2019-01-10 - Lesbisches Fotoprojekt
Geschrieben vonQuelle: japantoday.com
Die Studentinnen Misato Kawasaki, 21, und Mayu Otaki, 22, sind lesbisch. Das mag für viele nicht weiter spektakulär erscheinen, doch für viele andere Menschen in diversen Kulturen ist es das noch bis heute. Aus diesem Grund und auch, um andere Menschen aus der LGBT-Community zu ermutigen, plant das junge Paar ein Fotoprojekt: Sie wollen jedes Land bereisen und Hochzeitsfotos von sich erstellen, in welchen die gleichgeschlechtliche Ehe legal ist.
"Durch dieses Projekt möchte ich viele Leute dazu ermutigen, dass es nicht verwerflich ist, einer sexuellen Minderheit anzugehören", sagt Mayu Otaki. "Es ist wichtig darüber zu reden, aber so lange sich nicht genügend Menschen dafür interessieren, wird sich die Gesellschaft auch nicht verändern, denke ich."
Japan ist, im Vergleich zu anderen asiatischen Ländern, relativ tolerant im Bezug auf Homosexualität: Seit 1880 gilt Homosexualität im Land der aufgehenden Sonne als legal - doch öffentlich zu seiner Homosexualität zu stehen ist noch bis heute für viele Menschen schwer. Auch gleichgeschlechtliche Ehen sind in Japan gegenwärtig noch nicht legal; einige Städte haben jedoch Zertifikate für homosexuelle Paare eingeführt, die ihnen zumindest ähnliche Rechte wie einem verheirateten Paar vermitteln.
Anders als ihre Partnerin hat Misato Kawasaki noch damit zu kämpfen, in der Öffentlichkeit zu ihrem lesbischen Lebensstil zu stehen: "Selbst jetzt ist es noch schwer für mich, mich Freunden gegenüber als Lesbe zu outen, die noch nichts von unserem Projekt wissen. Es liegt daran, dass ich Angst davor habe, zu erfahren, was andere Leute darüber denken", gesteht sie. "Aber je öfter ich mich oute, desto besser fühle ich mich, da ich mich nicht länger selbst oder andere belügen muss."
Auf der Reiseroute der beiden jungen Frauen liegen unter anderem Länder wie Argentinien, Kanada, Südafrika, Neuseeland, Island und Taiwan. Die entstehenden Bilder möchten sie über Social Media-Kanäle wie Instagram teilen und darüber hinaus Gespräche mit ortsansässigen Betroffenen führen.
"Im Moment ist die LGBT-Community für viele Japaner noch nicht sehr vertraut. Daher würden wir es begrüßen, wenn möglichst verschiedene Menschen sich unsere Fotos auf Instagram anschauen und über das Thema nachdenken würden", sagt Kawasaki.