Inhalt
Vor einigen Jahren hat das schöne Japan ein neues Gesetz in die Welt gebracht, das den langen Namen „ Gesetz zur guten Erziehung durch öffentliche Werte und Sitten“ trägt. Dank diesem ursprünglichen Gesetz und einigen Erweiterungen, die mit der Zeit erlassen wurden, darf man nun keine anzüglichen oder „schmutzigen“ Bemerkungen mehr machen. Kleinere sexuelle Verbrechen werden wesentlich härter bestraft und sämtliches pornografische Material – egal in welcher Form – wurde vernichtet. Die Regierung geht gegen all diese Dinge rigoros vor. Dabei hilft ihnen der Miniaturmelder mit dem interessanten Namen PEACEMAKER – kurz PM. Jeder Bürger trägt einen solchen um Hals und Handgelenk und während er den einen oder anderen Vorteil bietet, dient er doch eigentlich als Überwachungsgerät, das Verstöße sofort mitsamt Ortung meldet. Dank dieser Regelungen wird Japans Moral als die gesündeste gewertet. Eine Oberschule zeichnet sich in dieser Hinsicht besonders aus: Die Tokioka.
Das ist jedoch nur einer der Gründe, weswegen sich Tanukichi Okuma bei der Aufnahmeprüfung so richtig ins Zeug legt. Ein weiterer und schwerwiegender Punkt ist seine Senpai Anna Nishikinomiya, welche nicht nur Schülerversammlungs-Vorsitzende ist, sondern auch sein Schwarm seit Kindertagen. Nach gelungener Aufnahmeprüfung trägt er am ersten Tag stolz seine Schuluniform, als ihm ein gorillaartiger Mitschüler auffällt, der ihn unnachgiebig niederstarrt. Nur wenige Minuten später beschuldigt eine Frau ihn, sie an ihrem Gesäß betatscht zu haben. Tanukichi ist natürlich klar, dass diese Anschuldigung nicht stimmen kann und so beschließt er, Recht und Ordnung walten zu lassen. Kurzerhand macht er seine Schuluniform unkenntlich und behauptet, selbst der Grabscher gewesen zu sein. Doch er hat seine Rechnung ohne die vielen Polizisten am Bahnhof gemacht.
Ohne Ausweg beginnt er, in Panik zu geraten, als ihm plötzlich die berühmte Schlüpfer-Terroristin „Blue Snow“ getarnt mit einem Höschen auf dem Gesicht und nur mit einem Laken begleitet zu Hilfe eilt. Mit Obszönitäten und anzüglichen Bilderkärtchen schafft sie ein Chaos und gibt Tanukichi die Möglichkeit zur Flucht.
Sein turbulenter Tag ist jedoch noch lange nicht vorbei. In der Schule selbst wird er von Ayame Kajou, der Vize-Vorsitzenden der Schülerversammlung, zu eben selbiger gerufen. Sie bieten ihm einen Posten für Allgemeine Angelegenheiten, da er als einziger von der Schule mit dem niedrigsten Moral-Standard an der Tokioka aufgenommen wurde. Mit Anna in der Schülerversammlung zu sein, was kann es schon besseres geben?
Doch seine Freude soll nicht lange anhalten, denn bald schon bemerkt er, dass die strenge Ayame eigentlich niemand geringeres als „Blue Snow“ ist und diese nun Erpressungsmittel gegen ihn in der Hand hat und ihn so zu ihrem Assistenten machen will.
Details
Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass diese Serie vor obszönen Worten, Gesten und Witzen eigentlich nur so trieft. Darf man diese zwar eigentlich nicht zum Besten geben, so findet Ayame immer wieder sehr deutliche Umschreibungen oder nutzt ihr Handy, welches ihr ein paar Minuten am Tag erlaubt, zu sagen wonach immer ihr ist. Wem also beispielsweise umgangssprachlich „negative“ Begriffe über Geschlechtsteile unangenehm sind, der sollte Abstand von dieser Serie nehmen.
Wer hingegen damit klar kommt und schrägen Humor sehr schätzt, der wird hier voll und ganz auf seine Kosten kommen. Denn die Witze prallen hier Schlag auf Schlag auf, die Gesten und versteckten Witze sind omnipräsent und man kommt nicht umhin, den Hut vor denjenigen zu ziehen, der sich tatsächlich all diese Dinge hat einfallen lassen. Natürlich leidet das Original hier und da unter der Übersetzung, da nicht alle Wortwitze oder Landeseigenarten eins zu eins übersetzt werden können, da sie sonst ihren Inhalt verlieren, dafür hat man sich Mühe gegeben, Ersatz dafür finden. Wer den Wahnsinn der ersten Episode schon nicht erträgt, der sollte lieber abbrechen, denn es wird nur noch „schlimmer“. Eine Serie für Menschen, mit ganz besonderem Geschmack.
Verantwortlich für die Serie zeigt sich Studio J.C., welches seinen Stil, den es bereits bei Serien wie „Maid-sama“ und „Bakuman“ gezeigt hat, auch hier wieder hervorragend einzusetzen weiß.
Umsetzung
Übertrieben ist bei dieser Serie sicherlich kein Wort, das falsch gewählt ist, aber auch keines, das hier negativ angesehen werden sollte – denn genau das scheint immerhin das Ziel von „Shimoneta“ zu sein. Aus diesem Grund ist die Animation oftmals „actionreicher“ als sie eigentlich müsste und gewisse Gesten sind sehr stark und explizit animiert worden. Das alles sorgt natürlich dafür, dass man letztlich umso mehr lachen muss. Was Farb- und Charakter-Gestaltung angeht, bedient sich die Shonen Serie eher typischen Shojo Elementen mit niedlichen Gesichtern und satten, hellen Farben.
Sowohl die deutsche, als auch die japanische Tonspur können sich hören lassen. Beide sind in DTS-HD MA 2.0 angegeben und klingen sehr sauber, wenn auch ein wenig leise auf einem Surround-Sound-System. Die deutschen Stimmen sind passend gewählt und stören das Anime-Vergnügen in keinster Weise. Wer trotz allem die Stimmen nicht mag oder lediglich Anime gern auf Japanisch sieht, der kann dies natürlich auch hier. Untertitelt wird das Ganze dann in Deutsch mit weißen Lettern und schwarzer Umrandung.
Packung
Gehüllt wird die erste Volume erst einmal in einen stabilen Schuber, der Platz für alle vier Volumes bietet. Die Vorderseite zeigt Schlüpfer-Terroristin Blue Snow, die Rückseite die meisten der für die Serie wirklich relevanten Charaktere. Allerdings muss man diese erst einmal von einem Infoblatt befreien, welches sich hartnäckig dank Klebepunkte am Schuber hält, welche etwas schwer abzulösen sind. Die Blu-ray selbst befindet sich in einer handelsüblichen, wenn auch qualitativ hochwertigen Plastikhülle im gewohnt blauen Design. Das Cover wird von einem Ayame-Artwork geziert. Das FSK-Logo ist hier leider aufgedruckt. Die Rückseite zeigt, wie das Infoblatt, einen kurzen Rückentext, einige Screenshots und die technischen und rechtlichen Details. Auf ein Wendecover wurde zu Gunsten einen großen Bildes, auf dem man den Kreuzzug der Schlüpfer-Terror-Organisation SOX bildlich dargestellt sieht, verzichtet.
Extras
Sieht man einmal von oben erwähntem Schuber ab, gibt es hier leider keine Boni zu entdecken.
Fazit!
Eine sehr spezielle Serie für Menschen mit sehr speziellem Geschmack. Anzüglich bis deutlich sexistisch und jede Menge eindeutige Zweideutigkeiten, damit muss man hier rechnen. Wenn man mit einem immer stärker werdendem Wahnsinn in diese Richtung und einigen sehr expliziten Ausdrücken klar kommt, dann wird die Serie mit Sicherheit Lacher am laufenden Band bieten. Für alle, die ein starkes Schamgefühl in dieser Region haben, die sollten sich vorher vielleicht einmal das Opening und Ending ansehen und hören, denn selbst bis in die Lyrics hat sich dieser Humor gezogen. An der Umsetzung selbst lässt sich eigentlich nichts aussetzen. Bild und Ton können sich sehen und hören lassen und wenn man gute deutsche Synchronisationen schätzt, wird man hier nicht enttäuscht werden. Schade ist, dass man hier „nur“ drei Episoden auf einer Blu-ray bekommt. Alles in allem sicherlich ein Anime, der seinesgleichen sucht.
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