Tokyo Ghoul OVAs: Pinto & Jack (DVD)

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Bildcopyright: Pierrot

Nach den beiden Staffeln von „Tokyo Ghoul“ sehnt man sich vielleicht mehr nach dem reichen Universum an Charakteren. Mit den beiden OVAs „Pinto“ und „Jack“ gibt es zumindest noch einen kleinen Wermutstropfen nach dem vorläufigen Finale.

Inhalt

In „Tokyo Ghoul: Pinto“ spielt nicht der bekannte Protagonist Kaneki Ken die tragende Rolle, sondern der viel zu überhebliche Ghoul Shu Tsukiyama während seiner Schulzeit. Schon damals hat er gerne große Reden gehalten, gerade vor dem Verspeisen seiner Opfer, womit deren letzte Momente wahrlich nicht zu beneiden waren. Bei einem seiner Anschläge wird er von der kleingeratenen Schulkameradin Chie Hori auf frischer Tat ertappt. Diese ist von seinen Drohungen überhaupt nicht beeindruckt, sondern vielmehr fasziniert von Shu als Person, was wohl auf Gegenseitigkeit zu beruhen scheint.
 
In „Tokyo Ghoul: Jack“ begleitet man als Zuschauer den CCG-Agenten Kishou Arima ebenfalls während seiner Schulzeit. Durch einen unglücklichen Ghoul-Vorfall wird eine Freundin von Rowdy Taishi Fura schwer verletzt, ein weiterer Freund stirbt sogar. Gleichzeitig lernt er seinen Retter Kishou näher kennen und die beiden freunden sich an. Gemeinsam machen sie Jagd auf Ghoule, ihr größtes Ziel ist jedoch der Ghoul mit dem Namen „Laterne“, der vielleicht näher ist, als sie zunächst erwarten.

Details

Beide OVAs sind nicht Teil der Hauptgeschichte von „Tokyo Ghoul“, sondern erzählen Nebengeschichten zu Nebencharakteren aus dem Franchise. Da die OVAs mit Intro und Outro jeweils lediglich eine Laufzeit von etwas weniger als einer halben Stunde haben, ist die Handlung in sich abgeschlossen und auch schnell durchgezogen. Der Fokus liegt ganz klar auf der Charakterisierung.
 
„Tokyo Ghoul: Jack“ ist dabei aus subjektiver Sicht der schwächere Titel. Zwar lernt man einige Charakterzüge von Kishou Arima und Taishi Fura kennen, tatsächlich wirkt die gesamte Aufmachung wie ein gewöhnlicherer, markttauglicherer Prolog zur gesamten Reihe. Die kurze Laufzeit kann einfach nicht genug Spannung und Plot aufbauen, um wirklich interessant und tiefgreifend zu sein. Anders sieht es bei „Tokyo Ghoul: Pinto“ aus. Durch die prägnante Art Shu Tsukiyamas während der Hauptserie, besteht eine Grundlage, die man hier auf gelungene Art und Weise sowie Witz erweitert, dabei sogar einen interessanten, in sich abgeschlossenen, Handlungsstrang zeigt.
Pierrot

Umsetzung

Ganz gleich, ob es die kurzen, aber kurzweiligen Kampfsequenzen in „Tokyo Ghoul: Jack“ oder aber die schaurig-schönen Momentaufnahmen in „Tokyo Ghoul: Pinto“ sind, die grafische Umsetzung ist knusprig-fein und überzeugt.
 
Beim Sound schlagen sich beide OVAs unterschiedlich. Während „Tokyo Ghoul: Jack“ sich mehr mit generischem Rock begnügt, dabei fast schon wie ein Vertreter aus dem Shounen-Genre klingt, mutet die musikalische Untermalung des OVA „Tokyo Ghoul: Pinto“ wie sein Protagonist: seltsam-kurios, auf eine eigene Weise allerdings sehr harmonisch. Insgesamt bekommen die Ohren das Format Dolby Surround 2.0 zu hören.
 
Bei der vorliegenden deutschen Synchronisation unterscheiden sich die Werke ebenfalls. Die Unterschiede bei „Tokyo Ghoul: Jack“ sind qualitativ marginal, wohingegen gerade der Synchronsprecher von Shu Tsukiyama in „Tokyo Ghoul: Pinto“ zu sehr versucht, dessen Art ins Deutsche zu übertragen, was nur mäßig gelingt. Wer jedoch sowieso den Originalton auf Japanisch bevorzugt, kann auf klar lesbare Untertitel zurückgreifen.
Pierrot

Packung

Das Cover aus stabiler Pappe ist auf jeder Seite einem OVA mitsamt Artwork der jeweiligen Protagonisten gewidmet. Insgesamt erinnert es an ein Buch, was mitunter dem Extra geschuldet ist.

Pierrot

Extras

Innerhalb der Verpackung ist ein Booklet verarbeitet. Dieses enthält Charakterprofile, Inhaltsangaben der OVAs, Illustrationen sowie zu „Tokyo Ghoul: Pinto“ ein Interview mit dem Regisseur Sōichi Shimada und zu „Tokyo Ghoul Jack“ Kommentare von Regisseur Tadahito Matsubayashi. Mittendrin muss man die Verpackung wenden, um jeweils die Inhalte zum jeweils anderen OVA zu lesen. Ein nettes Gimmick, wenngleich eher hinderlich.

Fazit!

Inhaltlich bieten die OVAs nicht wirklich viel Tiefe, amüsieren dennoch für insgesamt etwa eine Stunde, wobei „Tokyo Ghoul: Pinto“ in ziemlich allen Belangen die Nase vorn hat. Trotz der Kürze stimmt das Preis-Leistung-Verhältnis für Fans der Hauptserie in Anbetracht des Extras.

Inhalt
5
Bild
2
Ton
6
Synchronisation
4
Untertitel
2
DVD-Menü
8
Extras
4
Preis-/Leistungsverhältnis
12
Gesamt
12

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