2019-01-15 - Die Entwicklung der LGBT-Community in Japan - ein paar Zahlen

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Quelle: japantoday.com

Es ist zwar nur eine kleine Repräsentation, doch im japanischen Bewusstsein tut sich was: Im vergangenen Oktober führte die Werbeagentur Dentsu Inc. eine Online-Befragung unter 60.000 Menschen im Alter von 20 bis 59 Jahren zum Thema LGBT (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender) durch. Demnach konnte sich jeder elfte Teilnehmer persönlich mit einer der genannten sexuellen Orientierungen identifizieren - das ist ein Zuwachs von 1,3 Prozent zu einer Umfrage aus dem Jahr 2015. Auch wussten mehr als zwei Drittel aller Befragten - 68,5 Prozent - das Kürzel LGBT einzuordnen. 2015 waren es gerade einmal 37,6 Prozent.

Über achtzig Prozent der Befragten gaben an, ein tieferes Verständnis für die LGBT-Community aufbringen zu wollen, um künftig mit Betroffenen besser umgehen zu können und sie nicht zu verletzen.

65,1 Prozent gaben an, noch niemandem von ihrer sexuellen Orientierung erzählt zu haben, da sich ein Outing in Japan noch immer als ziemlich schwer gestaltet. 78,4 Prozent wünschten sich die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe in Japan oder tendierten zumindest in diese Richtung. In diesem Zusammenhang stellen zunehmend mehr Gemeinden Zertifikate für gleichgeschlechtliche Paare aus, um ihnen mehr Rechte im Alltag zu verschaffen. Zu einer Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe konnten sich die Politiker des Landes jedoch bis heute noch nicht einigen. Der Druck - von innen wie von außen - hat in den vergangenen Jahren aber stetig zugenommen.

Laut der Umfrage wünschen sich 72,1 Prozent mehr Rechte für LGBT-Betroffene, um sie in der Gesellschaft besser schützen zu können. Denn noch immer gibt es Anfeindungen auf die Community und nicht selten kommen diese von Politikern. Im jüngsten Vorfall hat der Politiker Katsuei Hirasawa die Aussage gemacht, ein Land würde kollabieren, wenn sich plötzlich jeder als LGBTler sehen würde. Für diese Worte musste er aber auch harsche Kritik einstecken.