Shigatsu Wa Kimi No Uso – Sekunden in Moll Vol. 1 (Blu-ray)

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Bildcopyright: Naoshi Arakawa, Kodansha / Your lie in April Committee, peppermint anime gmbh

Kousei ist ein Wunderkind am Klavier und alle sind sich sicher, dass er einmal ein großer Musiker werden wird. Doch nach einem tragischen Ereignis verliert er plötzlich sein Gehör für die Töne seines Klaviers. Eines schönen April-Tages trifft er jedoch auf ein junges Mädchen, dass seine Welt komplett verändern soll.

Inhalt

Kousei Arima – das ist ein Name, der in der Szene der Jungmusiker so ziemlich jedem bekannt sein dürfte. Als er ein kleiner Junge war, schien sein Spiel perfekt. Die Leute um ihn herum betrachteten ihn mit Neid, manche gingen sogar so weit, ihn das menschliche Metronom zu nennen. Doch all das verdankte der junge Mann vor allem einer Person: seiner kranken Mutter.

Seine Mutter, die auch seine Klavierlehrerin war, spornte ihn an und war sehr hart zu ihm. Sie versuchte alles, aus ihm den perfekten Pianisten zu machen und auch wenn sie sehr hart zu ihm war und manchmal viel zu weit ging, so wollte er mit seinem Klavierspiel nur eines: dass sie endlich wieder gesund wird.
Doch egal wie sehr er sich auch anstrengte, es schien ihr nie zu genügen. Letztlich verstarb sie. Sein Vater, der ständig auf Reisen ist, kümmert sich kaum darum, was sein Sohn so treibt. So interessierte es ihn auch nicht wirklich, als Kousei nach dem Verlust seiner Mutter plötzlich die Töne seines Klaviers nicht mehr hören konnte. Es war, als wäre er auf dem Grund eines tiefen Sees. Seit diesem Tag spielte er kein Klavier mehr.

Nun, einige Jahre später, geht er in die letzte Klasse der Mittelschule und hat das Klavier hinter sich gelassen. Trotz allem – seinen beiden besten Freunden Tsubaki und Ryouta fällt auf, dass etwas an ihm zu fehlen scheint – ganz so, als würde ein Teil von ihm fehlen.

Um ihn auf andere Gedanken zu bringen, nimmt Tsubaki ihn auf ein Treffen mit ihrer Freundin Kaori mit, die wohl in Ryouta verliebt ist. Als er sie das erste Mal sieht, verändert sich seine Welt. Dieses Mädchen, das so positiv und voller Energie ist, scheint das genaue Gegenteil von ihm. Sie ist Musikerin, so wie er, und spielt die Geige. Als Kousei die Möglichkeit bekommt, ihr bei ihrem wilden Spiel zuzuhören, eröffnet sich ihm eine neue Welt. Kaori scheint nur zu spielen, um ihre Gefühle zu übermitteln. Sie spielt wild und missachtet die Noten, wie sie vorgeschrieben wurden. Sie macht aus jedem Stück ihr ganz persönliches. Und so beginnt sich etwas in Kousei in Bewegung zu setzen.

Details

„Shigatsu Wa Kimi No Uso“ ist vielen sicherlich unter dem Titel „Your Lie In April“ bekannt. Die Geschichte mag auf den ersten Blick wie ein großes Drama wirken, doch auch wenn die Hauptgeschichte erst einmal eine düstere ist, so schafft es der Anime immer wieder dank komödiantischen Elementen alles ein wenig aufzulockern. Das verdankt man den sehr eigensinnigen Charakteren, denn vor allem die beiden Mädchen sind sich nicht zu schade, auch einmal im wahrsten Sinne des Wortes auf dem armen Protagonisten Kousei herum zu hacken. Dabei bemerkt man schon früh, wie sehr sich die Charaktere aneinander anpassen und wachsen.
Die Serie lässt sich Zeit und übereilt nichts, wirkt jedoch auch nicht langweilig. Dank vielen inneren Monologen versteht man sehr genau, was im Protagonisten vor sich geht und überbrückt so erstmal sehr ruhige Szenen. Wer Kenntnisse in klassischer Musik hat, ist hier sicherlich ein wenig im Vorteil, doch ohne kann man die Serie ebenfalls voll und ganz genießen.

Naoshi Arakawa, Kodansha / Your lie in April Committee, peppermint anime gmbh

Umsetzung

Leichte Farben, verwischte Umrisse, hier und da ein wenig Farbeffekte. Dunkle, verstörende Bilder, Grau-Schimmer, kalte Atmosphäre. Übertrieben komödiantische Figuren-Verzerrungen, helle, starke Farben. All das macht die Serie aus. Denn hier wird man auf eine sehr emotionale Reise mitgenommen, die wie eine Achterbahn den Zuschauer mit auf die höchsten Höhen und tiefsten Tiefen nimmt. Unterstützt wird diese Fahrt durch fantastische Szenerien und Effekte, die bildlich immer wieder eine besondere Atmosphäre schaffen, die sich jeder Situation perfekt anzupassen scheint. Und glücklicherweise schafft es das Bild der Blu-ray zudem, diese klar und in aller Farbenpracht wieder zu geben.
Der Ton spielt dabei natürlich eine große Rolle. Die Blu-ray kommt mit zwei Tonspuren: Deutsch und Japanisch. Beide sind sehr klar und weisen keine Störgeräusche auf. Lediglich die Lautstärke scheint manchmal ein wenig zu wanken. Die deutschen Synchronsprecher tun ihr bestes, die Charaktere so glaubwürdig wie möglich wirken zu lassen, wer jedoch die japanischen Stimmen lieber mag, kann sich diese deutsch untertiteln lassen. Die Untertitel sind sehr angenehm zu verfolgen und sollten das Geschehen nicht zu sehr im Hintergrund verschwinden lassen.

Packung

Die erste Volume der Serie befindet sich in einem dünnen, wenn auch stabilen Papp-Schuber. Dank seiner Verarbeitung glänzt er und ist nicht ganz so anfällig für äußere Einflüsse. Auf dem Cover bekommt man neben dem japanischen und deutschsprachigem Logo auch noch Kaori und Kousei an ihren Instrumenten zu sehen. Das bunte Artwork stimmt schon einmal gut auf die Serie ein. Dank einem FSK-Aufkleber kann man das Cover auch in voller Größe bewundern.
Die Rückseite wurde simpel gehalten. Sie zeigt sechs Screenshots, einen kurzen, aber sehr guten Rückentext, ein paar Hintergrundinformationen zur Serie und technische, wie auch rechtliche Details.
Holt man die eigentliche Papp-Hülle heraus, ist diese recht minimalistisch gehalten. Mit einmal aufschlagen, ohne Verschlussmechanismus, kommt uns das Extra entgegen und wir sehen die Blu-ray. Doch trotz allem ist auch diese Hülle sehr liebevoll mit dem Protagonisten gestaltet. Man hat sich die Mühe gemacht, auch hier wieder einen FSK-Aufkleber und keinen Druck zu verwenden, damit auch dieses Artwork voll zu sehen ist. Die Blu-ray selbst ist sicher verstaut.

Naoshi Arakawa, Kodansha / Your lie in April Committee, peppermint anime gmbh

Extras

Der normalen Version der Blu-ray liegt ein Notenblatt von der „Sonate No. 14 Op. 27 No. 2“ von Ludwig van Beethoven bei. Außerdem gibt es auf der Blu-ray selbst das Clean Opening der ersten Arc zu bewundern. Bei der limitierten Edition gibt es noch den ersten Teil des Soundtracks auf einer CD dazu.

Fazit!

Der Auftakt eines Dramas, dass sich trotz allem nicht zu schade ist, seinen Zuschauer auch immer wieder einmal zum Lachen zu bewegen. Die einfühlsame Story lässt zu, dass man sich mit den Charakteren identifiziert, auch wenn man sehr wahrscheinlich nicht die gleichen Probleme hat, wie sie. Man bemerkt bereits in kurzer Zeit, wie die einzelnen Figuren sich verändern und möchte dies gern weiterverfolgen. So bleibt die Story spannend, auch wenn sie oft von Themen spricht, die Nicht-Musiker vielleicht nur am Rande verstehen.
Dazu kommt eine sehr ungewöhnliche, aber hochwertige Umsetzung und jede Menge schöne Musik. Wer also bei Klassik nicht direkt weglaufen möchte und Slice of Life Dramen mit ein wenig lockernder Comedy nicht abgeneigt ist, der ist hier genau richtig.

Inhalt
3
Bild
2
Ton
4
Synchronisation
3
Untertitel
2
DVD-Menü
2
Extras
4
Preis-/Leistungsverhältnis
6
Gesamt
6

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