2020-10-14 - Streit um Trostfrauen-Statue in Berlin

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Quelle: rdl.de, english.kyodonews.net, www.morgenpost.de, www.bz-berlin.de
Bildcopyright: ©SagaEremit (Wikimedia Commons)

Am 28. September wurde in Berlin Moabit die Statue einer koreanischen „Trostfrau“ (engl. „comfort woman“) enthüllt: Sie steht symbolisch für zehntausende Mädchen und Frauen, die während des Asien-Pazifik-Krieges (1931 – 1945) aus verschiedenen Ländern, vermehrt aber aus Korea und China, vom japanischen Militär unter falschen Versprechungen herausgelockt und in Kriegsbordellen zu sexuellen Handlungen gezwungen wurden. Erschaffen wurde die neue Statue vom südkoreanischen Künstlerpaar Seo-Kyong Kim und Un-Seong Kim.

 

Doch bereits kurz nach der Enthüllung gab es auch schon den ersten Ärger: Der japanische Außenminister Toshimitsu Motegi forderte Heiko Maaß, Bundesminister des Auswärtigen Amtes, dazu auf, die Statue wieder abbauen zu lassen. Daraufhin zog das Bezirksamt Mitte die auf ein Jahr ausgelegte und zuvor erteilte Genehmigung für die Statue zurück. Bezirksbürgermeister Stephan von Dassel gab dazu die Erklärung ab, dass der Bezirk als Genehmigungsbehörde parteilos bleiben wolle, da es sich bei diesem Streit um bis heute andauernde Konflikte zwischen den Staaten Japan und Südkorea handele.

 

Diese Entscheidung wiederum rief viele Protestler auf den Plan, welche am Dienstagnachmittag, dem 13. Oktober, für den Erhalt der Figur demonstrierten. Bereits wenige Stunden später, am Abend des selben Tages, gab es dann – vorerst – doch grünes Licht für den Erhalt der Statue. Die Begründung: Die Frist für den Abbau, der bis Mittwoch hätte erfolgen sollen, sei hinfällig, nachdem der Korea Verband vor dem Verwaltungsgericht einen Antrag auf einstweiligen Rechtsschutz gestellt hat. Bis dieser Antrag geprüft und darüber entschieden wird, bleibt die Statue erst einmal an Ort und Stelle.