Emma - Eine Viktorianische Liebe Vol. 1

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Bildcopyright: Studio Pierrot, Alive, Kei Fukura, Naofumi Morishita,Takashi Watabe,Tetsuo Gensho,Yoshiko Nakayama, Tokyopop

Tokyopop bringt uns mit "Emma – eine viktorianische Liebe Vol.1" in eine nicht allzu ferne Vergangenheit. In eine Zeit, in der nicht nur viele - mal mehr, mal weniger - ungewöhnliche Dinge geschahen, sondern auch - wie sollte es anders sein - der Grundstein für eine junge Liebe gelegt wurde.

Inhalt

England, Ende des 19. Jahrhunderts. Es ist eine Zeit, in der Werte wie Tradition, Familie oder der Stand in der Gesellschaft noch eine große Rolle spielen. Auch die Zeit, in der William Jones, Sohn einer angesehenen Kaufmannsfamilie, lebt. Eines Tages, relativ spontan, besucht er seine Gouvernante aus Kindheitstagen. Dabei trifft nicht nur die Eingangstür seinen Kopf, sondern er auch auf ein junges Hausmädchen namens Emma. Schon als er sie das erste Mal sieht, erkennt er, dass sie etwas Besonderes ist. Er kann sie einfach nicht mehr vergessen und tut alles, um sie, wenn auch manchmal nur für einen kurzen Augenblick, wiederzusehen. War es Liebe auf den ersten Blick?

Während dem jungen William die Gedanken an Emma keine Ruhe lassen, ist sein Vater der Ansicht, dass der Junge sich endlich seiner Stellung bewusst werden soll. William hat also keine allzu große Wahl und besucht einen Ball. Auf diesem begegnet er Eleanor Campbell, einem Mädchen aus gutem Hause. Selbstverständlich zeigt er sich von seiner charmantesten Seite, was zur Folge hat, dass die junge Dame sich für ihn ähnlich begeistert, wie er es für Emma tut. Letzterer will er unbedingt einen Schirm schenken, obwohl sie von ihm bereits ein Geschenk bekommen hat. In einem Laden trifft er schließlich erneut auf Eleanor, welche selbst ebenfalls einen neuen Schirm benötigt. Sie konfrontiert ihn mit der Frage, welchen er denn nehmen sollte, wenn er eine junge Frau beschenken will – das Missverständnis ist vorprogrammiert.

Details

Da erfreut Tokyopop uns mit einer Serie, wie man sie heutzutage kaum erwartet. Emma ist ruhig, angenehm und einfach schön anzusehen. Wer spektakuläre Action erwartet, ist hier genauso falsch wie jene, deren Bild einer Liebesgeschichte vorwiegend großbusige Frauen, feminine Jungs und jede Menge nackte Haut beinhaltet. Emma schafft es auch ohne all diesen klischeehaften Elementen, bestens zu funktionieren. Durch die streckenweise etwas belanglosen, aber dennoch interessanten oder amüsanten Geschehnisse, das ungewohnt simple Charakterdesign und eine realitätsnahe Umgebung, die den Zuseher auch tatsächlich glauben lässt, dass diese Geschichte im England des späten 19. Jahrhunderts spielt, bewahrt sich Emma einen gewissen Realismus, wie er in Anime nur noch selten zu finden ist. Der eine oder andere Zuseher wird sich beim Sehen von Emma vielleicht an einige Klassiker erinnert fühlen. Auch dies sollte man der Serie anrechnen. Sie verfügt über dieses gewisse Flair, welche einst so viele Serien hatten und obwohl Emma ziemlich aktuell ist, könnte man fast nostalgisch werden.

Studio Pierrot, Alive, Kei Fukura, Naofumi Morishita,Takashi Watabe,Tetsuo Gensho,Yoshiko Nakayama, Tokyopop

Umsetzung

Wie bereits erwähnt wurde, ist Emma eine sehr junge Serie. Dementsprechend überzeugend ist das Bild. Zugegeben, die Farben könnten an einigen Stellen satter und die Kontraste deutlicher sein, allerdings muss man sich fragen, ob diese scheinbaren Schwächen nicht vielleicht sogar beabsichtigt sind.
Die deutsche Synchronfassung ist sehr gelungen, besonders Mark Seidenberg in der Rolle des William Jones weiß zu überzeugen. Auch Simona Pahl als die schüchterne Emma leistet ausgezeichnete Arbeit, klingt jedoch ein bisschen zu jung. Hinter den japanischen Synchronsprechern muss aber auch sie sich nicht verstecken. Die japanische Fassung überzeugt wie gewohnt, wirkt mitunter aber fast zu routiniert. Gerade die deutschen Sprecher der Hauptfiguren wirken, als hätten sie einfach mehr Spaß daran, sich in ihre Figuren hineinzuleben.
Der Ton ist leider eine ziemliche Enttäuschung. Sowohl die deutsche als auch die japanische Version sind einzig und allein in DD 2.0 vorhanden, eine dritte oder gar vierte Tonspur in besserer Qualität, wie man es von anderen DVDs kennt, ist nicht gegeben.

Studio Pierrot, Alive, Kei Fukura, Naofumi Morishita,Takashi Watabe,Tetsuo Gensho,Yoshiko Nakayama, Tokyopop

Packung

Auf der Vorderseite ziert Emma das Amaray-Case. Dem Käufer entgegenblickend steht sie vor einigen, teils von Nebel verhüllten Bauten Englands. Über ihr prangt in großen Lettern der „Emma"-Schriftzug sowie direkt darunter der kleiner dargestellte Untertitel „Eine viktorianische Liebe". Das Bild als solches fällt sehr dezent aus, keinerlei grelle, hervorstechende oder dominante Farben. Sowohl der Titel als auch die Volumeangabe und der Tokyopop-Balken sind großzügig, auf fast schon kitschige Art verziert. Diese Verzierung finden wir auch auf der Rückseite wieder. Hier gibt es außerdem, neben den üblichen Informationen (Altersfreigabe, technische Daten, Bonusmaterial) kurze Beschreibungen der drei Episoden, wobei es aus jeder Folge auch einen Screenshot gibt.

Studio Pierrot, Alive, Kei Fukura, Naofumi Morishita,Takashi Watabe,Tetsuo Gensho,Yoshiko Nakayama, Tokyopop

Extras

Öffnet man die Hülle, entdeckt man noch Angaben über Besetzung und Staff. Ein Booklet oder sonstige Beilagen sind nicht vorhanden.

Fazit!

Ein guter Anfang für eine wunderschöne Serie. "Emma – Eine viktorianische Liebe" sei jedem Freund von Romantik ans Herz gelegt, vor allem jenen, die nicht nur mit Klischees über die Beziehungen japanischer Jugendlicher konfrontiert werden wollen. Bedauerlicherweise haben es nur drei Episoden auf den Silberling geschafft. Das gute Bild und die exzellente Synchro sind zumindest ein kleiner Trost. Grundlegend sei gesagt – nicht blind zugreifen, denn man bekommt nicht allzu viel für sein Geld, außer eben eine wunderschöne Geschichte. Wenn man aber an dieser Gefallen findet, dann kann man mit Emma nicht viel falsch machen.

Inhalt
3
Bild
3
Ton
2
Synchronisation
2
Untertitel
5
DVD-Menü
5
Extras
8
Preis-/Leistungsverhältnis
6
Gesamt
6

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