Inhalt
Er scheint ein sorgloser Sunnyboy mit Schmalztolle zu sein, der den Frauen gegenüber smart und gentlemanlike auftritt. Doch auf der Rennstrecke entwickelt der Draufgänger JP Kräfte, die ihn zu einem ernstzunehmenden Rennfahrer machen. Im Yellowline-Rennen kann er jedoch nicht wirklich punkten. Er beendet den Vorentscheid zum alle fünf Jahre stattfindenden Redline gegen die knallharte Rennfahrerin Sonoshee mit einem gewaltigen Crash auf der Zielgeraden und verliert.
JPs Niederlage wurde jedoch durch bewusste Sabotage seines Rennwagens hervorgerufen, denn sein Mechaniker und Freund Frisbee, der mit einigen Mafiosi die Wetten manipuliert, muss nur dafür sorgen, dass er im letzten Moment verliert.
Das Glück scheint dem geknickten JP aber hold zu sein, und so kommt es, dass noch während er sich von seinem Unfall erholt und seinen Anteil am zweifelhaft erwirtschafteten Gewinn in Empfang nimmt, in den Nachrichten darüber berichtet wird, dass das diesjährige Redline auf dem militarisierten Cyborg-Planeten Roboworld stattfindet, was einige schon dafür qualifizierte Fahrer zum Rücktritt von ihrer Teilnahme veranlasst. Jeder, der nur halbwegs bei Verstand ist und an seinem Leben hängt, meidet diesen großräumig, außer JP, der zum Rennen doch noch zugelassen wird.
Auf einem nahegelegenen Mond von Roboworld bereiten er und die übrigen abgedrehten Rennfahrer verschiedenster Planeten sich auf das größte, illegale Rennen vor. Während sein TransAm20000 allerdings runderneuert wird, trifft er auf Sonoshee, in die er sich verliebt. Als dann aber unter Beschuss des Militärs von Roboworld das gnadenlose Rennen seinen Lauf nimmt ,fragt sich nicht nur JP, ob es hier noch um das Gewinnen oder das nackte Überleben geht.
Details
Unter dem Erfolgs-Studio Madhouse (u.a. „Summer Wars“) und Regisseur Takeshi Koike („Animatrix“) entstand ein fürwahr abgedrehter und in dieser Form fast einzigartiger Film, der einem ausgefallenen Drehbuch von Katsuhito Ishii („Kill Bill“) folgt. Schnell merkt man in diesem rasanten Streifen, dass Geschwindigkeit nicht beim Abschlag der Tachonadel endet und dass die einzige Regel heißt, dass es keine Regeln gibt. Die handelnden Personen werden dem Inhalt des Filmes passend während eines Rennens vorgestellt, wodurch die Moderatoren eine besondere Bedeutung erhalten, da sie mit Schlagworten, Charakteristika und Informationen nur so um sich schlagen. Nichtsdestotrotz kommt man gut mit und gewinnt der völlig abgehobenen Handlung um den Kleinkriminellen JP im Weltall sympathische Momente ab. Wer aber eine Geschichte mit Dramatik und dem gewissen Space Cowboy-Charme á la „Cowboy Bebop“ erwartet, wird hier ziemlich enttäuscht: Es ist und bleibt eine Story über Rennfahrer, die sogar bereit sind, ihr Leben für das größte Rennen des Universums zu riskieren.
Umsetzung
Bei einem Filmprojekt, das schon ganze sieben Jahre Entstehungszeit hinter sich hatte, bevor es überhaupt das erste Mal auf einer Leinwand zu sehen war, dürfte klar sein, dass der sprichwörtliche Teufel im Detail steckt. Und so ist es auch: Sowohl die Animationsqualität als auch die Audioumsetzung können sich sehen lassen.
Bei der Produktion griff man nicht nur auf CG-Effekte zurück, um JPs abgedrehtes Rennen in Szene zu setzen, sondern besann sich der althergebrachten 2D-Produktion in zig-tausenden Einzelbildern, die in Kombination mit erstgenanntem zu einem fulminanten Feuerwerk aus Farben, Formen und Speedlines verschmelzen. Takeshi Koike, der zudem ein Fable für das stilistische Verzerren zu haben scheint, weiß, wie er die Technik an der richtigen Stelle zum Einsatz bringt, um die maximale Wirkung zu erzielen. Und dann ist da ja immer noch die Sache mit den Details, die in diesem kontrastreichen, aber nicht zu übersteuerten Film eine wesentliche Rolle spielen.
Doch auch die Synchronsprecher, wie u.a. Takuya Kimura und Yū Aoi, und ihre deutschen Pendants, machen ihre Arbeit professionell und zur Atmosphäre des Filmes stimmig. Der perfekt zugeschnittene Soundtrack stammt von James Shimoji.
Packung
Die DVDs kommen in einem hochwertig gedruckten (Hochglanz-)Pappschuber daher, der neben dem Schriftzug des Filmes und kleineren Promotioninfos zu den Produzenten JP und seinen TransAm 20000 auf dem Cover zeigt. Die darin befindliche Leporello-Amaray-Pappe gestaltet sich fast identisch zu jener Illustration. Neben den zwei DVD-Scheiben präsentiert sich hier Sonoshee neben dem TransAm, dem Schriftzug und der FSK-Altersfreigabe für 16jährige. Zahlreiche hochwertig gedruckte Screenshots aus dem Movie durchziehen diese aufklappbare Schutzhülle zusätzlich.
Die Rückseite des Schubers beinhaltet ebenfalls einige Einblicke in den Film sowie einen allgemeinen Inhaltstext, einige Infos zum Produktionsteam sowie die Details zur technischen Umsetzung wie Sprache, Format, Laufzeit und Extra-DVD-Inhalt.
Extras
Die Extras in diesem Doppel-DVD-Release bestehen hauptsächlich aus den digitalen Zusatzinhalten, die sich auf der Bonus-DVD befinden und die vom Infogehalt in jedem Fall ein Booklet überflüssig machen.
Neben einem mehr als einstündigen Making of („Redline Perfect Guide“), bei welchem auf die siebenjährige (!) Produktion verwiesen und die Entstehung des Filmes mittels 100.000 Zeichnungsbögen genauer betrachtet wird, verdeutlichen auch einige Interviews den Inhalt des Filmes. Katsuhito Ishii, der Drehbuchautor, und Takeshi Koike, der die Regie übernahm, kommen ebenso zu Wort wie einige andere an der Produktion direkt Beteiligte. Es wird ihre Sicht auf die Großproduktion erzählt, vom Synchronsprecher bis zu den Specialeffects und Fragen zum Titel selbst beantwortet. Warum der Film „Redline“ heißt und wie die Charaktere JP und Sonoshee entstanden, sind nur einige der Hintergrundfacts, die die sehr sympathisch erscheinenden Interviewten preisgeben.
Alles in allem stellt diese Bonus-Scheibe einen sehr gelungenen Zusatz zum Hauptfilm dar.
Fazit!
Der detailreiche Anime-Streifen REDLINE, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen, 2007 produzierten Actionfilm von Andy Cheng, stellt das Universum buchstäblich auf den Kopf. Wie man es aus allen gängigen Gangster- und illegalen Rennfahrerfilmen kennt, müssen sich der Held und seine Gefährten nicht nur um allerhand Neider und Gegner auf dem heißen Asphalt sorgen (obwohl hier mehr geflogen wird), sondern auch in den eigenen Reihen einiges klären. Dennoch, oder gerade deswegen, wartet der Sci-Fi-Action-Movie mit genialen Animationen, krassen Charakteren und einer rasanten Handlung auf, bei der auch die Extras nicht zu kurz kommen.
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