Rurouni Kenshin - The Movie

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Bildcopyright: Kazé, SPE Visual Works

Alte Feinde können, solange sie unerkannt bleiben, zu Freunden werden. Doch kann eine solche Freundschaft halten, wenn man die Wahrheit erfährt und für völlig verschiedene Ideale kämpft?

Inhalt

Kyoto, am Ende des Shogunats. Samurai greifen einen Stützpunkt der Choshu-Rebellen an, die Battosai Kenshin abwehren kann. Dabei tötet er Takatsuki Gentatsu, eines der führenden Mitglieder der Shogitai, die auf Seiten des Shogunats stehen. 


1878. Kenshin und seine Freunde machen mit dem Zug einen Ausflug nach Yokohama. Dort bemerken sie zufälligerweise den Streit eines Mannes namens Shigure mit ausländischen Seemännern und helfen ihm beim Kampf. Schon bald freundet sich die Bande mit Shigure und seiner Begleiterin Toki an. Insbesondere Kenshin und Shigure entwickeln aufgrund ihrer Bindung zum Schwert starkes Vertrauen und Respekt voreinander. Als Kenshin den Namen des Samurai erfährt, wird er hellhörig. Nur kurze Zeit später fängt ihn ausgerechnet der ehemalige Shinsengumi-Korpsführer Hajime Saito ab und warnt ihn vor Shigure.


Nicht zu Unrecht, wie sich bald herausstellt: Shigure ist der Anführer der übriggebliebenen Mitglieder der Shogitai. Diese planen einen Aufstand, sowohl um sich an den Mördern ihrer Freunde und Familien zu rächen als auch um die ihrer Ansicht nach korrupte und ungerechte Meiji-Regierung zu stürzen. Hilfe erhalten sie dabei von dem Soldaten Tamono, der ihnen Waffen und Routenpläne der Armee zur Verfügung stellt. Vordergründig scheint er die Rebellion Shigures zu unterstützen, in Wahrheit verfolgt er aber das egoistische Ziel, den Posten des Heeresministers Yamagata an sich zu reißen. Shigure benutzt er bloß für seine Pläne. 


Während die Rebellen den Aufstand planen, überschlagen sich die Gefühle der Hauptpersonen: Während Toki merkt, dass Shigure einen gefährlichen Weg einschlagen will, der ihn von ihr entfernen wird, möchte Yahiko der Rebellentruppe beitreten, da auch sein Vater für die Shogitai starb. Kenshin dagegen erfährt recht bald, dass er Shigures besten Freund tötete, doch noch ahnt dieser nichts davon...

Details

Kenshin ist definitiv nichts für zarte Gemüter: Das Blut spritzt weit, hoch und in einem leuchtenden, kräftigen Rot, wirkt dabei jedoch stets kunstvoll. Gerade in der Eröffnungssequenz sind die Bilder dunkel, fast schwarz-weiß gehalten, was die Kraft und die Wirkung des Blutes nur noch verstärkt. Ein weiterer beliebter Kunstgriff ist Blut auf weißem Untergrund, das als Symbol für Verrat, Verlust und letztlich den Tod steht – konträr zu Kenshins eigenem noblen Ziel, niemals wieder jemanden zu töten. Auch wird ein eher ruhiges, gemächliches Tempo angeschlagen, ähnlich wie in „Trust & Betrayal“, doch hat es hier eine hemmende Kraft und wirkt eher langatmig. Manches Mal fragt man sich sogar, wohin das Ganze führen soll. Störend wirken mit der Zeit auch Wiederholungen bestimmter Szenen. Der Kampf zwischen Kenshin und Gentatsu wird immer und immer wieder in Rückblenden erneut gezeigt, manchmal zwar in einem anderen Blickwinkel, aber oftmals sind es dieselben Bilder. Bei einem nur anderthalbstündigen Film bekommt man den Eindruck, dass sie dazu dienen, ihn zu strecken.
Der Film ist keine Adaption einer Geschichte aus dem Manga, sondern steht allein – selbst wenn man den Manga oder die Anime-Serie nicht kennen sollte, kann man dem Film gut folgen, da die meisten Charaktere neu eingeführt werden.

Kazé, SPE Visual Works

Umsetzung

Zur Auswahl stehen der japanische Originalton mit deutschen Untertiteln sowie die deutsche Synchronisation.
Die Untertitel sind in starker gelber Schrift mit schwarzer Umrandung und sehr gut lesbar. Die Synchronisation ist solide, aber nicht herausragend, gerade Yahiko klingt wesentlich älter als er ist und einige Sprecher haben ihre Schwierigkeiten damit, die Emotionen der Charaktere und ihre Eigenheiten überzeugend darzustellen. Außerdem orientierte man sich kaum am Manga, wie Hajime Saito-Fans sehr schnell merken werden: Hieß es im Manga noch „Böses wird sofort bestraft“, so steht im Booklet „Böses sofort erschlagen“ und wird im Anime zu „Das Böse muss ausgemerzt werden“. Klingt zugegebenermaßen eloquenter, büßt dafür aber bedeutend an Wirkungskraft ein.
Das Bild ist im Breitbandformat 16:9 und in Ordnung, die Farben sind sehr satt, der Ton steht nur in DD 2.0 zur Verfügung.

Kazé, SPE Visual Works

Packung

Die DVD kommt in einem Digipack mit Schuber aus Karton daher. Das Cover des Schubers zieren Kenshin, Sano und Yahiko auf einem schwarzen Hintergrund, ein goldfarbener Rahmen mit einem schwarzen Muster lässt es edler und fast wie ein Gemälde wirken. Der Schuber besitzt kein FSK Logo, da die DVD eingeschweißt verkauft wird und somit das FSK Logo auf der Verpackung aufgeklebt ist. Auf der Rückseite des Schubers befinden sich drei Screenshots aus dem Film, sowie die Inhaltsangabe und wichtigsten Daten des Filmes.


Das Digipack selbst zieren Kenshin, Sano, Kaoru, Shigure und Toki, sowie im Hintergrund vor einem Vollmond Gentatsu. Der Titel steht in Weiß auf fliederfarbenen Untergrund direkt auf Kenshin, links in der Ecke ist das FSK Logo. Im Inneren befindet sich die DVD, der Hintergrund ist ein fliederfarbenes Muster auf weißem Hintergrund, die DVD ziert Kenshin auf weißem Grund.

Kazé, SPE Visual Works

Extras

Der DVD liegt ein zehnseitiges Booklet bei. Zunächst wird eine Inhaltsangabe gegeben, sowie einige sehr kurze Hintergrundinformationen zu historischen Gruppen, wie der im Anime vorkommenden Shogitai. Im Anschluss folgen mit Ganzkörperabbildungen sowie einer Szene aus dem Film die Vorstellungen der einzelnen Charaktere. Zu guter Letzt folgt auf insgesamt drei Seiten ein Interview mit dem Tonregisseur Yuuji Mitsuya, der für die Synchronisation sowohl der TV Serie als auch des Films verantwortlich war.
Auf der DVD selbst befinden sich als Extras lediglich vier Trailer zu Ikki Tousen, Gunslinger Girl, Garden of Sinners und 12 Kingdoms.

Fazit!

Obwohl der Film lediglich anderthalb Stunden dauert, ist er etwas langatmig und durch viele unnötige Wiederholungen auch noch gestreckt. Für Kenshin-Kenner birgt der Film nichts Neues und bereichert die Hauptstory auch nicht. Diejenigen, die Kenshin zum ersten Mal erleben, bekommen wenigstens kurz die wichtigsten Charaktere nahe gebracht und erhalten einen soliden, wenngleich nicht herausragenden Einstieg.

Inhalt
6
Bild
2
Ton
6
Synchronisation
6
Untertitel
2
DVD-Menü
4
Extras
4
Preis-/Leistungsverhältnis
8
Gesamt
8

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