Inhalt
The voices of a distant star
Mikako und Noboru sind gute Freunde. Bereits als sie kleine Kinder waren, kamen sie schon super miteinander klar und das bleibt auch in der Mittelschule so. Sie möchten gern zusammen auf die gleiche Schule gehen und auch in den gleichen Club. Zu dieser Zeit ist die Raumfahrt auf dem Vormarsch. Jedoch wurden wir Menschen auf dem Mars angegriffen und haben von der dortigen Lebensform gelernt. Nun verfolgen wir sie mit ihrer Technik, um uns sicher zu fühlen. Für Noboru ist das alles sehr weit weg und beinahe nicht von Belang. Er lebt sein Leben auf der Erde und dies ist die Grenze seiner Vorstellungskraft. Mikako hingegen ist eines klar, irgendwann wird sie in einem Raumschiff sitzen und dort oben mit den anderen kämpfen. Dass dieser Tag jedoch bereits in der Mittelschule kommen soll, ist beiden nicht klar und so müssen sie sich trennen. Zwar bleiben die beiden Freunde, die erst jetzt wirklich registrieren, wie sehr sie einander eigentlich lieben, per Handy in Kontakt, doch eine SMS braucht schon mehrere Tage oder Monate über diese Entfernung und als Mikako dann dank gefährlichen Kämpfen an den äußeren Rand des Sonnensystems kommt, sollen zwischen den Nachrichten Jahre vergehen…
5 centimeters per second
Takaki muss dank der Arbeit seines Vaters öfter einmal umziehen. So verschlägt es ihn und seine Familie dieses Mal nach Tokyo und er wechselt an eine dortige Grundschule. Wenige Wochen später kommt noch eine Neue aus den gleichen Gründen in seine Klasse – Akari. Beide sind nicht besonders gut in Sport und so treffen sie sich öfter in der Bibliothek. Ihre Gemeinsamkeiten bringen schon bald eine tiefe Freundschaft hervor, in der man sich alles anvertraut. Als Akari erneut fortziehen muss, bricht für die Beiden eine kleine Welt auseinander. Es vergeht ein halbes Jahr und Takaki ist noch immer nicht wirklich über sie hinweg. Da erreicht ihn ein Brief seiner ehemaligen Mitschülerin. Froh darüber endlich wieder Kontakt mit ihr zu haben und sich austauschen zu können, hält der Briefkontakt an, bis eines Tages auch Takaki wegziehen muss. Sein neuer Wohnort liegt noch weiter von Akaris entfernt und so entschließt er, sie zumindest noch einmal vorher zu besuchen. Eines regnerischen Tages macht er sich nach der Schule auf, um Akari zu besuchen, doch der Regen wandelt sich allzu schnell in Schnee, der seine Reise behindern soll. Erst jetzt wird ihm langsam aber sicher klar, wie weit sein Gefühl für dieses Mädchen reicht, das sein ganzes Leben prägen soll.
Details
Der Kurzfilm „The voices of a distant star“ wurde von Makoto Shinkai quasi in Eigenproduktion und allein produziert. Mit ihm gewann er viele Preise und gewann an Ansehen und Ruhm. Das ging so weit, dass er seinen Job bei einer Spieleentwicklungsfirma aufgab, um Anime zu produzieren. Erfolgreich, wie sich herausstellen sollte. Auch sein drittes Werk „5 centimeter per second“ wurde berühmt und ging auch weit über Ländergrenzen hinaus. Dieser Film sollte eigentlich aus drei Kurzfilmen bestehen, die er zwar auch produziert hat, die jedoch auch miteinander zusammenhängen, da sie verschiedene Abschnitte im Leben der drei Hauptfiguren wiedergeben. Dabei ist sehr interessant, dass im ersten und im dritten Teil vor allem Takakis und auch ein wenig Akaris Gefühlswelt im Vordergrund steht, während diese Rolle von der Schülerin Kaname im zweiten Teil komplett übernommen wird.
Besonders berühmt ist Makoto Shinkai für seine klaren, einfachen Geschichten und die imposanten, realistischen und beinahe perfektionistischen Hintergrundbildern. Gerade in letzterem Film kommen diese unglaublich beeindruckend zum Vorschein.
Umsetzung
„The voices of a distant star“ sieht etwas amateurhaft aus, gerade was die Charakterzeichnungen betrifft. Wenn wir nun aber davon ausgehen, dass ein ehemaliger Spieleentwickler diesen Film ganz allein produziert hat, wird einem vielleicht einleuchten, warum das so ist. Jedoch sieht man schon hier das große Potential in der Geschichte und auch teilweise schon sehr ausgeprägt in Hintergründen. Das Bild ist störungsfrei und schön anzusehen, auch die Synchronsprecher wurden gut ausgewählt und machten ihre Arbeit einwandfrei.
Die Umsetzung von „5 centimeters per second“ hingegen ist da schon ein höherer Standard. Das Charakterdesign ist zwar nach wie vor Geschmackssache, jedoch ist die Qualität um einiges höher. Die Umgebungen sind noch farbenreicher und überwältigender und das Bild in der schönsten Umsetzung, die man sich wünschen kann. Auch hier wurden die deutschen und japanischen Synchronsprecher gut gewählt und leisten gute Arbeit. Dieses Werk ist definitiv ein Meisterstück. Man merkt Maktoto Shinkais Perfektionismus in beinahe jedem Bild. Der Ton ist auf beiden DVDs in Japanisch und Deutsch DD 2.0 abrufbar. Untertitel sind in Deutsch vorhanden. Sie sind im gewohnten Gelb, haben eine angenehme Geschwindigkeit und Größe, sind fehlerlos und glücklicherweise keine Dubtitel.
Packung
Die Doppel-DVD Hülle wird von einem dünnen Schuber umhüllt. Auf ihm ist auf der einen Seite das Cover von „5 centimeters per second“ auf der anderen Seite das von „The voices of a distant star“ zu sehen. Somit hat man hier weder Rückentext, noch Screenshots oder irgendwelchen anderen Text. Gelöst wurde das jedoch dadurch, dass es ein Inlay in der Plastikverpackung gibt. Nimmt man nun also den Inhalt aus dem Schuber, hat man erneut zwei große Bilder zu beiden Filmen auf den beiden verschiedenen Seiten der Hülle vor sich. Klappt man diese nun auf, befindet sich auf der linken Seite ein Fach für das Booklet, auf der rechten Seite die beiden DVDs – sicher angebracht. Auch hier hat man auf jeweils einer Seite ein Bild zu einem der beiden Filme.
Extras
Extras sind einige vorhanden, vor allem auf den DVDs. Nicht digital ist jedoch auch noch ein Booklet mit 22 Seiten dabei. Klingt nun vielleicht nicht nach viel, doch durch die sehr kleine Schrift findet man hier einiges zu lesen, es gibt unzählige Screenshots von der Entstehung des Filmes, vom Film selbst, vom Storyboard und Fotos vom Lokationhunting. Außerdem bekommt man sehr viel von Makoto Shinkai selbst zu lesen, der über die Entstehung des Anime genauestens berichtet, eine Kurzgeschichte zum Besten gibt, die beinahe anstatt diesem Film gemacht worden wäre und noch unzählige andere Informationen zu den beteiligten Personen und Hintergründen sowie Gedanken und der Produktion. Mehr als gelungen.
Auch auf den DVDs finden sich jede Menge Boni. Bei „The voices of a distant star“ sind es der Kurzfilm „She and her cat“ und ein Interview mit Makoto Shinkai. Der Kurzfilm handelt von einer Frau, die eines Tages eine Katze bei sich aufnimmt. Die Geschichte erzählt ihr Zusammenleben aus der Sicht des Katers. Der Film gewann viele Preise. Das circa acht Minuten lange Interview erzählt, wie der Schöpfer zu seiner Arbeit kam und wie er diesen Film produziert hat, was er dabei dachte und wie schwer es war. Auf „5 centimeters per second“ findet man viele, teilweise sehr lange Interviews mit Synchronsprechern und Makoto Shinkai, die allesamt sehr interessant sind. Außerdem sieht man einen Photo-Movie, der das Lokation-Hunting und die Produktion zeigt. Dieser ist natürlich, wie der Kurzfilm der ersten DVD und die Interviews, deutsch untertitelt.
Fazit!
Diese Box ist mit Abstand eine der emotionalsten und detailliertesten auf dem deutschen Anime-Markt. Die Geschichten sind zwar sehr unterschiedlich, ebenso wie die Umsetzung auch, doch die Themen sind einfach und jeder kann sich leicht in die Personen hineinversetzen. Dabei geht es um das Erwachsenwerden, um Entfernungen und um Trennungen. Geschichten, die jeder aus dem wahren Leben kennt und oft daran denkt. Makoto Shinkai hat es geschafft diese simplen Themen zu einem großen Meisterwerk zu formen und damit zwei Werke zu schaffen, die in den Herzen seiner Zuschauer noch lange nachwirken werden.
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