Inhalt
In ferner Zukunft hat sich die Menschheit wieder einmal in einen Weltkrieg gestürzt und ihre Bestände mit technologisch hochentwickelter Kriegsmaschinerie und sinnlosen Grabenkämpfen rapide dezimiert.
Die Überlebenden dieser Kämpfe stampfen in einem beispiellosen Kraftakt die Stadt Utopia aus dem Boden. Ein Paradies, in dem Hass und Verbrechen keinen Platz haben sollen. Mit der Menschheit alleine kann das aber freilich dauerhaft nicht klappen, und so nutzen unsere Nachfahren ihre fundierten Errungenschaften der Gentechnik, um Menschen zu erschaffen, die unfähig sind, Gewalt zu zeigen und dabei deutlich ruhiger als das originale Copyrightprodukt des Allmächtigen zu sein scheinen. Diese sogenannten Bioroiden machen mittlerweile ganze achtzig Prozent der Gesamtbevölkerung aus und führen unter Leitung des Zentralcomputers Gaya die Regierung. Dabei haben sie auch ein wachendes Auge auf ihre oft nur schwer kontrollierbaren, menschlichen Mitbürger. Denen gefällt diese totale Überwachung allerdings äußerst wenig und so findet die Rebellenbewegung gegen die Bioroiden immer stärkeren Zuwachs.
Der Kopf der Organisation, die immer mehr von sich Reden macht, ist deren ebenso ehrgeiziger, wie hasserfüllter Drahtzieher A.J. Sebastian. Doch Gaya und ihre Untergebenen haben noch ein Ass im Ärmel. Für solch einen Fall hält man sich nach wie vor eine menschlich besetzte Kampfeinheit, die sogenannte E.S.W.A.T, bereit.
Dieser schwerbewaffneten Spezialtruppe gehören auch die junge Kriegerin Deunen Knute sowie ihr alter Freund und Waffenbruder Briareos an. Und ihre Dienste werden mehr als dringend gebraucht, denn der besessene Sebastian scheint mittlerweile tatsächlich einen Weg gefunden zu haben, um Gaya still zu legen und Utopia somit ein für allemal zu zerstören.
Der Kampf um die Zukunft der Menschheit beginnt...
Details
Vergleicht man diese Version aus dem Jahre 1988 direkt mit der jüngst erschienen Neuveröffentlichung fallen diverse Parallelen wie Unterschiede sofort ins Auge. Der Augenscheinlichste ist natürlich, dass sich die Achtzigerjahrerecken selbstverständlich nicht wie ihre neuzeitlichen Kollegen in einer 3D-Landschaft, sondern in klassischer Anime-Optik die Kugeln um die Ohren pfeifen lassen.
Aber auch inhaltlich sind die Unterschiede groß und nur die Eckpfeiler bleiben beiden Versionen gemein. So darf sich hier beispielsweise statt General Uranos der wahnsinnige Sebastian als Obervillain die Ehre geben, der Ältestenrat existiert hier schlicht nicht und Cyborg Briareos kommt weit menschlicher daher.
Nichtsdestotrotz bleibt Appleseed auch im Jahre 2006 kurzweiliger Stoff, der sich aber aufgrund seiner technischen Schwächen, der zu mangelhaft ausgereizten Story und dramaturgischer Mängel gerade mal in der qualitativen Mittelklasse ansiedeln kann. Aber ein Vergleich der beiden Versionen lohnt allemal und ist nicht zuletzt höchst interessant.
Umsetzung
Wer aufs Detail achtet, wird erkennen, dass das Bild relativ unscharf ist und ein stetiges Flimmern und Bildrauschen den Film durchsetzt. Angesichts des enormen Alters des Werkes war ein solches aber wohl unvermeidbar und zu erwarten. Allgemein kann man die Bildqualität, die gegebenen Umstände zugrunde gelegt, noch guten Gewissens als gut bezeichnen.
Der Zeichenstil von „Appleseed“ ist zwiespältig und offenbart sein Alter in kleineren Schwächen. Während die Hintergründe sich recht detailgenau und gut gezeichnet präsentieren, wirken die agierenden Protagonisten und ihre Animationen aus heutiger Sicht schon etwas sehr einfach und reißen in ihrem Minimalismus keinen mehr vom Hocker. Tontechnisch präsentiert sich der Streifen seiner Dekade gemäß im klassischen 2.0-Format. Die Möglichkeiten desselben berücksichtigend sind auch in dieser Hinsicht keine nennenswerten Mali feststellbar. Die deutsche Synchronisation erweist sich als durchwachsen. Kann man die Stimmenwahl als recht passabel bezeichnen, offenbaren die Sprecher in schauspielerischer Hinsicht einige Schwächen. Die Untertitel sind dabei aber gut lesbar und erfassbar.
Packung
Das Cover der Amaray-Normhülle schmücken wie auch in der Neufassung Deunen und Briareos in Angriffspose. Aus ungeklärten Gründen druckte man das Coverbild allerdings spiegelverkehrt ab, so dass sämtliche Beschriftungen auf den Uniformen rückwärts zu lesen sind.
Die Rückseite gibt klassisch gehalten Auskunft über die Daten des Silberlings und vermittelt mit Klappentext und einigen Screenshots erste Eindrücke vom enthaltenen Filmwerk.
Extras
Auf der DVD-Scheibe muss sich der Käufer mit einigen schriftlichen Charakterprofilen, sowie den obligatorischen Werbetrailern zu weiteren Produkten des Publishers Panini Video zufrieden geben. Mehr gab es leider nicht. Die DVD-Hülle offenbert ebenso gähnende Leere. Kein Booklet oder andere Beigaben fanden dort ihren Platz.
Fazit!
Appleseed kann in dieser frühen Variante aufgrund filmischer, optischer und dramaturgischer Defizite nicht mehr wirklich gegen seine zeitgenößische Alternative ankommen. Dennoch ist auch die Version mit dem würdevollen Staub an der Hutkrempe durchaus auch dieser Tage noch einen Blick Wert.
Letztlich bietet sie dem Zuschauer eine Möglichkeit, die Weiterentwicklung der Anime über die Jahrzehnte im Direktvergleich mitzuerleben. Ob man diesen Klassiker aus der Mittelklasse aber haben muss, ist stark geschmacksabhängig. Nostalgiker und Appleseed-Fans machen in jedem Falle keinen Fehler damit.
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