Inhalt
Eigentlich ist Kei und Yuris neuester Auftrag relativ simpel: Es gilt den Planeten Nolandia zu erreichen, dort die Klientin zu finden und für diese ein kleines Mädchen namens Misuni zu beschützen. Noch nicht einmal auf dem Planeten gelandet, werden die beiden bereits von eigenartigen Visionen geplagt. Kaum angekommen, erfahren sie, dass ihre Auftraggeberin ermordet wurde und Misuni spurlos verschwunden ist. In den Augen von Samara Garan, Leiterin der Sicherheitsabteilung von AJ Develop, ist die Mission des Dirty Pairs damit beendet. Sowohl sie, als auch ihre Vorgesetzten würden es am liebsten sehen, wenn das Duo so schnell wie möglich wieder verschwindet.
Ein Wunsch, der selbstverständlich nicht in Erfüllung geht. So machen sich Kei und Yuri schließlich auf in den Wald von Nolandia, dem einzig möglichen Fluchtort für Misuni. Als sie den Wald endlich erreicht haben, stürzt das Raumschiff der beiden unter mysteriösen Umständen ab. Das aber ist noch lange nicht das einzige, wirklich eigenartige in diesem Wald. Kei und Yuri entdecke das gestohlene Flugzeug, welches senkrecht gelandet wurde, was eigentlich unmöglich ist. Ebenso leiden Kei und Yuri auf einmal wieder unter Visionen und Halluzinationen, die sogar soweit gehen, dass sich beide nicht mehr vollkommen sicher sein können, was davon real ist und was nicht.
Wohl am eigenartigsten und offensichtlichsten sind jedoch die zahlreichen Kreaturen, die in diesem Wald leben. Geschöpfe, die man so noch nie gesehen hat, etwa Einhörner oder fliegende Quallen. Eine Untersuchung der Moleküle der hiesigen Arten bringt schließlich den endgültigen Beweis: diese Geschöpfe, die Pflanzen, die Tiere, ja Nolandia als Ganzes dürfte eigentlich gar nicht existieren. Sie stammen sozusagen nicht von dieser Welt.
Details
Mit „Affäre Nolandia" entfernt man sich von dem, was Dirty Pair auszeichnet, jedoch nicht zum Guten. Nicht, dass der Film schlecht wäre, doch ist er merklich schwächer als andere Abenteuer der Lovely Angels. Vor allem ist der Anime zu kurz. In 60 Minuten lässt sich die im Kern doch recht komplexe Handlung einfach nicht erzählen. Zu allem Überfluss wurde ein Großteil dieser 60 Minuten mit zwar gelungenen, aber nicht notwendigen Witzen oder Nacktszenen gespickt.
Dennoch, die Idee hinter der Handlung ist an sich recht gut und streckenweise auch wirklich dementsprechend umgesetzt, aber eben nicht die ganze Zeit. Für einige gute Ideen, einen gelungen Schritt von Science Fiction zu Mystery und einige sehr verstörende Halluzinationen muss man den Machern aber etwas Respekt zollen. Wäre derselbe Plot in einem längeren und vor allem ernsteren Film, wir hätten ein Meisterwerk vor uns. So haben wir immerhin einen zwar enttäuschenden, aber doch unterhaltenden Anime bekommen.
Umsetzung
Über 20 Jahre hat die OVA bereits auf dem Buckel, da wundert es nicht, dass das Bild eindeutige Schwächen aufweist, vor allem in Bezug auf Farben und Kontraste. In Anbetracht des Alters aber war nichts anderes zu erwarten.
Der Ton ist eine kleine Enttäuschung. Zum einen liegt neben der japanischen auch die deutsche Fassung nur in DD 2.0 vor, wobei diese zumindest was den Klang angeht dennoch überzeugt, zum anderen wirkt die Akustik der japanischen Version zu gedämpft und überzeugt nicht wirklich.
Das größte Problem ist die deutsche Synchronfassung. Zwar haben sich die Sprecherinnen von Kei und Yuri gegenüber ihren bisherigen Einsätzen doch hörbar gesteigert und mit Misuni ist sogar eine Figur ausnahmsweise wirklich passend besetzt, doch sind die Nebencharaktere diesmal einfach schrecklich. Man fragt sich, ob sich hier über den Zuschauer lustig gemacht wird. Die meisten Randfiguren erreichen nicht einmal das Niveau einer Fansynchronisation.
Die gelben Untertitel, deren Text den gesprochenen Dialogen öfters überlegen ist, kommen mit relativ gutem Timing daher und sind jederzeit gut sichtbar.
Packung
Die Vorderseite des weißen Amaray-Case zeigt uns Kei und Yuri auf einem Flugzeug sitzend.
Die Rückseite hat einen größtenteils schwarzen Hintergrund, auf welchem wir sieben Screenshots sowie eine recht ausführliche Beschreibung von Dirty Pair im Allgemeinen sowie dem Film im Speziellen erhalten. Auf weißem Grund wurden weitere allgemeine Informationen wie Altersfreigabe, Sprachfassungen, Untertitel, Laufzeit und Bonusmaterial gesammelt.
Öffnet man schließlich das weiße Amaray-Case, findet man im Inneren eine WWWA-ID-Card.
Extras
Die Extras sind ebenfalls ein kleiner Schwachpunkt. Es gibt zahlreiche Informationen über den Anime, die Sprecher und die Crew, den zweiten Teil eines nur in Textform vorhandenen Interviews mit Haruka Takachiho (Teil 1 war auf der DVD zu Dirty Pair – Verschwörung um Flug 005), eine Bildergalerie sowie Trailer zu anderen bei Anime House erschienenen Anime.
Ein Booklett gibt es nicht, dafür aber die erwähnte WWWA-ID-Card.
Fazit!
Dirty Pair – Affäre Nolandia ist keineswegs schlecht. Aber ein würdiger Vertreter der Reihe ist der Anime nicht, was vor allem an der eigenwilligen Erzählweise, Humor in Situationen wo er nicht angebracht ist, eine einzelne Szene, die fast den gesamten Plot erklärt, liegt. Außerdem ist die Laufzeit zu gering. Auch auf technischer Ebene überzeugt die DVD nicht wirklich. Fans von Dirty Pair greifen natürlich dennoch zu, wer mit den Charakteren aber noch nicht vertraut ist und einmal reinschnuppern will, sollte dies mit einem ihrer anderen Abenteuer tun. Das Beste ist Affäre Nolandia bestimmt nicht.
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