Inhalt
Kazuya Maeda ist ein vollkommener Durchschnittstyp. Er fällt nicht besonders auf, hat eigentlich keine richtigen Hobbies, keine Freundin und selbst seine Sommerferien waren in seinen Augen wirklich langweilig. Am letzten Abend vor dem neuen Schuljahr an der Kouga-Oberschule passiert jedoch etwas, das sein Leben verändern soll.
Er bekommt von seinem Vater eine alte digitale Spiegelreflex-Kamera geschenkt und merkt, dass diese ihn irgendwie verändern wird. Er weiß nicht wieso, doch am nächsten Tag kann er sich nicht von ihr trennen und nimmt sie mit zur Schule, selbst wenn seine kleine Schwester Kanon ein wenig eifersüchtig auf das Geschenk ist. Auf dem Weg zur Schule trifft er auf Haruka – nicht nur eines der beliebtesten Mädchen der Schule, sondern außerdem seine Sandkastenfreundin, die sehr interessiert an seinem neuen Hobby zu sein scheint. Auch andere Mädchen scheinen nun mehr auf ihn aufmerksam zu werden. Sei es die Freundin seiner kleinen Schwester, die der neue Star der rhythmischen Sportgymnastik ist oder die gestrenge Schulsprecherin. Sie alle sind auf magische Weise plötzlich mit ihm verbunden. Doch nicht nur sie.
Ein gewisser Schüler beobachtet ihn in letzter Zeit sehr genau. Sein Name ist Hiromichi und er ist seines Zeichens Club-Chef des Fotografie-Clubs. Dieser hat es sich mit seinen bisherigen vier Mitgliedern zum Ziel gesetzt, die Blüte der jungen Damen auf Fotos zu bannen – und damit sind nicht immer die züchtigen Fotos gemeint, zu denen sie die Erlaubnis bekommen würden. Durch einen Vorhang von diesem Club getrennt, liegt jedoch der Foto-Club, dessen Mitglieder nur weiblich sind und die sich wohl schlicht der Kunst des Fotografierens gewidmet haben. Auch dieser Club würde sich sehr über das neue Mitglied freuen. Wo soll Kazuya letztlich einsteigen?
Details
„Photo Kano“ basiert auf einer bekannten Dating-Sim, die ebenfalls eine Manga-Umsetzung bekam. Nun, mit der Serie, versucht man den Weg der Dating-Simulation zu gehen. Anders als viele andere Anime-Umsetzungen, die sich dabei auf eine „Haupt-Story-Line“, also einen Charakter beschränken, setzt diese Serie nach der vierten Episode einen wichtigen Schnitt. Bis Episode vier bekommt man vor allem erst einmal die Welt und die Figuren rings um Kazuya vorgestellt. Man kann sich an alles gewöhnen, bevor auf einmal „eine der vielen möglichen Realitäten“ aufgegriffen wird. Das bedeutet, ab diesem Moment wird für jede Kandidatin und deren Weg eine eigene „Realität“ geschaffen, in der unser Protagonist nur noch Augen für sie hat. Man kann sich demnach hier, wie in einem Spiel, seine Lieblings-Dame aussuchen. In der ersten Volume wird nach der Einleitung nur noch der Weg von Haruka behandelt.
Umsetzung
Während man oftmals nicht ganz so viel Liebe in Anime-Umsetzungen von Dating-Sims steckt, ist „Photo Kano“ ganz eindeutig viel zuteil geworden. Studio Madhouse, unter anderem bekannt für Serien wie „The irregular at magic high school“, „Chobits“ oder „Paradise Kiss“, hat sich hier wieder jede Menge Mühe gegeben. Das fällt besonders bei sehr schnellen Szenen auf oder gerade, wenn man aus Kazuyas Sicht sein Motiv durch den Sucher betrachten darf, während er sich um sie herum bewegt.
Vorteilhaft ist dabei die gute Bildqualität, die sich nicht vor anderen Serien verstecken muss. Die Farben sind sehr klar und wirken natürlich. Das hat den Vorteil, dass man sich noch einfacher in die Welt einfinden kann.
Die Synchronsprecher machen einen guten Job und so darf man sich neben der sehr guten japanischen Sprachausgabe gern die deutschsprachige zu Gemüte führen. Beide Tonspuren gibt es in einem klanglich sehr sauberen DTS HD MA 2.0 Format zu hören.
Wer trotzdem nicht auf die originalen Stimmen verzichten möchte, der kann sich die japanische Sprache natürlich deutsch untertiteln lassen. Diese sind, wie von Kazé gewohnt, gelb mit schwarzen Konturen und so auf jedem Hintergrund gut zu lesen. Schriftgröße und Timing sind sehr angenehm und so sollten sie auch für ungeübtere Leser durchaus einen Versuch wert sein.
Packung
„Photo Kano“ präsentiert sich im schicken Mediabook. Das heißt, dass die Blu-ray Verpackung von außen wie ein kleines Hardcover-Buch aussieht. Auf dem Cover sind vier der jungen Damen zu sehen, die für Kazuya eine größere Rolle spielen könnten. Die Rückseite zeigt auf einem Infoblatt ein paar Screenshots, einen kurzen Text zur Serie, technische und rechtliche Details und die Episoden-Namen, der auf der Scheibe befindlichen Folgen. Dieses ist durch einen einfachen Kleber befestigt worden, der sich rückstandslos ablösen lässt. Somit ist die Hülle – bis auf den Schriftzug – eigentlich textfrei. Das FSK-Logo ist lediglich ein Sticker, der sich ablösen lässt.
Klappt man die Hülle auf, sieht man zuallererst das, was dem Mediabook seinen Namen gibt, nämlich das innen befestigte Booklet. Auf der rechten Seite ist, fest in Plastik gefasst, die Blu-ray zu finden.
Extras
Als Extra gibt es das umfangreiche Booklet. Das Büchlein schafft es auf zweiundvierzig Seiten. Den Anfang macht eine Episodenübersicht, wobei jede Folge eine Doppelseite mit einer Beschreibung, einigen Bildern und einem „Highlight“ bekommen hat. Danach folgen eine ganze Menge Charakterbeschreibungen, bei denen die Konzeptzeichnungen nicht fehlen dürfen. Die nächsten Seiten sind gefüllt mit Umgebungs-Artworks und zwei Illustrationen. Den Schluss bildet die Übersetzung des Songs aus der Serie und eine schriftliche „Vorschau“ der Episoden.
Fazit!
„Photo Kano“ ist eine Serie, die auf einer Dating-Simulation für eher männliches Publikum basiert. Aus diesem Grund darf auf der einen Seite natürlich jede Menge Fanservice nicht fehlen, auf der anderen Seite kann sich so logischerweise keine besonders große Story aufbauen. Während man in der ersten Volume insbesondere mit der Welt rund um den Protagonisten vertraut gemacht wird und seine erste Liebes-Kandidatin ihre Gefühle zum Ausdruck bringt, wird in den folgenden Volumes wahrscheinlich sehr viel mehr der anderen Mädchen zu sehen sein. Jede der Damen hat dabei – wie in einem Spiel– einen anderen Charakter und eine andere Last auf ihren Schultern, die man mal schneller, mal langsamer kennen lernt.
Von der Umsetzung lässt sich eigentlich nicht meckern. Sowohl Studio Madhouse als auch Kazé haben wieder einmal überzeugende Arbeit geleistet und das beiliegende Booklet schindet Eindruck.
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