nicht weniger als sieben neue Veröffentlichungen von Plastic Tree erwartet werden konnten.
Außerdem wurde neues Terrain mit dem Lied „Namida Drop“ betreten: Dieses dient dem Anime „Glass Fleet“ als Endingtheme.
Im Juli 2006 konnten schließlich auch europäische und amerikanische Fans die vier Japaner live erleben. Diese traten erstmals in Deutschland auf und präsentierten hier einen gelungenen Start für eine Welttournee, die anschließend in Japan fortgesetzt wurde. Wie für die Band üblich, sollten Fans nicht lange auf neue Werke der Gruppe warten müssen. Das Jahr 2007 wurde mit der Ballade „Spica“ eingeläutet, wenige Monate später erschien auch schon das Album „Nega to Posi“. Nahezu zeitgleich zu dieser Veröffentlichung kehrte das Quartett gleich zweimal in jenem Jahr nach Deutschland zurück. Wieder in Japan angelangt, feierten die Musiker ihr Major-Jubiläum gebührend im Nippon Budokan.
Wieder einmal wurde für reichlich Nachschub mit mehreren Veröffentlichungen gesorgt, die allesamt im Laufe des Jahres 2008 ihren Weg in die Läden fanden. An Heiligabend wurde darüber hinaus die DVD „Merry Go Around The World“ publiziert.
Nur wenige Monate später folgte jedoch ein dritter Schlagzeugerwechsel: Buchi verließ die Gruppe im Februar und machte den Weg frei für den neuen Drummer Kentaro, welcher wohl besser unter dem Namen „KenKen“ bekannt ist. Dieser war auch auf Plastic Trees Tour quer durch Japan im August mit von der Partie und spielte das Album „Donna Donna“ mit ein, das ab Dezember 2009 erworben werden konnte.
Ein weiterer großer Auftritt dürfte das „Shock Wave2010“-Festival im April 2010 gewesen sein, das von dem bekannten Musikmagazin „Shoxx“ veranstaltet wurde. Den Rest des Jahres über wurden wieder fleißig Songs produziert, die ab Juli veröffentlicht wurden. Aber auch ein weiterer Auftritt im Nippon Budokan war der Band vergönnt, den Fans sich schon bald auch auf DVD ansehen konnten.
Mit zahlreichen Live-House Touren wurde das Jahr 2011 begonnen. Viele dieser Auftritte waren schon im Vorfeld komplett ausverkauft und als weiterer Erfolg kann auch das Album „ammonite“ verbucht werden, das im April in Japan erschien.
Musikstil
Plastic Tree lassen sich in keine bestimmte Kategorie einordnen, sind aber am ehesten zwischen Pop und Rock zu finden. Ihre Musik wurde anfangs stark durch westliche Bands, wie etwa Radiohead und The Cure, geprägt, entwickelte sich aber stetig weiter. So wurden verschiedene Musikrichtungen ausprobiert, bis die Gruppe schließlich zu ihrem heutigen Stil gefunden hat.
Dies hält sie jedoch nicht davon ab, auch heute noch für Überraschungen in ihren Songs zu sorgen. Härtere Songs, wie etwa „Ghost“ oder „hate red“, zeigen Plastic Trees Stärke. Hier wird gezielt Sänger Ryuutaros Stimme in Kontrast zu den wild spielenden Instrumenten gesetzt – nicht zuletzt, um die Wirkung der oftmals trübsinnigen Texte zu untermalen. Aber auch sanfte Balladen wie „Spica“ oder „Andro Metamorphose“ werden gekonnt von der Gruppe vertont.
Plastic Trees Schaffenszeit wurde bis heute von zahlreichen Umbrüchen geprägt. Einer der wichtigsten wurde vom Schlagzeugerwechsel im Jahr 2001 ausgelöst, denn mit Buchis Beitritt kam auch mehr Farbe in Plastic Trees harte Songs. Fröhlichere und kraftvolle Lieder resultierten aus diesem Wechsel, auch waren von jenem Zeitpunkt an sämtliche Bandmitglieder an der Komposition der Songs beteiligt. Auch die Songtexte zeigen, dass alltäglichere Themen angesprochen werden, die teils seriöser, teils freundlicherer Natur sind.
Dennoch hat die Gruppe ihre Anfänge nicht außer Acht gelassen. Themen wie Zirkus und Träume werden auch heute noch in den Songs aufgegriffen, surreale PVs und absurde Songtexte sind keine Seltenheit. In jedem Falle macht die Band deutlich, dass sie ihren eigenen Stil weiterhin verfolgen wird und sich keine Grenzen setzt, was die musikalische und visuelle Umsetzung ihrer Stücke anbelangt.
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