Aura: Koga Maryuin's Last War

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Bildcopyright: Anime International Co., Inc., Seiji Kishi, KSM

Der Schulalltag kann ein Albtraum sein – Außenseiter werden ausgegrenzt, man muss unauffällig sein, um dazuzugehören. Für den Schüler Ichiro und seine ziemlich merkwürdige Mitschülerin Ryoko, die immer in Cosplay-Kleidung zum Unterricht erscheint und seltsames Zeug von sich gibt, beginnt im ersten ersten Jahr der Oberschule eine harte Zeit, die die beiden zusammen durchstehen müssen.

Inhalt

Ichiro Sato erlebt gerade die ersten Tage seines Oberschuldaseins und da die Mittelschule für ihn die Hölle gewesen ist, versucht er, sich äußerst unauffällig zu verhalten! Das scheint ihm zu gelingen, denn von Tag zu Tag sprechen ihn mehr Klassenkameraden an, darunter auch sehr beliebte - bis er eines abends ein Buch in der Schule vergisst, schnell nochmal hinsprintet und ein mysteriöses Mädchen im Flur vorfindet, das ein seltsames Kostüm sowie einen bizarr geformten Stab trägt und irgendetwas über verzauberte Nägel von sich gibt.

 

Zuerst ist Ichiro ganz angetan von dieser rätselhaften Person, die sich selbst als Forscherin aus einer anderen Welt sieht und ihn als Diener einstellen will und von der Vorstellung sie sei wirklich nicht von dieser Welt, doch schon bald muss er Bekanntschaft mit der harten Realität machen: Das Mädchen stellt sich am nächsten Tag als Ryoko Sato heraus, Ichiros Mitschülerin, die bisher nie zum Unterricht erschienen ist und auch dorthin kommt sie kostümiert und mit andersartigen Floskeln.

 

Während Ichiros Tutor ihn bittet, ein Auge auf Ryoko zu haben, kommt das dem ehemals unauffälligen Klassenkameraden teuer zu stehen: Ryoko wird von Tag zu Tag mehr gemobbt, tut aber so als tangiere sie das nicht und Ichiro zweifelt immer mehr daran, dass Ryoko wirklich aus einer anderen Welt kommt. Bald hält er sie für einen „Dream Soldier“, der in seiner eigenen Welt lebt und nicht wahrhaben will, dass die Realität ganz anders aussieht. Er kann davon ein Lied singen, weil auch er einmal in dieser Situation gewesen ist. Als dann ein paar Klassenkameraden Ichiro mit Fotos aus seiner Vergangehneit erpressen, damit er sich von Ryoko fernhält und sich nicht mehr für sie einsetzt, droht die Lage vollkommen zu eskalieren... 

Details

Der Film behandelt unterschiedliche Tennie-Probleme wie das sogenannte „Achtklässler-Syndrom“, das sowohl der Mittelschüler-Ichiro, seine halbe Klasse und auch Ryoko heimsucht und sich dadurch äußert, dass die „Erkrankten“ sich in eine Fantasy-Welt verrannt haben und sich für auserwählte Helden oder Ähnliches halten. Für „Normalos“ sind solche Teenies meist Freaks und häufige Opfer von Mobbing, womit sich die Figuren ebenfalls auseinandersetzen müssen. Ryoko wird mit Papierschnipseln beworfen, wüst beschimpft und weiß nicht, wie sie sich wehren soll. Ichiro ist dabei hin und her gerissen. Einerseits hat er Angst, selbst wieder zum Opfer zu werden, obwohl er doch jetzt ein neues Leben unter beliebten Schülern anfangen wollte, andererseits will er Ryoko unbedingt beistehen und sich für sie einsetzen, weil er selbst einmal in dieser misslichen Lage war. Sein innerer Zwiespalt wird durch seine steigende Aggression deutlich und doch versucht er immer wieder, Ryoko zur Vernunft zu bringen. Die will partout nicht auf ihn hören, sondern verwirrt ihn lieber mit den Waffen einer Frau, zum Beispiel einem dicken Knutscher.

 

Vielleicht ist es der abstruse Plot, vielleicht die lahme Erzählweise (wenig Action, lahme Dialoge, kaum unterstreichende Musik) oder die schlechten Charaktere, aber der Film kann einfach nicht fesseln. Die Romance-Elemente sind sowas von aufgezwungen, dass man sich fast fremdschämen muss, überall wo man hinsieht, erfüllt der Film alle Charaktere-Klischees, die ein Mobbing Film braucht (die fiese Erpresser-Braut, der Schläger-Typ, beliebte Gruppen etc.) und die Hauptprotagonisten sind farblos und langweilig. Ryoko spricht nur in Rätseln in einer monotonen Stimme und man denkt sich währenddessen einfach nur, dass sie endlich wieder normal werden soll und man hofft inständig noch auf einen Plottwist, der das Ruder am Ende noch herumreißt. Ich will nicht zu viel verraten, aber die Kampf-Szene, die zu Beginn des Films zu sehen ist, ergibt wirklich erst ganz am Ende Sinn und dann bleibt der Zuschauer enttäuscht auf dem Sofa zurück.

 

Vielleicht sollte man anmerken, dass diese Rezension von einer 27-jährigen geschrieben wurde, die von dem „Achtklässler-Syndrom“ noch nie gehört hat, es unrealistisch findet und mit einem Fantasy-Film gerechnet hat, bei dessen Erwartung sie vollends enttäuscht wurde. Diese Meinung ist also vollkommen subjektiv. 

Anime International Co., Inc., Seiji Kishi, KSM

Umsetzung

Die Anime-Adaption von »Aura: Koga Maryuin’s Last War« entstand im Animationsstudio AIC A.S.T.A. (»Persona 3 the Movie: #1 Spring of Birth«, »Persona 4 the Animation«) unter der Regie von Seiji Kishi (»Angel Beats!«, »Assassination Classroom«, »Danganronpa«). Das Charakterdesign kam von Kazuaki Morita (»Arpeggio of Blue Steel«, »Assassination Classroom«, »Persona 4 the Animation«), der sich nach dem Konzept von mebae (Zeichner der Light Novel) richtete.

 

Angenehmer anzuschauen ist der Film auf jeden Fall in der Originalfassung, die deutschen Stimmen sind leider ausdruckslos und lassen die Handlung noch trister wirken. Der Ton ist in Ordnung, die Animationen sind nichts Besonderes, aber dennoch ganz hübsch anzusehen. Leider ist die Musik gar nicht im Ohr geblieben, nicht einmal das Main Theme. Damit hätte man sich vielleicht mehr Mühe geben können, das hätte dem Film vielleicht mehr Pepp gegeben.

 

Die Untertitel sind keine Dubtitel, gut lesbar und auch die Rechtschreibung stimmt, jedoch werden sie an manchen Stellen des Films etwas verspätet eingeblendet. Das stört den Bildfluss beim Zuschauen. 

Packung

Der Presseversion lag leider keine Verpackung vor. 

Extras


Der Blu-Ray liegen nur eine Bildergalerie mit einzelnen Screenshots aus dem Film sowie eine Trailershow zu einigen Naruto Shippuuden-Filmen sowie „Girls und Panzer“ und „Digimon Adventure Tri“ bei. Ob der Originalverpackung noch Extras beiliegen, wissen wir nicht, da diese uns nicht vorlag. Jedenfalls sind die Extras eine ziemlich magere Ausbeute.

Fazit!

„Aura“ beleuchtet Teenie-Probleme wie Mobbing und das Anderssein auf eine sehr ungewohnte und bizarre Weise. Mit dem „Achtklässler-Syndrom“ muss man etwas anfangen und über die seltsamen Entwicklungen in der Handlung hinwegsehen können, um den Film gut zu finden. Nur dann ist ein Kauf ratsam. Die deutsche Umsetzung ist in Ordnung, auch wenn die deutschen Stimmen nicht überzeugen können und die Extras etwas mehr hergeben könnten für den hohen Preis. 

Inhalt
8
Bild
5
Ton
2
Synchronisation
8
Untertitel
6
DVD-Menü
4
Extras
8
Preis-/Leistungsverhältnis
7
Gesamt
7

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