Still walking

Geschrieben von Bettina
Bildcopyright: Indigo / Hirokazu Kore-eda / Kool

Man sagt, ein weißer Schmetterling, der den Winter überlebt, kehrt im nächsten Jahr als gelber Schmetterling zurück. Ob das stimmt? Und tragen sie wirklich die Seelen der Verstorbenen mit sich? Familie Yokoyama hat verloren, gestritten, hinzubekommen und trifft sich einmal im Jahr um der Eltern willen.

Inhalt

Doktor Yokoyama und seine Frau sind in die Jahre gekommen. Es ist ein schöner und heißer Sommertag an der Küste, als die erwachsenen Kinder des Ehepaars in ihr Elternhaus zurückkehren, um dem verstorbenen ältesten Sohn zu gedenken.
Die Tochter ist verheiratet und hat zwei Kinder. Nun möchte sie bei den Eltern einziehen, um ihre Mutter im Alter unterstützen zu können, doch diese ist sich nicht sicher. Sie will das Zimmer ihres verstorbenen Kindes nicht aufgeben.
Großvater, der einst seine Praxis in den angrenzenden Räumen besaß, zieht sich in diese zurück, als sein zweiter Sohn anreist. Er ist ungesellig und nörglerisch.
Sein verbliebener Sohn kann es ihm nicht recht machen. Er hat eine Witwe mit einem Sohn geheiratet und nicht den Beruf seines Vaters übernommen. So kommt es entweder zu gar keinen Wortwechseln zwischen den Beiden oder sie streiten sich.
Der Sommertag vergeht mit viel Essen, Trinken und dem Schwelgen in Erinnerungen. Leider kommt dabei auch immer wieder das Thema des Todes des ältesten Sohns auf den Tisch – eine verzwickte Angelegenheit.
Vor allem die Großmutter tut sich schwer damit, zu akzeptieren, dass ihr Ältester für einen fremden Jungen sein Leben ließ, als er diesen rettete. Dennoch lädt sie diesen Jungen jedes Jahr wieder zu sich ins Haus ein.
Als sich die Tochter mit ihrer Familie am Abend verabschiedet, bleiben nur noch der zweite Sohn mit Frau und Kind zur Übernachtung zurück.
Immer wieder kommen neben lustigen Gesprächen auch kleine Streitereien auf, denn auch der Sohn muss lernen, mit seinem neuen Sohn zurechtzukommen.

Details

„Still Walking“ ist ein Satz aus einem alten Lied, welches die Großmutter als ihren Song mit Großvater bezeichnet. Dieser ist allerdings nicht nur mit positiven Erinnerungen besetzt.
Nach „Nobody knows“ ist dieser Film von Hirokazu Kore-Eda ein weiterer Familienfilm, der durch reine Beobachtung erzählt wird, eben eine Geschichte über ein wahres Familienleben.
Er fließt dabei ruhig vor sich hin und wird nur durch aufkeimende Gefühle oder Streitereien etwas lebhafter, was aber nicht heißt, dass er sonst nicht lebendig wirkt. Gerade durch das natürliche Verhalten der Familienmitglieder ist das Ganze interessant und man möchte wissen, wer warum wie denkt.
Es ist ein gefühlvoller Film, bei dem man meint, einfach dem Leben zuzuschauen – oder den Nachbarn. Interessant machen es auch die drei Generationen, die hier in einem Haus versammelt sind. Dazu kommen eben reine Familienmitglieder und „Angeheiratetes“.

Indigo / Hirokazu Kore-eda / Kool

Umsetzung

Die deutsche Synchronisation ist sehr passend und sehr gut gelungen. Die Stimmen sind sehr gut auf die Personen abgestimmt.
Die deutschen Untertitel sind weiß mit schwarzem Rand und daher gut zu lesen. Es sind keine Dubtitel.
Schade ist nur, dass die Zeilen hin und wieder etwas flimmern, wenn der Untertitel wechselt, zum Glück nur im schwarzen Rand unten und nicht im Bild. So stört er die Bildqualität nicht, die einwandfrei ist.
Auch der Ton ist für Dolby Digital 2.0 sehr gut.

Der Film spielt hauptsächlich im Hause der Großeltern, was das Ganze heimischer macht, aber auch zeigt, dass die Charaktere auf engerem Raum miteinander auskommen müssen – wie üblich bei Familientreffen.

Indigo / Hirokazu Kore-eda / Kool

Packung

Die DVD kommt in einer schwarzen Standardhülle mit viel Werbung für „Bester Film“ auf dem Cover. Das Bild selbst zeigt die Familie, wie sie einen Hügel hinaufspaziert, umgeben von grün, welches auch die DVD selbst ziert.
Auf der Rückseite gibt es drei große Screenshots, eine Beschreibung zum Film und einige lobende Zitate von berühmten Zeitungen, wie zum Beispiel „Spiegel“.
Dazu folgen die üblichen Daten: Laufzeit, Bildformat, Sprachen, Untertitel und Extras.

Indigo / Hirokazu Kore-eda / Kool

Extras

Einmal ist als Extra das Wendecover angegeben.
Dazu gibt es auf der DVD selbst den Trailer zum Film und eine Bildergalerie.
Hier werden Bilder aus dem Film in einer kleinen Show gezeigt. Dazu gibt es Hintergrundgeräusche und die Melodie vom Menü.
In der Trailershow gibt es folgende Trailer zum Ansehen:
Nokan, Jungs bleiben Jungs, Die große Verführung, Man muss mich nicht lieben, Troubled Water, Kleine Tricks, Stilles Chaos, Leergut, La Danse und Eldorado.

Fazit!

Ein ruhiger Film für die ganze Familie. Action und Spannung sollte man hier nicht großartig erwarten. Er spiegelt einfach das wahre Leben wieder, so wie es ist, gerade bei Familientreffen.
Egal, ob man ihn im Original oder mit der deutschen Synchronisation ansieht, er entfaltet auf jede Weise seine Natürlichkeit.
Wem die Art des Films bekannt vorkommt, der hat vielleicht bereits „Nobody knows“ gesehen, welcher mittlerweile ebenso bekannt in Deutschland ist wie „Nokan“ oder eben „Still walking“.

Inhalt
4
Bild
2
Ton
6
Synchronisation
2
Untertitel
4
DVD-Menü
4
Extras
6
Preis-/Leistungsverhältnis
2
Gesamt
2

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