Kizumonogatari I – Tekketsu-hen (Blu-ray)

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Bildcopyright: peppermint anime gmbh, NISIOISIN/KODANSHA, ANIPLEX, SHAFT

Eigentlich scheut Koyomi den Kontakt mit anderen, so gut er kann, doch als ihm eine seiner Mitschülerinnen über den Weg läuft, verändert sich sein ganzes Leben auf drastische Weise. Auf einmal steht er vor einer Entscheidung über Leben und Tod und verliert dabei seine Fähigkeit, zu sterben.

Inhalt

Alles begann am 25. März. Koyomi schlendert während seiner Frühjahrsferien ein wenig umher und begegnet einer jungen Dame, die er schon einmal gesehen hat: Tsubasa Hanekawa. Ein Wink des Schicksals verschafft dem jungen Mann einen Windstoß, der Kleidung freilegt, die er normalerweise nicht zu Gesicht bekommen sollte. Auch wenn beide ein wenig peinlich berührt sind, versucht Tsubasa trotz allem das Gespräch mit Koyomi aufzunehmen, der sich ansonsten meist von anderen Menschen distanziert.
Er ist der festen Meinung, dass ihm andere ein wenig seiner Stabilität nehmen, denn immerhin leidet man mit Freunden, wenn sie einem wichtig sind. Haben diese jedoch Glück oder freuen sich über etwas, wird man leicht neidisch und empfindet dadurch wieder sehr negativ.

Doch Tsubasa lässt sich von ihm nicht abschrecken und spricht stattdessen über ein anderes Thema, das momentan die Runde macht. Eine Vampir-Dame soll auf den Straßen ihrer Stadt ihr Unwesen treiben. Sie soll langes, blondes Haar haben und wunderschön sein. Koyomi glaubt jedoch nicht an solche übernatürlichen Wesen.
Einige Zeit später schnappt sich Tsubasa das Handy des jungen Mannes und speichert ihre Nummer darin. Für sie steht fest, dass er nun doch leider eine Freundin gemacht hat und lässt ihn verdutzt zurück.

Am gleichen Abend schafft es Koyomi nicht, Tsubasa aus seinen Gedanken zu vertreiben und erst recht nicht ihre Kleiderwahl. Also bleibt dem jungen gesunden Mann nur, sich mitten in der Nacht noch ein Heftchen zu holen, um seiner Seele und seinem Körper Frieden zu bringen. Auf dem Weg nach Hause wird er jedoch von etwas angezogen. Er folgt einer Blutspur in die U-Bahn und trifft dort auf die Vampir-Dame, die jedoch weit davon entfernt ist, angsteinflößend zu sein. Ihre Gliedmaßen wurden ihr brutal abgetrennt und sie scheint zu verbluten. Sie fleht Koyomi um sein Blut an, jedoch müsste er ihr all sein Blut geben, um sich zu erholen...

Details

Mit „Kizumonogatari“ erscheint im deutschsprachigen Raum der zweite Anime der „Monogatari“-Serie. Peppermint Anime brachte zuvor „Bakemonogatari“ auf den Markt, welche chronologisch nach Veröffentlichungsdatum in Japan die erste Serie zur Novel-Reihe war. Zwischen der japanischen Erscheinung von „Bakemonogatari“ und „Kizumonogatari“ liegen sieben Jahre und einige Serien und TV-Specials. Trotz allem ist diese Filmreihe - chronologisch der Geschichte folgend - eigentlich der Anfang.

Wieder einmal beweist Studio Shaft, dass sie etwas besonderes schaffen können, denn der Stil ist alles andere als gewohnt. Selbst wenn man „Bakemonogatari“ und seinen ungewöhnlichen Stil bereits kennt, merkt man wieder, wie viel Eigenheit hier herrscht. Es gibt weniger innerer Monolog, dafür mehr Bewegung, alles untermalt mit vielen verschiedenen Stilmitteln, die verwirrend wirken können, wenn man es nicht gewohnt ist. Der Film zwingt den Zuschauer, aufmerksam zu bleiben, denn wer zu viel vom Gesehenen im Kopf überdenkt, wird wahrscheinlich bereits mit der nächsten Szene überfordert werden. Daher gilt: Wer Interesse an den Filmen hat, sollte sich vielleicht erst einmal einen Trailer ansehen. Wem all das zusagt, der bekommt hier ein Werk, welches seinesgleichen sucht.

peppermint anime gmbh, NISIOISIN/KODANSHA, ANIPLEX, SHAFT

Umsetzung

Häufige Szenenwechsel und mindestens genauso häufige Stilwechsel machen „Kizumonogatari“ zu einer Filmreihe, die gerade anfangs ein wenig schwer zu verdauen ist. Lässt man sich jedoch darauf ein und denkt beim ersten Ansehen nicht all zu viel darüber nach, wird man überrascht, wie gut alles letztlich zusammenpasst. Es ist erstaunlich, wie Studio Shaft es erneut ermöglicht hat, ein Werk zu schaffen, dass gleichzeitig so wirr und passend ist.
Die Bildqualität der Blu-ray unterstreicht das Ganze und gibt dem Zuschauer die Möglichkeit, vollkommen in Koyomis Welt zu versinken, ohne von irgendwelchen Bildfehlern abgelenkt zu werden.
Tontechnisch stehen zwei Tonspuren zur Auswahl: Deutsch und Japanisch. Beide sind in klanglich raumfüllenden DTS-HD MA 5.1 vorhanden und bieten einen sehr klaren Surround-Sound. Die Synchronsprecher sind sehr gut gewählt, auch wenn es gerade im ersten Film nicht viele Sprecher gibt. Sie unterstreichen die Handlung sehr glaubhaft und meistern es derart, dass man sich in ihr verlieren kann. Wer lieber das japanische Original hört, kann natürlich auf deutsche Untertitel zugreifen.

Packung

Bei der Verpackung hat man sich optisch am japanischen Original, bei der Umsetzung an „Bakemonogatari“ gehalten. Das Cover des dünnen Papp-Schubers zeigt die junge Kiss-shot Acerola-orion Heart-under-blade. Es wurde ein leichter 3D Effekt erzeugt und glücklicherweise ein FSK Sticker verwendet. Die Rückseite gibt neben einem passenden Rückentext recht viele Screenshots und technische und rechtliche Details wieder.
Schiebt man die Hülle leicht mit einem Finger oben oder unten aus dem Schuber, überrascht erst einmal die schwarze Blu-ray-Hülle. Kanten und Verschluss sind sauber verarbeitet und dürften keine Probleme verursachen. Hier gibt es eine „einfache Strichzeichnung“ des kleinen Vampirs zu sehen, auch wenn man hier das FSK-16 Logo aufdrucken musste. Die Rückseite des Covers kann als Wende-Cover verwendet werden, zeigt jedoch die Rolltreppenlandschaft der U-Bahn.

peppermint anime gmbh, NISIOISIN/KODANSHA, ANIPLEX, SHAFT

Extras

Boni gibt es zwar in der Hülle direkt keine zu sehen, dafür befindet sich etwas Besonderes auf der Blu-ray. Etwas, das leider bei vielen deutschsprachigen Umsetzungen weggelassen wird: Einen Audiokommentar.

Wählt man diesen an, so wird der Film erneut abgespielt, jedoch wird die Audiospur dieses Mal stark mit dem Audiokommentar überspielt. Hier sprechen die Synchronsprecher von Kiss-shot Acerola-orion Heart-under-blade und Meme Oshino ein wenig über den Film und erklären noch einmal die chronologische Reihenfolge der unterschiedlichen Ableger der „Monogatari“ Reihe – natürlich alles in ihrer jeweiligen Rolle. Somit kann man den ganzen Film noch einmal mit ihren Kommentaren verfolgen.
Sprachausgabe ist dabei jedoch nur in Japanisch mit deutschen Untertiteln vorhanden. Trotzdem sollten diejenigen, die weniger Erfahrung mit Untertiteln haben, ebenfalls einmal einen Blick riskieren.

Fazit!

„Kizumonogatari“ bietet inhaltlich den Anfang von allem, womit man in der „Monogatari“ Reihe konfrontiert wird und leitet somit einen guten Einstieg ein, sollte man noch keine Erfahrungen damit gemacht haben. Trotz allem ist potenziellen Zuschauern hier Vorsicht geboten, denn obwohl die komplette Reihe sehr außergewöhnlich ist, ist sie genau deswegen sicherlich nicht jedermanns Sache. Die Stile wechseln rapide und man muss etwas konzentrierter an den Anime herangehen, wenn man wirklich alles sehen und verstehen möchte. Ist all dies gegeben, so sieht man hier ein Werk, das einzigartig ist und den Zuschauer in seinen Bann zieht.

Inhalt
2
Bild
2
Ton
2
Synchronisation
2
Untertitel
2
DVD-Menü
4
Extras
5
Preis-/Leistungsverhältnis
3
Gesamt
3

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