Solty Rei (Gesamtausgabe)

Geschrieben von Anja Degenhardt
Bildcopyright: Gonzo, Nipponart

Um das Leben auf der Erdoberfläche zu erhalten, schützt die Aurora-Shell die Erde vor jeglichen äußeren Einflüssen und erhält die Atmosphäre. Als das höchste Gebäude jedoch von einem Blitz getroffen wird, geschieht eine Katastrophe, die eine Unmenge von Menschen tötet oder verstümmelt.

Inhalt

Zwölf Jahre ist das Desaster her, das seitdem der „Blast-Fall“ genannt wird. Dank modernster Resemble-Technik können die entstellten Menschen auf Ersatz für ihre verlorenen Körperteile hoffen. Für die Menschen, die seit dem tödlichen Blitz jedoch verschwunden sind, kommt jede Hilfe zu spät; so tief im Trümmerhaufen vergraben, gibt es kaum eine Chance, rechtzeitig vor dem Verdursten oder dem Schwinden des Sauerstoffs zurück an die Oberfläche zu gelangen.

Auch die Tochter von Roy Revant ist seit zwölf Jahren verschollen, trotzdem weigert er sich standhaft, an ihren Tod zu glauben. Seit Ritas Verlust ist Roy eine gefühlskalte Person, dem andere Menschen völlig egal sind. Deshalb arbeitet er als Hunter, der für Kopfgeld Verbrecher jagt und vor Wut auf die ganze Welt geht er jedes Mal zu weit und liefert die Kriminellen völlig zusammengeschlagen ab.

Eines Tages kommt es wie erwartet: Einer der Verbrecher möchte sich für die Verhaftung seines Kumpels rächen. Kurzerhand befreit er ihn aus dem Gefangenentransport und stiehlt einen der Kampfroboter der Sicherheit. Gemeinsam suchen sie nach Roy und jagen diesen quer über eine Autobahn, bis zu einer Stelle außerhalb der Stadt, wo er ihnen nicht mehr entkommen kann. Roy sieht sich wohl nicht zum ersten Mal mit so einer Situation konfrontiert und bleibt äußerlich ruhig. Allerdings kann er mit seiner Pistole kaum Schaden an dem Metallkonstrukt der Maschine anrichten. Plötzlich taucht ein Mädchen auf und stellt sich zwischen Roy und die Verbrecher im Roboter...

Details

Von Studio Gonzo produziert und ein Jahr später von Autor Noboru Kibuya und dem Zeichner Takimiya Kazutaka als Manga adaptiert, lässt sich „Solty Rei“ dem Drama-, Action-, und Science-Fiction-Genre zuordnen. Mit 24 Episoden und zwei OVAs bringt Nipponart einmal komplett die von OVA Series in Deutschland veröffentlichte Serie auf den Markt.

In dieser Welt, die sich noch immer von einer großen Katastrophe erholt, kann man nicht mehr wirklich von Dystopie reden, allerdings gibt es noch viele Missstände und die Regierung und die Menschen sind durch den Fall der Aurora erpressbar geworden. Roy Revant ist dabei die erste Hauptperson und man folgt ihm zunächst recht skeptisch durch diese Welt, die voll ist mit Themen, die etwas besser hätten ausgearbeitet werden können, wie die Zwei-Klassen-Gesellschaft oder die Mensch-Maschine-Beziehung. Zudem ähneln die Charakteren einander sehr, wenn sie die gleiche Haar- und Augenfarbe haben und einige Frisuren sehen aus wie angetackert und bewegen sich oft nicht richtig mit.

Gonzo, Nipponart

Umsetzung

Mit 16:9 für das Format und einer Tonqualität in Deutsch bei 5.1 oder in DTS und für Japanisch sogar nur für 2.0 bewegt sich die Blu-ray-Umsetzung im Standartbereich. Die Farben sind etwas verwaschen, wie sie es vermutlich schon zum DVD-Release waren und auch die Hintergründe sind nicht sehr sauber gezeichnet und wirken oft eintönig und öde. Mit CGI-Effekten kann das Studio Gonzo punkten, wenn man die recht knappen Kämpfe mag, und auch die Musik im Hintergrund ist passend gewählt und unterstützt die jeweilige Szenerie. Bei den Synchronsprechern gibt es eigentlich kaum etwas zu bemängeln, nur, wie so oft, haben Deutsche das Problem, Kinderstimmen ordentlich zu besetzen – hier hört man wieder viel zu schrille Töne. Für die Untertitel wurde eine weiße Schrift mit schwarzer Umrandung gewählt, die oft gut zu lesen ist, allerdings kann man die Originalvertonung auch völlig ohne Untertitel anschauen.

Packung

In Blu-ray-Hülle mit Wendecover kommt die Serie sicher verpackt ins Haus. Während auf dem Cover im Vordergrund der Stadt die drei Charaktere posieren, die in der Serie ihren Auftritt haben - Rose, Solty und schließlich Roy Revant –, wirbt die Rückseite mit Werbetext, fünf etwas klein geratenen Screenshots und Informationen zum Anime für „Solty Rei“.

Gonzo, Nipponart

Extras

Nipponart hat die komplette Serie auf einer Blu-ray rausgebracht und dieser ein Wendecover beigesteuert, sowie zwei Sticker in der Verpackung. Die Sticker haben nicht so ganz A5 Format und lassen sich leider nicht kleben, auch ist das Papier sehr dünn. Teilweise wurden dafür Ausschnitte aus dem Cover der DVD-Version des Animes verwendet, was für Fans nicht wirklich etwas Neues birgt. Auf der Blu-ray gibt es zwei OVAs, die genauso lang sind wie die eigentlichen Folgen und ein wenig mehr Einblick in das System der registrierten und unregistrierten Bürger liefert, außerdem eine Talkrunde, in der die japanischen Synchronsprecher der drei Hauptpersonen über ihre Charaktere, ihre Arbeit und die Welt von Solty Rei reden. Zuletzt gibt es das Gonzo Festival, bei der auch die Synchronsprecher der Nebendarsteller ein paar Einzelheiten zu ihren Charakteren erörtern, die Produzenten über die Produktion sprechen und ein wenig werben oder die Synchronsprecher der Hauptcharaktere aufzeigen, was sie mit ihrer Figur verbindet. Die Talkrunde und das Festival liefern je über zehn bis fünfzehn Minuten weitergehende Informationen zum Anime und seinen Figuren – ein wirklich schönes Extra!

Fazit!

„Solty Rei“ erfindet nicht wirklich das Rad neu. Alles hat man schon mal (besser) irgendwo anders gesehen und die Charaktere bewegen sich stereotypisch in ihrem Rahmen, ohne auszubrechen. Roy tendiert hin und wieder zu Gefühlsausbrüchen, die gar nicht zu ihm passen, Solty ist zu perfekt und Rose drängt sich etwas zu oft nervtötend in den Vordergrund. Auch die möglichen Charaktertode ändern nichts an den versagenden Sympathieträgern, vor allem wirken viele Nebenfiguren wie Bauernopfer, die sterben mussten, nur damit dem Hauptcharakter etwas klar werden kann.

Alles in allem hat der Anime seine guten Momente und die Musik ist wirklich schön, doch die wesentlichen Punkte bleiben zurück. Wer die Serie jedoch gern im Stück schauen möchte, ist bei Nipponart bestens bedient und kann bei dem Preis für 24 Folgen plus Extras getrost zuschlagen.

Inhalt
8
Bild
6
Ton
5
Synchronisation
6
Untertitel
4
DVD-Menü
6
Extras
6
Preis-/Leistungsverhältnis
2
Gesamt
2

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